Kürzung der Krankenversicherung als Selbständiger

Welche Möglichkeiten hat man als Selbständiger, wenn man die Krankenversicherung nicht immer bezahlen kann?

Ich bin seit einem jahr kioskbesitzer an zwei schulen. mein problem sind die schulferien, in dieser zeit verdiene ich so wenig, das der beitrag für meine ikk nicht mehr zu bezahlen ist.

mein beirag monatlich 347,66€

laut meiner steuerberaterin bin ich in den ferienfreien tagen gerade so über dem existensminimum.

danke schonmal für die antworten.

Welche Möglichkeiten hat man als Selbständiger, wenn man die
Krankenversicherung nicht immer bezahlen kann?

Wieder angestellt arbeiten gehen, bzw. jeden Tag Bewerbungen schreiben.

danke schonmal für die antworten.

Bitte.

Welche Möglichkeiten hat man als Selbständiger, wenn man die Krankenversicherung nicht immer bezahlen kann?

In guten Zeiten Rücklagen schaffen.

mein beirag monatlich 347,66€

Kommt mir etwas viel vor, vielleicht noch einmal mit der Ikk sprechen.

Hallo,
der Krankenversicherungsbeitrag bemisst nach den Angaben aus dem Einkommensteuerbescheid, die durch 12 geteilt den monatlichen Betrag bilden wonach sich der Beitrag errechnet.
So wie geschildert zahlst du aber den niedrigsten Beitrag, also nach der Mindestbeitragsbemessungsgrundlage für hauptberuflich Selbständige
in Höhe von 2.021,25 € mtl. - niedriger geht normalerweise nicht, es sei denn deine Vermögensverhältnisse (insgesamt weniger als 10.000 €) lassen es zu, dass dir die Kasse auf Antrag eine niedrigere Bemessungsgrundlage 1347,50 € zubilligt.
Alternative wäre, den Kiosk während der einnahmen schwachen Monaten ganz zu schließen und das Gewerbe abzumelden. Ob sich das aber letztendlich lohnt, das muesste dann mit sehr spitzen Bleistift nachgerechnet werden (gilt nur für Krankenversicherung).
Gruss
Czauderna

Moin,
geht es um eine Private, oder ist man bei einer Gesetzlichen; Freiwillig versichert?
Anhand des Bescheides der Jahreseinkommensteuer vom Finanzamt wird der monatliche Beitrag errechnet.
MfG

Hallo!

Welche Möglichkeiten hat man als Selbständiger, wenn man die
Krankenversicherung nicht immer bezahlen kann?

Offensichtlich führt das Geschäftskonzept zu keinem existenzsichernden Einkommen.

Ich bin seit einem jahr kioskbesitzer an zwei schulen. mein
problem sind die schulferien…

Die Schwachstelle des Konzepts hast du erkannt. Gebraucht wird ein ganzjährig tragendes Standbein oder höhere Erträge während der Schulzeiten.

laut meiner steuerberaterin bin ich in den ferienfreien tagen
gerade so über dem existensminimum.

Für solche Erkenntnis brauchst du einen Steuerberater - das hört sich bedenklich an.

Mit dem Blick auf KV-Beiträge guckst du in die falsche Richtung. Statt dessen muß sich am Geschäft etwas ändern.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

Welche Möglichkeiten hat man als Selbständiger, wenn man die Krankenversicherung nicht immer bezahlen kann?

Offensichtlich führt das Geschäftskonzept zu keinem existenzsichernden Einkommen.

Dann wäre ergänzendes ALG-II eine Option?

Ich bin seit einem jahr kioskbesitzer an zwei schulen. mein problem sind die schulferien…

Die Schwachstelle des Konzepts hast du erkannt. Gebraucht wird ein ganzjährig tragendes Standbein oder höhere Erträge während der Schulzeiten.

Mit dem Blick auf KV-Beiträge guckst du in die falsche
Richtung. Statt dessen muß sich am Geschäft etwas ändern.

