Kunststoff-Brillengläser

Hallo,

ich liebäugle mit einer Brillenfassung, in die nur Kunststoffgläser eingesetzt werden können.
Ich habe früher mit Kunststoff schlechte Erfahrungen gemacht (verkratzt/ Beschichtung löste sich). Dann habe ich mir gegen die Empfehlung der Optiker Glasgläser machen lassen, und die sind nach über 10 Jahren noch wie neu. Ich putze unterwegs mit allem, was mir unter die Finger kommt: T-Shirt-Zipfel, Tempo, feuchte Brillenputztücher, Papierhandtücher. Nichts davon hat sie übel genommen. Das hätte ich gern wieder so.

Der Optiker meinte, es hätte sich in den letzten Jahren viel getan bei der Entwicklung von Kunststoffgläsern. Leider weiß ich nicht genau, was es war, was er mir empfohlen hat. Das Kürzel hieß LHV, HV = High Vision. Möglicherweise Lotutech - ich meine, dass er von so etwas sprach.

Wie sind denn Eure Erfahrungen mit neueren Kunststoffgläsern in Sachen Haltbarkeit der Beschichtung und Kratzfestigkeit? Kommen die Glas inzwischen nahe, oder muss man sie hätscheln, damit sie keinen Schaden nehmen?

Viele Grüße,

Jule

Hallo,

ja das kenne ich… Ich habe mich vor einem Jahr am Ende auch für eine Brille entschieden, in die nur Kunststoffgläser passen. Vor gut 5-6 Jahren habe ich mir schon mal eine machen lassen und wurde auch völlig enttäuscht - Glas ist einfach Glas und so lange es nicht gerade das dünnste ist, hält es auch so manchen Sturz.

Ich bin mit der neuen Kunststoffbrille ganz zufrieden. Eine Beeinträchtigung kann ich nicht erkennen. Ich versuche Papiertaschentücher / -handtücher zu vermeiden und max. TShirt/Hemden usw. zu nutzen. Da ich viel am Schreibtisch sitze und die Brille nicht stark verschmutzt reicht mir einmal die Woche ein feuchtes Reinigungstuch und sonst ein trockenes Brillenputztuch.

Ich nutze die Brille aber nicht ständig sondern schone sie noch etwas - dannoch habe ich eben einen kleinen Kratzer bemerkt ;-(

Versuch also ruhig selbst mal (so lange die Brille nicht ein großes Loch in deinen Geldbeutel reißt) ich werde versuchen das nächste mal wieder eine Glasbrille zu erstehen.

Hallo,

das klingt nicht so gut… Geschont wird meine Brille nicht. Ich trage sie immer, fahre auch viel Fahrrad und bin je nach Wetter ständig am Trockenwischen, und es findet sich so einiges an Staub und Schweiß darauf ein.

Doch, das täte sie - ist bisher nur die einzige, die mir wirklich gut steht.
Danke für Deine Erfahrungen!

Viele Grüße,

Jule

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Hallo,

ich würde nie nie nie nie wieder eine Brille mit Gläsern aus Glas haben wollen.

Und zwar hauptsächlich, weil ich nie wieder etwas mit diesem Gewicht auf der Nase haben möchte, nie wieder diese hässlichen roten Druckstellen auf dem Nasenrücken haben möchte, und weil ich zudem ein Klutz bin, dem die Brille auch mal runterfällt (und meist dann halt auf Fliesen, nicht auf Teppich).

Nun zur meinen Erfahrungen.

Meine letzten Brillen waren alle mit Kunststoffgläser. Mit Kratzern habe ich keine großen Probleme. Ich reinige NIE mit Papiertaschentüchern und auch NIE mit Brillenputztüchern (von letzteren hat mir noch jeder Optiker abgeraten), sondern nur mit Wasser und Microfasertüchern für Glas. Ich wollte mir mal so ein Ultraschallreinigungsgerät kaufen, und auch da hat mir der Optiker - aus Kosten- und Platzgründen - abgeraten und mich auf Wasser und Microfaser verwiesen.

Meine erste Kunststoffgläserbrille in Deutschland vor knapp 10 Jahren war eine teure (oiwei!) Geitsichtbrille bei einem regulären Optiker, die hat einiges über 1000 Euro gekostet. Die hat ein knappes Jahr gehalten, was aber daran lag, das meine Augen sich verändert haben. Also niemandes Fehler.

Ich bin dann zu einem Extrem-Billgheimer gegangen. 200 Euro für eine Gleitsichtbrille (Gestell und Gläser). Die war gut und hat vier Jahre gehalten. Gewechselt habe ich, weil bei den Billig-billig-Varianten bei Gleitsichtbrillen nicht flexibel auf die individuellen Sichtfelder eingegangen wird, d.h. ich hatte vor allen Dingen Probleme im Nahbereich.

Jetzt habe ich den finanziellen Kompromis - ein Brille für ungefähr 400 Euro, mit der ich rundrum zufrieden bin: leicht (da Kunststoff), beschichtet, entspiegelt und mit Sichtfeldern, die meinen Bedürfnissen (Fernsicht, Nahsicht, PC-Arbeit) entsprechen. Wahrscheinlich hätte eine teurere Brille einen noch höheren Tragekomfort, was die Sichtfelder betrifft, aber das waren mir zusätzliche 600 Euro einfach nicht wert, da ich gut mit dieser zurecht komme.

Aber du wolltest wahrscheinlich gar nichts über Gleitsicht wissen, sondern nur über Kratzer. Meine Brille wird nicht geschont. Ich nehme mir zwar immer vor, für Sport usw. meine alte Brille zu benutzen, aber das mache ich dann doch nicht und so kann ich wirklich von Dauerbenutzung sprechen. Und wie oben geschrieben: nie nie nie mehr Glas!

