Liebe/-r Experte/-in,
Maine Frage: wann Kunst( Zeitgänosiche Malerei) neu oder gebraucht ist ? Ob ,dass klar zu festellen ist, ob ein Bild nach Zeitaufwendigen, erst geistliche Idee dann malen ,kann überhaupt neu sein in Sinne „neue Ware“ wie Industrielle Masssengegenstende? …
wozu sollte diese klassifizierung gut sein? In z.B. Ausstellungskatalogen vermerkt man das Entstehungsjahr, aber sonst…?
Hallo!
Davon habe ich leider überhaupt keine Ahnung. Tut mir leid.
Liebe Grüße
Miriam Müller
Deine Frage ist irgendwie unklar formuliert. Sie beinhaltet eigentlich 2 Fragen. Zum einen die nach der Originalität im Sinne einer wirklich neuene Bildgestaltungsidee, zum anderen die nach der Neuwertigkeit einer „Bildware“ in Bezug auf Nutzung durch Betrachter/ Käufer.
Originalität einer Themenstellung ist heute relativ schwer zu erreichen, obwohl sich ja in der heutigen Gesellschaft viele neue Situationen durch die rasante technische Entwicklung ergeben. Deshalb werden vorhandene Motive heute oft auch „zitiert“ bearbeitet oder ganz frei abstrakt neue Bildideen „erfunden“. Neuwertigkeit im Sinne von Originalität ist in diesem Sinne also durchaus heute noch erreichbar.
Neu(wertig) ist ein Bild als Ware solange zu betrachten, wie es das Atelier des Malers bzw. die Galerie des Weiterverkäufers noch nicht verlassen hat. Nach einem Verkauf würde ich ein Bild als gebraucht ansehen, analog einem Autoneukauf, bei dem das Auto als Ware ja auch als gebraucht gilt, wenn es den Hof des Händlers verlassen hat.
Antwort kunst/produkt
Hallo Kunstmalerin,
ich hoffe mal ich habe die Fragen richtig verstanden, Zeitgenössische Kunst meint im besonderen in der bildenden Kunst, Kunst die von Zeitgenossen geschaffen wurde und auch von Zeitgenossen als bedeutend empfunden wurde. Kunst an sich setzt zumindest voraus das ein kreativer Prozess stattgefunden hat oder das Kunstwerk ist der kreative Prozess, das läßt sich schlecht überprüfen, aber um ein Kunstwerk als Produkt zu verkaufen muß eine Käufergemeinschaft da sein - denn erst durch denn zuspruch anderer wird Kunst zum Produkt am Markt. Ich hoffe das war so halbwegs verständlich.
LG Liane
Hallo , danke für Deine Hilfe. Ich bin auch deiner Meinung.
Ich versuche meine Frage noch anderes zu Formulieren. Ich brauche eine Erklärung auf, die Frage ob mein Ölbild ein als gebraucht oder neu verkaufen kann. Konkret, ich möchte einige meinen älteren Werken auf eine Auktion in Dänemark stellen.
In AGB steht:
„ Bei Waren, die der Differenzbesteuerung (typisch gebrauchte Waren) unterliegen, wird ausschließlich die MwSt. auf Provisionen und Gebühren berechnet. Bei Waren, die den normalen MwSt.-Bestimmungen unterliegen (typisch Neuwaren), wird die MwSt. sowohl auf Zuschlag als auch auf Provisionen und Gebühren berechnet“
Mir wurde am Telefon gesagt das Kunstgegenstände, wie z.B. Gemälde als gebrauchte Ware zu sehen ist und es ist nicht typisch Neuware.
Normale Waren lassen aufgrund ihrer funktional-technischen Eigenschaften hinreichende Schlüsse auf den Wert des Konsum- oder Investitionsobjektes zu, Kunst nicht.
Vielleicht macht man soziologisch und ökonomisch ja schon den ersten Fehler, wenn man annimmt, dass es auf einem Markt überhaupt um Dinge geht?
Das geistliche Schaffung und bildende Kunst kann niemals als Ware bezeichnet werden. Alleine dass, wann z.B. ein Ölbild hand gemalt neu oder gebraucht ist.
Bilder werden in der Regel, nach Entstehung oft gelagert in Atelier, werden ausgestellt auf Vernissagen und Ausstellungen, bleiben oft hängen bei mir, dadurch bestehen zwangsläufig oft spuren (Staub, Kratzer, leichte Schaden und vieles mehr).
Dazu entsteht ein Bild nicht gleich, dass ist doch Ergebnis meinen langen Überlegungen und oft werden schon fast fertige Arbeiten noch paar mal überarbeitet oder ganz übermalt.