Das ist natürlich grundsätzlich richtig. Dummerweise muss eben ein Selbstständiger einen Mindestbeitrag zahlen, der, wie hier schon beschrieben, auf einem fiktiven Einkommen von über 2000€ basiert. Eine Einkommenshöhe die deutlich über dem ALG-II-Regelsatz nebst angemessenen KdU UND Krankenkassenbeitrag liegt und damit eben auch deutlich über dem Existenzminimum.
Es wäre also zumindest die Frage berechtigt, warum der Gesetzgeber es so will, dass jemand, der mit seiner selbstständigen Arbeit vielleicht „nur“ 1000€ verdient, einen doppelt so hohen Beitrag bezahlen soll, wie jemand der einer abhängigen Beschäftigung nachgeht oder zu Hause sitzt.
Lieber soll er doch dieser schlecht bezahlten Beschäftigung nachgehen, als dem Staat komplett auf der Tasche zu liegen oder ausgrechnet aufgrund seiner Mitgliedschaft in einer Sozialversicherung erst zum Sozialfall zu werden.

Grüße

Moin,

geht es um eine Private,

der UP schreibt von der IKK, das ist eine Krankenkasse.

oder ist man bei einer Gesetzlichen; Freiwillig versichert?

Als Selbständiger ist das so.

Gruß

Nordlicht

Guten Abend!

Es wäre also zumindest die Frage berechtigt, warum der
Gesetzgeber es so will …

Natürlich ist die Frage berechtigt; dem Kioskbetreiber ist damit in absehbarer Zeit aber nicht zu helfen. Er braucht eine Änderung des derzeitigen Zustands und das vermutlich hurtig. Wenn nach allem Anschein auch in Zeiten normalen Geschäfts keine Rücklagen gebildet werden können, kann der Selbständige bei der KV auflaufende Rückstände gewiß nicht gebrauchen. Von Altersvorsorge, Vorsorge für längere Krankheit und vielleicht einmal fällige Investitionen, Instandsetzungen, Zahnsanierungen u. v. m. fange ich lieber gar nicht erst an.

Das alles soll heißen, daß der KV-Beitrag nur die im Moment sichtbare Spitze des Eisbergs ist. Die wirtschaftlichen Probleme sind deutlich umfassenderer Natur. Deshalb sollte der Fragesteller über ein neues Konzept nachdenken, bei dem die Kioske in den Schulen nur ein Zubrot bringen, Lebensunterhalt und KV aber aus einer neu zu schaffenden Säule bestritten werden.

Hinsichtlich Arbeitsumfang ausgelastet ist der Fragesteller vermutlich nicht. Wieviele Schultage hat das Jahr? Viel mehr als 150 Tage werden es nicht sein, an denen Geschäfte über Kleinstbeträge mit der kaufkraftschwächsten Gruppe gemacht werden. Für diesen geringen Umfang mit geringen kaufmännischen Anforderungen leistet sich der Fragesteller auch noch einen Steuerberater, der vermutlich monatlich nicht so sehr viel weniger als die KV kostet.

Manno, das paßt alles vorne und hinten nicht. Ich sehe jedenfalls dringenden Beratungs- und Handlungsbedarf, um die Kiste auf stabilere Füße zu stellen.

Gruß
Wolfgang

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Es wäre also zumindest die Frage berechtigt, warum der
Gesetzgeber es so will, dass jemand, der mit seiner
selbstständigen Arbeit vielleicht „nur“ 1000€ verdient, einen
doppelt so hohen Beitrag bezahlen soll, wie jemand der einer
abhängigen Beschäftigung nachgeht oder zu Hause sitzt.
Lieber soll er doch dieser schlecht bezahlten Beschäftigung
nachgehen, als dem Staat komplett auf der Tasche zu liegen

Der Gesetzgeber denkt dabei an Dich und mich:
Ein Selbstständiger mit 1000€ Gewinnspanne legt 0€ für die Rente und umsatzschwache Zeiten zurück, so dass Du und ich diesen „Selbstständigen“ mit hoher Wahrscheinlichkeit später jahrelang alimentieren müssen.

Der Gesetzgeber versucht so indirekt, den „Selbstständigen“ wieder zum richtigen arbeiten zu bewegen. Auch wenn er dort nur 1000€ brutto verdient, zahlt er in die Rente ein und ist krankenversichert.

Erdbeerzunge