Hi No Romance
Die Einschaltquoten bestimmen u.a. die Preise für die
[…]
Genau. Die Zielgruppe ist nämlich angeödet, was zu einem
totalen Quotenverlust bei den Privaten führt und z.B. den
Bällchensender in große Schwierigkeiten gebracht hat.
Der Bällchensender gehört einem Investor und der will
Geld sehen. Programm und Qualität ist ihm egal.
Die Konzernchefs allerdings machen sich lediglich Sorgen um
die Werbeeinnahmen, die ebenfalls stark zurückgegangen sind.
Nicht aber ums Programm, was ja in direktem Zusammenhang
steht…
Eben. Billiges Programm heisst nicht, hohe Einschaltquoten.
Und diese „Motto-Shows“ die Sie gerade mit Hugo Egon Balder
laufen haben, sind wahrscheinlich genau in ihrem Sinne…
Allerdings hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen
auch einen anderen Auftrag (Aufklärung, Bildung, Information
Genau. Der öffentliche Auftrag. Bezahlt mit Fernsehgebühren.
Kommen sie dem Auftrag nach? Nicht unbedingt.
Das muss ja alles politisch ausgewogen sein .
Literaturverfilmungen oder Halbdokumentarische Filme über
Schriftsteller
(im Beispiel Alice Schwarzenbacher) werden abgelehnt, weil
angeblich kein öffentliches Interesse besteht.
Hintergrund dieser Ablehnung war allerdings Schwarzenbachers
Homosexualität. Nur ein Beispiel.
Naja, nachdem Fr. Meinhof sich radikalisiert hatte (RAF) wurde ihr
damalige Reportage vom SWR erst nach 20 Jahre gesendet…
Ein weiteres Beispiel: O-Ton einer Red. vom Zweiten: „Filme
mit jugendlichen Hauptdarstellern finden kein Publikum.“
Ich war sehr erstaunt. Harry Potter? Rote Zora? Momo? Die
unendliche Geschichte? Pippi Langstrumpf? usw.
Waren in ihren Augen wohl alles Mißerfolge, nehme ich an.
Pippi Langstrumpf und Rote Zora gabs ja als Serie im Fernsehen.
Da stimmt die Argumentation nicht, aber damals gabs weniger Konkurrenz von den Privaten.
Harry Potter, Momo war in erster Linie eine Kinoproduktion und entsprechend teuer (kam ja dann später ins öff.-rechtl. Fernsehen)…
Allerdings ist der Mensch ein Gewohnheitstier und auch hier
gibt es Fernseh"-gewohnheiten", den Tatort auf einen anderen
Sendeplatz zu legen, wäre wahrscheinlich genauso tödlich, wie
„heute journal“ oder „Tagesthemen“ um ein oder zwei Stunden zu
verschieben oder die Spielfilme nicht um 20:15 beginnen zu
lassen.
Absolut. Jeder Versuch, dem Tatort die Show zu stehlen,
scheiterte kläglich. Das sind aber auch gute Instanzen.
Natürlich haben die ihr festes Publikum, schon seit Jahren.
Deswegen macht ja jetzt im öffentlichen Auftrag jedes
Bundesland seinen eigenen Tatort.
Das ist auch ein Stück Identifikation für den Zuschauer.
Leider bin ich nicht gerade über den neuen Tatort aus Stuttgart
begeistert, da ist ein Stück Originalität verlorengegangen, denn
bis auf den Ort ist hier nichts mehr typisch!
[Samstagsabends…]
weil die für die Werbung
relevante Zielgruppe (zwischen 20 - 45) meiner Meinung nach am
Samstagabend eher nicht (mehr) vor dem Fernseher sitzt.
Ich für meinen Teil und viele meiner Bekannten/Freunde sitzen
weder Freitags noch Samstags vor dem Fernseher, weil eben
nichts und wieder nichts kommt.
Wir manchmal schon, aber wir greifen dann meistens auf den Festplattenrecorder (oder DVD) zurück, weil Interessante Sachen
unter der Woche zu spät kommen .
