Um die Ecke gebohrt
Hi Jochen
Ich bin ja eigentlich Wissenschaftler und kein techniker, deshalb habe ich auf dem sektor nur Grundkenntnisse.
Nun, eigentlich bohrt man nicht um die Ecke, sondern eher in weiten Kurven. das Verfahren beruht auf dem Setzen von Keilen in der Bohrung selber, sprich, man lenkt die Bohrung ein wenig ab.
Es geht auch (zum bei flacheren Bohrungen), über eine assymetrische Belaastung des Bohrstranges von oben. da wird ja meist gedrückt…
Eine weitere möglichkeit: mal lässt das große Rohr, mit dem man angefangen hat, im Loch, nachdem man am Ende einen Ablenker angebracht hat. Das dann eingeführte Rohr mit geringerem Durchmesser wird abgelenkt und Krümmt sich dann weiter…
dann wurde noch mit kardangetriebeähnlichen Teilen experimentiert
All dies wurde bei Rotary-Bohrungen gemacht, bei denen der ganze Bohrstrang (aus Stahlrohren) rotiert, der Bohrmeissel ist dabei fest angebracht.
Ein grosser Fortschritt auf dem Sektor des abgelenkten Bohrens ist der Turbinenbohrkopf. Hier sitzt der Antrieb des Bohrmeissels (der ja Rotiert) knapp hinter dem Meissel. Dadurch kann der Meissel assymmetrisch auf dem Strang montiert werden und frisst richtiggehende Kurven ins Gestein. Bei diesem Verfahren rotiert der Bohrstrang nicht. Das Verfahren ist allerdings ziemlich teuer.
Die Stahlrohre mit max ein paar dm Durchmesser sind flexibel und lassen sich tatsächlich auf längere Strecken ganz nett verbiegen.
Wichtig ist auch der Verlauf der Schichten, durch die man bohrt. Der Bohrkopf hat immer die Tendenz, senkrecht zu der bevorzugten Wegsamkeit zu bohren, und weicht somit des öfteren von der Ideallinie ab. dann muß man ihn wieder zurückbiegen. es ist in der tat unmöglich, eine bolzengerade Bohrung hinzubekommen.
Ganz nett, aber sehr summarisch darüber, was die Kollegen von von der Erdölfraktion so machen:
http://www.wintershall.de/www/wintershall.nsf/53599d…
die kleine Geschichte des Erdöls
leider kenne ich keine tiefschürfenderen Webseiten über diese Thematik. Ist doch arg speziell.
Gruß und
Glückauf
Mike