Kunstkopf Effekt durch mp3 futsch?

Ich habe ein CD Hörspiel in Kunstkopf-Stereophonie-Technik gekauft. Wenn ich es in mp3 wandle, ist der Effekt dann futsch?

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Nein.

Du solltest allerdings schon einigermassen „hochwertiges“ MP3 mit einer (variablen) Bitrate (VBR) von mindestens 192, besser 320 kBit/s nutzen.
Die Kunstkopfaufnahme ist auch nichts anders als ein „einfaches“ Stereosignal.
Nur die Anordnung der Mikrofone eben in einem Kunstkopf machen den „Mitten-drin-Effekt“ bei einer Liveaufnahme aus, der eben so auch nur mit einem (guten) Kopfhörer „erlebt“ werden kann, weil sich die Tonsignale von links und rechts nicht mehr „vermischen“, wie es bei normaler Wiedergabe über Stereolautsprecher der Fall ist.

Aus meinem Technikverständnis heraus nehme ich stark an, dass eine verlustbehaftete Komprimierung den Kunstkopfeffekt schwächt.

Auch wenn eine Kunstkopfaufnahme auch nur ein Stereosignal ist, optimieren übliche Kompressionsverfahren das Signal für den „Normalfall“.
Beim Kunstkopfverfahren kommt der räumliche Eindruck durch Laufzeitunterschiede und unterschiedliche Frequenzgänge. Ich befürchte, dass genau diese Kleinigkeiten zu dem gehören, wo die Kompression ansetzt: die kaum wahrnehmbaren Feinheiten. Von daher bin ich mir sehr sicher, dass der Kunstkopfeffekt stärker leidet als andere Klangeigenschaften.

Ich gestehe, dass ich auch sehr daran interessiert bin, hierzu mal einen professionell durchgeführten Praxistest zu bekommen. Leider gibt es heute nur noch komprimiertes und vor allem massiv manipuliertes (!!!) Radiosignal, so dass es schwierig wird, echtes Originalmaterial zu bekommen. Vielleicht finde ich im nächsten Jahr mal Zeit, nach eine DSR/UKW-Aufnahme in meiner Cassettenkiste zu suchen, die noch aus der unkomprimierten Zeit stammt.

Übrigens suche ich noch das Hörspiel „Der Experte“ vom RIAS aus 1979. Dummerweise habe ich nur den Anfang, das Stück ist aber 90 min lang.

Auf jeden Fall eine hohe Datenrate und kanalgetrennte Komprimierung nutzen.

Ciao, Allesquatsch