Ich komme so schnell von Hannah Lühmann nicht los. Ich habe sie gerade erst für mich entdeckt. Das ist paradox. Sie schreibt für ein erzkonservatives Massenblatt. Mit ihrer absichtlich provozierenden Sprache, um gezielt „politisch unkorrekt“ zu sein. Und das Management lässt das großzügig zu, was mich so wundert, dass ich es kaum begreifen kann.
Aber claro, liegt es schon auch im Interesse des Managements dieses erzkonservativen Massenblattes, dass sie in ihrer Frauenpower alle „heiligen Werte“ der konsens-belastenden „politisch korrekten“ abendländischen Kultur im Sinne von Nietzsche und Sartre radikal provoziert. Das interessiert mich sehr - und zwar als provozierende Attacke gegen die traditionelle Philosophie als Wissenschaft. Philosophie muss nicht, wie vielfach falsch geglaubt, nur wissenschaftlich korrekt sein, im akademischen Sinne, sondern kann viel mehr, kann nämlich Lebenskunst!!! (Das „sein“ spare ich mir, nach dem Spruch: „Ich kann Kanzler!“).
Die Frage ist bezüglich abendländischer Kultur, von Homer bis zu Hannah Lühmann:
Welche (ethischen) Werte sind in unserer Kultur, die immer stärker von Pop-Künstlern beeinflusst wird, mit zum Teil der krassesten „Umwertung aller Werte“ gegen das Establishment (unter anderem gegen die Religion und traditionelle Kontinental-Philosophie, die mit ihrer Dogmatik an unumstößlichen, unhinterfragten „Wahrheiten“ festhält) gerichteten Provokationen, wie beispielseise das Buch von Nora Gantenbrink, mit dem provozierenden Titel „Das verfickte Herz“.
Wie beeinflussen diese neuen Powerfrauen die tradierten christlichen und sozialistischen Werte unserer abendländischen Kultur? Wer findet diese gezielten Provokationen im Sinne von Nietzsche und Sartre wichtig? Und warum? Wer nicht? Mit welchen logisch vertretenen (u. a. ethischen) Argumenten?