Hallo, liebe Interessierte,
eigentlich wollte ich nicht mehr meine Bedürfnisse ausbreiten, weil ich ja (angeblich) jetzt „alles“ weiß, so zumindest habe ich es zuvor geschrieben.
Aber bitte, das macht wohl der strukturelle UNTERSCHIED, von dem Derrida sein „System“ ableitet. So klammert z. B. Derrida aus ideologischen Gründen (und das ist GLAUBE UND NICHT WISSEN als Unterschied, auf den ich hier aber nicht näher eingehen möchte), die Frage nach dem Nutzen für den „Normalbürger“ völlig aus, wie auch schon sein Vordenker, der Schweizer Sprachwissenschaftler Ferdinad de Saussure.
Meine zentrale Frage lautet, in Bezug auf den von John Stuard Mill begründeten Utilitarismus: Wo ist der Nutzen für den „Normalbüger“, wenn die von der Philosophie verschobene Thematik heute in der Tat immer mehr zur Wissenschaftheorie tendiert, wo der „Normale“ sowieso den Abwinker macht, sobald einer dieser hochtrabenden Diskussionen hört…
Ich will den „versteckten“ Ansatz von Cokin aufgreifen, der nicht nur das Beispiel vom kastrierten Hahn aufbrachte, sondern auch den Hinweis von der Philosophie als Literatur gab. Und das ist, zusammengefasst die KUNST. Damit widerspreche ich der „politisch korrekten“ Behauptung, die Philosophie sei WISSEN. Vor allem ist sie das insofern nicht, weil sie „nur“ philosophiert, über Gott und die Welt, aber nichts wirkliches BIETET.
Bei Kunst ist das was anderes!!! Man braucht sie zwar nicht primär zum Leben, wie Wirtschaft und Politik, aber trotzdem beeinflusst sie seit Jahrtausenden das menschliche Verhalten. Das ist beweisbares WISSEN. Die Kunst ist eine unbestreitbare Tatsache unseres praktischen Lebens, ohne dass es uns selbst bewusst wäre. Und Religion ist meines Erachtens nichts anderes als Kunst, genauso, wie die Philosophie. Aber: „Warum“ nützt die Kunst dem praktischen Leben??? Tiere brauchen sie offenbar nicht!!!
Meine zentrale Frage also, was die Philosophie dem „Normalbürger“ nützt, müsste eigentlich meiner neuen Erkenntnis nach ausgedehnt und grundsätzlicher lauten: Was nützt die Kunst dem „Normalbürger“?? Und dass sie nützt, kann man ja offensichtlich beweisen, sonst würde es keine Religion, keine Philosophie und keine Literatur, Malerei und schon gar kein Hollywood und so weiter geben…
Frage: Geht es nicht bei der Kunst um ein (unbewusstes) BEDÜRFNIS aller Menschen NACH IDENTITÄT, gleich, ob Christen, Atheisten oder was für Etikette die Kunst als ein Angebot an den „Normalbürger“ auch immer bietet???
Vielleicht ist die Anmaßung der so genanten „Wissenschaftheorie“ nichts anderes, als was der Vordenker von Sigmund Freud, ich meine Nietzsche, immer betont hat: Der Wille zur Macht??? Ist es nicht POLITIK, statt
Wissen???
Kein Wort mehr schreibe ich, endgültig, weil es auch egal ist. Meiner Katze kann ich niemals den NUTZEN von Kunst erklären, sie will nur fressen.
Damit verabschiede ich mich 100% endgültig vom philosophischen Forum und wünsche allen Beteiligten weiterhin viel spannende Diskussionen, ciao!
Gruß
Der Hinterwelter