Bei Industriell hergestellten Produkten ist das alles sehr einfach, neue Waren in der Regel sind von Hersteller original verpackt mit sämtlichen Beizeteln, Garantie usw. aber das ist doch nicht möglich bei Kunst wie Malerei, Bildhauerei, Skulpturen, Installationen allen anderen künstlerischen Ausdruckformen.
Ich möchte wissen ob andere Kunst-Liebhaber, Künstler etwas dazu sagen können.
Seit einigen Jahren haben alle EU-Staaten eine Regelung zum Weiterverkaufrecht. Doch unterschiedliche nationale Regelungen sorgen weiter für Streit.
Viele Künstler versuchen ihre Werke immer öfter auf dem europäischen Kunstmark zu verkaufen und stoßen auf viele ungeklärte Fragen.
Viele Kunstbegriffe im vergleich zu Rechtsbegriffen sorgen immer für kontroverse Diskussionen.
Kunst und Recht scheinen sich diametral gegenüber zu stehen.
Auf kaum einem anderen Gebiet ist er so gefragt und so wenig standardisierbar wie in der Kunst.
Immer stärker greift die neue postindustrielle Gesell¬schaft auf Marktordnungsrecht.
Die immer größere Massenproduktion und Kommerzialisierung führt zu Konflikten mit kreativen Künstlern.
Die Subjektive, individuelle, persönliche in Ausdruck gebrachte Ideen in der Form von Kunstwerken und dadurch unser menschlichen Kulturgut für immer dokumentieren werden oft zu einfache Handels-Ware degradiert.
Vielleicht macht man soziologisch und ökonomisch ja schon den ersten Fehler, wenn man annimmt, dass es auf einem Markt überhaupt um Dinge geht? Immerhin könnte es ja sein, dass das, wofür Preise verlangt und bezahlt werden, bloß bestimmte Eigenschaften der jeweiligen Dinge sind?
Unsere Rechtsysteme versuchen immer wieder gesellschaftliche Ordnung durch Grenzen und rechtliche Normensystems zu standardisieren.
Ist aber höchst fraglich wie zum Beispiel Gegenwartskunst lässt sich regulieren und damit noch als Kunst seine eigene Identität behält.
Diese Entwicklung hat ernormen Einfluss auf den Künstler und auch Einfluss auf den Umgang mit dem Kunstwerk und natürlich auch gegenüber, den rechtlichen Normensystemen.
Der allgemeine Kunstmarkt wird zunehmend überschüttet mit Massenwaren industriell hergestellt und die Waren werden Weltweit angeboten. Diese Entwicklung macht den freischaffenden Künstlern enorme Konkurrenz aber es schafft auch große Herausforderung.
Ich versuche auf diesem Forum mein Problem darzustellen und Meinungen, Tipps und Antworten von Gemeinschaft zu bekommen.
Grüße Kunstmalerin
Hallo,
ich bin Bildhauer und arbeite in Bronze und Stein. Für mich gibt es keine neue oder „gebrauchte“ Kunst. Ein frisch gemaltes Bild ist keine neue Kunst. Mit alte oder neue Kunst sind Kunstepochen gemeint. Mit neuer Kunst evtl. auch eine ganz neue Stilrichtung.
Viele Grüße
Helmut
Hallo,
wenn ich ehrlich bin kann ich nicht unbedingt nachvollziehen was sie möchten. Kunst ist denke ich nie gebraucht.
Ich denke ein Bild welches von einem Künstler geschaffen ist und sein eingenes Denken und Gefühl mit einbringt ist Kunst.
Massenware und Arbeiten die mehrfach von Künstlern erstellt worden sind fallen sicher nicht unter den Begriff Kunst. Allerdings bin ich hier nicht der Experte.
Entschuldigen sie bitte das ich mich erst jetzt bei Ihnen melde. Ich war im Urlaub.
Viele Grüße
Guten Tag,
Also zuerst sollte man die Begrifflichkeit „Kunst“ und „Kunstwerk“ etwas ausführlicher betrachten, wofür hier aber nicht unbedingt der Raum gegeben und vorhanden ist.
Nach Beuys ist jede/r ein Künstler und das bedeutet, das jeder menschen kreativ-produktive Fähigkeiten in sich hat, die es ihm/ihr ermöglichen, freie, produktive, gestalterische, kreative Arbeit in vielerlei Form auszuführen. Sicher muss man dahin erst mal gelangen, dies erkennen, wünschen und anstreben.
Wie dem auch sei, wenn das Kunstwerk mal geschaffen wurde (Beuys spricht dabei etwa von der sozialen Plastik), die aber eher ein Gemeinschaftsprojekt vieler Menschen darstellt, dies in verschiedener auch politischer Ausprägung sein kann.