Grüße
Siboniwe

Hallo Siboniwe,

Gleitsicht dürfte mir vorerst noch erspart bleiben (klopfaufholz). Was heißt denn „keine großen Probleme“ mit Kratzern? Ich bin verwöhnt durch gar keine Kratzer in all den Jahren. Trotz robuster Behandlung.

Ich stelle es mir einfach unpraktisch vor, ständig ein Waschbecken mit mir rumzutragen. Putzt Du denn nie unterwegs? Nur mit Brillentüchlein? Wenn ich an so manche Wanderung mit Schweiß-Sonnencreme-Gemisch denke - da waren die Brillenputztücher schon praktisch. Und im Herbst bei Regen mit nasser Brille ein Geschäft betreten, mehrmals nacheinander - da weicht mir doch so ein Brillentuch durch? (Äh, falls ich es nicht sowieso vergessen habe.)

Ja, ich geb’s schon zu, ich habe eine vorgefasste Meinung, aber ich möchte auch wirklich gern wissen, wie Du das handhabst. Schließlich käme es mir gelegen, besagte Meinung ändern zu können.

Viele Grüße,

Jule

Hallo,

keine großen Probleme heißt, ich hatte in der alten Brille einen Kratzer. Aber den habe ich meiner Unachtsamkeit zu verdanken. Man sollte nichts nachts im Stockdunkeln ohne Taschenlampe spazieren gehen.

Ich trage kein Waschbecken mit mir rum. Hauchen und Microfasertuch genügt. Microfasertücher habe ich allerdings in Handschuhfach im Auto und in meiner Handtasche deponiert. Und nein, nicht „Tüchlein“, sondern ein Gläserputztuch (für Leute, die meinetwegen ihre Sektgläser polieren). Brillenputztücher sollen - so mein Optiker - nicht gut sein für Brillen, zudem teuer und naja, umweltmäßig auch bedenklich.

Ich will dich ja nicht überzeugen, aber andererseits kann ich wirklich nicht verstehen, warum jemand gern ein Gewicht auf der Nase hat. Gerade weil du Sommer und Sonnencreme/Schweiß erwähnst, das ist mit der leichten Kunststoffbrille viel weniger ein Problem. Ich trage meine Brille beim Joggen und muss die eigentlich unterwegs ganz selten putzen (und da täte es ein T-Shirt auch mal).

Grüße
Siboniwe

Hallo,

danke! Ich glaube, ich werde mir mal ein, zwei Microfasertücher kaufen und ausprobieren, meine bisherige Brille so zu behandeln als wäre sie aus Kunststoff.
(Folgender Satz allerdings, den ich irgendwo gefunden habe, irritiert mich etwas: Achten Sie auch beim Putzen der Brille mit dem Mikrofasertuch darauf, dass sich keine Staubpartikel auf den Gläsern befinden. -> Achten Sie darauf, dass Ihre Brille sauber ist, bevor Sie sie putzen…)

Ich weiß. Ich nehme sie auch selten, aber für manche Situationen finde ich sie einfach praktisch.

Ganz einfach: Ich bin dran gewöhnt, es stört mich nicht. Auch wenn ich beim Optiker ein leichtes Gestell aufsetze, ist mir das einfach egal.

Ich denke, dass das eher an der Brillenform liegt? Der Schweiß setzt sich nicht da ab, wo die Brille aufliegt, sondern da, wo die Gläser nah an die Haut kommen, das ist weiter oben. Meine jetzige hat nur einen dünnen Metallrand und liegt oben/innen ziemlich dicht an. Genau an der Stelle landet der Schweiß an der Brille. Aber da fällt mir auf, dass das Gestell, das ich so gern möchte, an dieser Stelle deutlich breiter ist. Vermutlich schützt das also ganz gut.

Ein neues Kriterium für die Auswahl, fein.

Viele Grüße,

Jule

Achten Sie auch beim Putzen der Brille mit dem Mikrofasertuch darauf, dass sich keine Staubpartikel auf den Gläsern befinden. -> Achten Sie darauf, dass Ihre Brille sauber ist, bevor Sie sie putzen…)
Das trockene in-die-Brille-Hineinreiben vermeide ich durch’s HAUchen. :smile:
Ansonsten halte ich das für den üblichen Disclaimer, ähnlich dem Pudel in der Mikrowelle. "Wir haben es halt besser mal erwähnt … "

Deine Theorie über Schweiß und Brille - ja, das hat sicher einen Einfluss. Bei mir kommt aber sicher noch hinzu, dass die Brille beim Schwitzen durch weniger Gewicht weniger rutscht. Früher, zu Glasbrillenzeiten, hatte ich diese typische Handbewegung: mit dem Zeigefinger die Brille die Nasenbrücke hochgeschubst, an heißen Tagen öfter. Das ist alles in der Vergangenheit.

Grüße
Siboniwe

Hallo Siboniwe,

auch, wenn’s schon eine Weile her ist, wollte ich doch noch das Ergebnis mitteilen: Ich habe es gewagt mit den Kunststoffgläsern, einfach, weil das Gestell eindeutig das beste war. Nun übe ich das Sehen mit den neuen Stärken und warte ab, wie die Kunststoffgläser sich machen. Und plane, in welchen strategisch wichtigen Taschen ich Mikrofasertücher verteile - das war ein guter Tipp, danke!

Leichter ist die neue Brille nur unwesentlich - sie ist aber auch etwas größer als die alte.

Danke für Deine Erfahrungen!

Viele Grüße,

Jule

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