Kühldecken in Dachgeschosswohnung

Haus & Garten Handwerk allgemein
#1

Hallo!

Es geht um eine Mietwohnung im Dachgeschoss, wo es keine gute Dämmung gibt. Die Wohnung wird anscheinend sehr warum im Sommer.
Nun habe ich von Kühldecken gehört und ein bisschen gegoogelt, ist mir momentan aber zuviel Info.

Kann mir jemand ein paar Hinweise geben, welche Möglichkeiten es in einer Mietwohnung geben könnte, solche Kühldecken zu montieren?

Die Deckenfläche ist ja nicht so groß wie die Bodenfläche, da es sich um Dachgeschoss handelt.
Die Kühldecke sollte am besten auch wieder abbaubar sein, also nicht zwingend eine nachhaltige, endgültige Einbaulösung sein.

Gibt es vielleicht Module, die man in der Wohnung installieren kann? In. Absprache mit dem Vermieter wäre das Anbringen von Modulen sicher kein Problem, ein Aufreißen der Decke und eine Neugestaltung der Zimmerdecken als Kühldecken werden wohl weniger die Zustimmung des Vermieters bekommen und wären vermutlich auch zu teuer.

Wer weiß mehr darüber und kann vielleicht auch etwas über Preise sagen?
Die Wohnung hat 70 qm Wohnfläche mit Schrägen, wie groß die Deckenflächen sind kann ich nicht sagen.
VIelleicht lassen sich Module ja auch teilweise auf den Schrägen montieren?

Ich halte das grundsätzlich für eine sehr elegante Lösung im Vergleich zur Aufstellung von Monoblocks.

Für Hinweise (die für einen Laien verständlich sind) wäre ich sehr dankbar.
Ich hoffe ich habe meine Frage genau genug spezifiziert, nicht im Sinne von „wie lang ist ein Seil“.
Falls doch: Bitte nachfragen.

Vielen Dank und liebe Grüße
Diva

#2

Servus,

wenn die lichte Höhe dafür ausreicht, ließe sich die Wohnung mit Kühldeckensegeln abhängen.

Vom Aufwand her sind Kühldecken die Luxusklasse der Klimatisierung, dafür rauscht und bläst nichts. Gerade deswegen (es wird kein Luftstrom per Ventilator oder sowas erzeugt) ist allerdings der Wirkungsgrad nicht besonders hoch, Du verballerst damit Strom ohne Ende, zumal die schlechte Isolierung davon nicht besser wird, d.h. die Kühldeckensegel ständig die Hitze im Rücken haben, so dass der Wärmetauscher richtig in Schweiß kommt, um die ganze Sache mit Kühlmittel zu versorgen. A propos Wärmetauscher: Wenn Dein Mieter keine umfangreichen Arbeiten in der Wohnung duldet, kommt diese Lösung nicht in Frage - das allermindeste sind die nötigen Löcher in der Außenwand, E-Installation für den Wärmetauscher und Installation der Leitungen für das Kühlmittel.

Monoblocks zur Klimatisierung sind Spielzeuge ohne nennenswerte Wirkung, machen außerdem einen vermeidbaren Mordskrach, weil der Kompressor nicht da ist, wo er hingehört.

Wenn es Gründe gibt, keine bessere Isolierung anzubringen, ist ein einfaches Splitgerät zur Klimatisierung die relativ günstigste Lösung. Der Mieter sollte dann allerdings rechtzeitig darauf hingewiesen werden, dass er das Teil ja nicht zum Heizen verwenden sollte, auch wenn das möglich ist - wenn er es tut, wird das Rattern des keuchenden und japsenden Stromzählers unangenehm laut.

Schöne Grüße

MM

#3

Hallo,
wie bei jeder Kuehlmethode erforderlich scheint mir in der Aufzaehlung noch der Ablauf des Kondenswassers zu fehlen.

#4

Hi Aprilfisch!

Danke für die ausführlichen Erklärungen.
Auf den ersten Blick erschien mir das als eine recht einfache, aber wirkungsvolle Lösung.

Wir sprachen mit den Vormietern darüber und die sagten, dass der Vermieter keine 15.000 € für eine Isolierung des Daches ausgeben wollte.
:frowning:

Wir rechnen halt mit einem heißen Sommer und wenn man dann nur die Dachwohnung hat (mit 3 Leuten auf 70 qm) wird es wahrscheinlich unerträglich wenn man nicht wenigstens solch ein Splitgerät hat.
Die Wohnung ist relativ günstig von der Miete her, also wird im Sommer etwas mehr in die Stromrechnung investiert.

Die Wohnungsnot in Deutschland ist furchtbar.

Danke und Gruß, Diva

#5

hi,

solang der Taupunkt nicht Unterschritten wird, gibts auch kein Wasser.
Das dürfte bei Flächenkühlungen allgemein üblich sein. Da hier schon die reine Bildung von Kondenswasser zum Problem wird. Vom ableiten sprechen wir da noch nicht mal.

grüße
lipi

#6

Servus,

das Thema Kondenswasser wird bei Kühldecken mit Anhebung der Vorlauftemperatur (= geringere Kühlleistung) oder unabhängig von den Kühlelementen installierte Raumluftentfeuchtung behandelt.