So sollte man sich zumindest daran erinnern, das wir in einer der Warenform unterworfenen Verwertungsgesellschaft leben, die nicht unbedingt den ästhetisch, humanen Idealen in der Tiefe zugeneigt ist.
D.h.: diese Warenform wird vom Geldwert geprägt, der wiederum darüber entscheidet, wie weit ein Gebrauchswert (das fertige Objekt, die Ware, das Produkt) sich zum Tauschwert wandelt, also darüber betsimmt, welcher Preis bezaht wird und gezahlt werden kann.
Der allgemein tätige, freie und Gebrauchs-künstler befindet sich vor oder in einem etwaigen Markt, in dem er/sie sein Werk, seine Arbeit anbieten kann und entsprechenden Geldgewinn aus seiner Produktion erzielen möchte.
Wie von Dir schon gut erkannt, ist es dem durchschnittlichen Künstler relativ unmöglich, die gleiche Präzison, den gleichen Schliff, wie die zunehmend industrialisierte (Postindustriell ist etwas vermessen zu behaupten,…eher schon Postmodern onbwohl auch das eher ein marktgängiges Schlagwort ist,…) wie auch automatisierte Massenproduktion zu erreichen, die aber weniger auf Unikat Charakter angelegt ist, als auf die Produktion und den Absatz (und Profit daraus) möglichst gleichförmiger Massen-Serien-Produkte. „Dinge“ wie du schreibst.
Also ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen und ein paar grundsätzliche, ökonomische kenntnisse sind dazu immer recht hilfreich, geht es darum, den etwaigen „Gebrauchswert“ einer Ware (wie auch der „Kunst“) in einen Tauschwert, der in Geldform/Geldewert behandelt und abgegolten wird, umzuwandeln.
Wie in anderen, kommerziell ausgerichteten Gebieten üblich und das hast du auch schon angemerkt, geht es in der Wirtschaft darum, mit dieser Massenproduktion einen hohen Gewinn zu erzielne. Aber der jeweilige, am Unikat orientierte Künstler, eine Maler etwa fertigt kaum Serien, sondern immer Einzelstücke, kann alsio per Definition und in der Menge der anderen andieser Verwertung ebenso beteilgten Künstler seine Produktion kaum zu einem zufrieden stellenden Preis absetzen. Dazu gibt es dann etwa Galeristen oder Kuratoren, die sich als Manager dieser bis dahin unbekannten Produktion annehmen und sie/ihn (den Künstler) als Marke bekannt gemacht und anteilgen Gewinn daraus ziehend, versuchen abzusetzen.
Es erschließt nun die Frage, warum denn der Künstler gezwungen sein sollte, mit seiner Kunst etwa seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wie andere Handwerker und nicht einfach frei und locker seiner Tätgikeit nachgehen könnte, ohne darin seine Lebensgrundlage, oft dramatisch prekarisiert, begründen zu müssen?
Das ist auch wieder ein weites Feld, aber grundsätzlich sei gesagt, das dadurch, das wir uns in einer einseitigen von der Geldwirtschaft stark beeinflussten Verwertungsgesellschaft befinden und deren Tendenz darin besteht, alles Tun und Treiben in Geldwert und Waren (Dinge)zu transformieren, wodurch ein Gewinn hauptsächlich für jene entsteht, die am Ende der Vewertungskette lauern, es dadurch bestimmt ist, man also gezwungen wird, sich in diesen Verwertungskreislauf auf Gedeih und oft Verderb, einzureihen.
In den Niederlanden, so sei erst mal abschließend angefügt, gab es bis in die 90er Jahre ein Modell, in dem der Staat Künstlern ihre Arbeiten zu einem Fest-Preis abgekauft hat, der es ihnen erlaubte, das diese mit ihrer künstlerischen Tätigkeit udn Produktion ein lebenswertes, aber geringes Auskommen hatten und überleben konnten, ohne sich auf den trügerischen „Kunstmarkt“ zu begeben, der benso wie andere Märkte von scharzfzähnigen Haien belauert und bewacht wei beherrscht wird.
Leide rwarenirgendwan die entsprechenden Kunst-Lager zu voll und das Modell wurde wieder eingestellt auch weil sich langsam zu viele künstlerisch Tätige gefunden hatten, die ein entsprechendes Honorar einforderten.
Gebrauchte Kunst gibt es nicht
Es gibt diese Unterscheidung meines Wissens nicht. Der Kunstmarkt orientiert sich lediglich daran, was gerade en vogue ist, egal wie alt oder neu.
Was es gibt ist „Gebrauchsgrafik“, da sind allerdings Illustrationen od. Werbung gemeint.
Viel Erfolg.