Wir alle arbeiten aber im Bereich Medien und sind
grundsätzlich interessiert…
Das hochwertige Produktionen auch sehenswert sind,
zeigt in meinen Augen der Krimi „Kommissarin Lund“ (ZDF), 10 Teile
auf 90 Min. angelegt. Das ist für den Sender schon ein Wagnis, aber ich denke, er zahlt sich aus.
Aber aufgrund der Sendezeit wird der Film aufgenommen und
von uns zu einer anderen Tageszeit angeschaut.
Im Moment kochen alle Sender in ihren (Koch-)shows das
Gleiche.
Da hast Du recht. Und beim Schauen der Kochshows wird immer noch Schinken-Käse-Toast gegessen, weils schnell geht und man nix verpassen will, statt richtig zu kochen und die Glotze abzuschalten .
Ich hab wegen einer Koch-Show im ZDF mich mal beschwert, da kam
bis heute keine Antwort drauf, ob das ZDF einen gesellschaftlichen Auftrag erfüllt, wenn Markus Lanz kocht (genau das gleiche was Kerner macht).
Die Quoten sind entsprechend unterirdisch.
Die Quoten interessieren mich nicht so, aber die 100ste
Chart-Show wird irgendwann auch langweilig.
Und: Man kann den Fernseher auch abschalten .
Damit beeinflusst der Nichtzuschauer das Fernsehen, wohl am
meisten
Das eben wage ich zu bezweifeln. Für mich stellt es sich
derzeit so dar, als würden besonders die Privaten ihre
Zuschauer ignorieren.
Dann werden Sie es nicht mehr lange machen. Das wird dann zur Abwärtsspirale! Die Werbeeinnahmen gehen weiter zurück -> weil die Zuschauer wegbleiben, wird das Programm schlechter (weil nicht mehr finanzierbar) -> Werbeeinnahmen noch weniger…
Viele Redakteure und Programmmacher sind tatsächlich der
Ansicht, dass das Publikum leider dumm ist, der urchschnittszuschauer arbeitslos und ein Depp und seine Frau bügelt :vorm Fernseher und deswegen braucht man auch garnicht mit „guter“
Unterhaltung anzufangen.
So sieht das Programm leider auch schon in weiten Strecken aus.
aber die Tendenz dazu entwickeln die Öff-Rechtlichen langsam auch.
Vor dem Fernseher hab ich auch schon gebügelt…
Nebenaspekte:
Internet-TV und zeitversetztes Fernsehen über digitale
Recorder und/oder DVDs oder Online-Angebote werden dem
klassischen
Fernseh-Angebot (und den Werbeeinnahmen) noch weiter zusetzen.
Gerade bei den Jüngeren hat der Computer die Rolle des
Fernsehens
abgelöst und Angebote wie youtube, clickfish, myspace tun ein
übriges…
Das könnte allerdings zum Umdenken zwingen, wobei natürlich
clickfish auch schon wieder dem Bällchensender gehört… und
der scheitert gerade an sich selbst.
Diese Plattform wer-weiss-was.de gehört ebenfalls zu einem privaten Sender… :->.
Ich sehe es an mir. Wenn, dann schauen wir meistens Spielfilme
oder Dokumentationen zeitversetzt, und überspulen die Werbung
oder ich leg eine DVD ein, weil mich der Film zwar
interessieren könnte, aber ich die Werbung (z.B. bei den
Privaten) nicht mehr ertrage, außer evtl. bei Live-Sport, aber
da sind die Pausen absehbar .
Das Interesse für Talkshows und Serien ist bei uns bis auf
wenige Ausnahmen bei uns ganz verschwunden.
Bei mir an sich auch. Aber Anne Will (ein guter öffentlicher
Auftrag)…
Mag sein. Ich persönlich mag diese Talkrunden nicht, da Politiker selten über ihren Schatten springen und etwas zugeben, schon gar nicht öffentlich.
Meine Freundin schaut hin und wieder sternTV, aber die promoten dort meiner Meinung nach dort ihre eigenen anderen Senderbeiträge zu oft (Cross-Selling nennt man das wohl).
Zwei Shows, die ich mir ab und zu noch sehe:
Zimmer Frei / und die NDR3-Talkshows freitags ab 22:00.
Danke, Grüße NO
Keine Ursache…
gruss,
vordprefect