Schöne Grüße

MM

#7

Ja, in der Tat. In einigen Tagen werde ich etwas tun, was ich im Lauf der zurückliegenden vierzig Jahre allenfalls als Traum schlafloser Nächte in Erwägung gezogen hätte - ich werde der Partei meine Stimmen (kommunal ist gleichzeitig mit Europa) geben, die ich all die Jahre als das Böse schlechthin und Verkörperung meiner natürlichen Feinde angesehen habe. Nicht nur deswegen, weil es die einzige Partei der in Mannheim zur Kommunalwahl angetretenen ist, die sich bemüßigt fühlt, den potenziellen Wählern ihr Programm konkret vorzustellen, sondern auch, weil es die einzige ist, die ein realistisches Konzept zur Behebung der Wohnungsnot vorlegt. Während diejeinige, die man als „von Haus aus“ dazu berufen ansähe, es vorzieht, die kommunale Wohnungsbaugenossenschaft mit solchem Zeugs wie dem Neubau des Technischen Rathauses, dem Neubau einer Gaststätte am Rhein und der Sanierung und Umnutzung eines Hochbunkers als öffentlich zugängliches städtisches Archiv zu beschäftigen, so dass sie das, was sie eigentlich machen sollte, nämlich Wohnungen bauen, umso weniger leisten kann.

Die SPD beschäftigt sich derweil mit der Planung für die zweite Mannheimer Bundesgartenschau und für einen großen Kahlschlag entlang des Rheindeichs. Offenbar hält sich die Zahl ihrer Mitglieder, die zur Miete wohnen, in übersichtlichen Grenzen. - Sic transit gloria mundi…

Schöne Grüße

MM

1 Like
#8

Hallo,
Falls die Energiesparmassnahme im vermieteten Zustand ueberhaupt durchfuehrbar ist, rechne das mal um, der Mieter zahlt es in 11 Jahren und dann die Meite so weiter.

Ein Beispiel, dass Mieter hoehere Mieten wollen.
.
Es wurde auch noch keinem Mieter verboten, sich seine Wohnung nach eigenen Wuenschen auf eigene Rechnung selbst zu bauen.
Gruss Helmut.

#9

Wie wahr, wie wahr…

Und Frau Klatten ist es genauso verboten, in einem U-Bahn-Tunnel zu übernachten wie jedem anderen. Wie wundervoll ist doch die Ökonomie in dieser besten aller denkbaren Welten organisiert!

Glaubst Du denn eigentlich im Ernst, jeder könnte sich mal eben so eine Wohnung kaufen?

Schöne Grüße

MM

2 Like
#10

Ich verstehe gar nicht, was dieser Satz bedeuten soll.
Der Mieter zahlt was in 11 Jahren?
Und was hat das mit der Miete zu tun?

Und noch etwas, das ich nicht verstehe.
Die betroffene Person will keine höhere Miete, weil sie sich eine höhere Miete nicht leisten kann.
Dein Zynismus ist widerlich!
Ich hoffe für dich, dass niemals einer der Menschen, die du liebst, in diese Situation geraten.

Es geht wohl kaum um die Erlaubnis, sondern ganz nackt um die finanziellen Möglichkeiten.
Widerlicher Zyniker!

Diva

1 Like
#11

Dafür muss er aber erst einmal den passenden Grund und Boden und die erforderlichen finanziellen Mittel haben. Immerhin muss eine ganze Weile Wohnen doppelt finanziert werden. Es gibt genügend Experten, die insbesondere für die größeren Städte Eigentum nicht mehr empfehlen, weil die Immobilienpreise dafür viel zu hoch sind.

2 Like
#12

Hallo,
dann mal die Erklaerung dazu, die Gesetzeslage im Mietrecht scheint unbekannt. So wie sich Klein-Fritzchen die Welt wuenscht, ist sie nicht.
Bei einer Modernisierung von sagen wir 11.000 Euro darf ( muss nicht, wird aber vermutlich) die Miete um 1.000 Euro im Jahr erhoeht werden. Ab der Fertigstellung der Modernisierung in alle Ewigkeit. Wenn der Mieter den „Einbau“ dieser angenommenen 11.000 Euro wuenscht, strebt der Mieter also nach 1.000 Euro Miterhoehung, allgemein formuliert wuenscht der Mieter die hoeherer Miete fuer eine verbesserte Wohnung. Wieder eine guenstige Wohnung vom Markt verschwunden.
Wenn das dem Mieter nicht passt (achtung zynisch wie Du es nennst) kann der Mieter auch selber eine Wohnung erwerben und einem anderen Mieter unterhalb der Selbstkosten ueberlassen, eine guenstige Wohnung anbieten, jeden Monat seinem Mieter noch etwas „spenden“. Das ist nicht verboten. Allerdings kann fuer das Spenden zusaetzlich Steuer vom Finanzamt gefordert werden.
Gruss Helmut