Kupferdichtungen ausglühen?

Hallo!

Mal eine Frage, wie man es ordentlich macht:
Hab heute bei meinem Traktor-Bagger, fast 50 Jahre alt, mal die Kraftstoffversorgung in Ordnung gebracht.

Da gibt es etliche Hohlschraubenanschüsse mit Kupferringen, und noch einige anderer solch ähnlicher Dichtstellen.

Ich hab irgendwie, zu meiner Lehrzeit, von den Altgesellen gehört, dass man im Idealfall die Kupferdichtungen ausglüht, und dann abschreckt, die sollen dann sehr weich werden und besser abdichten. (kenne ich ja von den Heizungsrohren, wenn man die mal irgendwie heiß gemacht hat, beim Löten, lassen die sich gut biegen)

Weil die Dichtflächen an meinem alten Traktor auch nicht mehr so toll waren, und es da immer mal Ärger gab, weil es bischen getropft oder Luft gezogen hat, hab ich heute nun mal geglüht und dann im Schneehaufen abgekühlt. Dann noch den Zunder entfernt.
Eingebaut, und es ist tatsächlich alles richtig dicht geworden. Schön.

Frage dazu:
Ist es wirklich so, dass man die Dichtungen ausglühen soll?
Zumindest in Problemfällen?
Und das Abschrecken ist auch nötig?

Grüße, E !

Moin!
Durchaus vorstellbar, dass die Cu-Dichtungen alleine schon durch die mechanische Beanspruchung beim Anziehen solch einer Verbindung „aushärten“ und durch simples Ausglühen wieder in einen „funktionsfähigen“ Zustand versetzt werden können, sofern keine Beschädigungen (Kratzer, Dellen, Risse) der Dichtflächen dagegen sprechen. Denkbar auch, dass das Ausglühen einer der Schritte bei der Herstellung solcher Dichtungen ist und somit Neuware so ausgeliefert wird.
Das Abschrecken soll übrigens nicht notwendig sein, schadet aber wohl auch nicht.
Sofern Deine Verbindungen unter Druck (oder Unterdruck) dauerhaft dicht sind und Cu-Dichtungen werksseitig dafür vorgesehen sind, hast Du ja nichts verkehrt gemacht.

Hallo,

Ich hab irgendwie, zu meiner Lehrzeit, von den Altgesellen
gehört, dass man im Idealfall die Kupferdichtungen ausglüht,

ja, das hat damit zu tun, dass die Dichtungen oft aus
Blech gestanzt wurden. Beim Auswalzen des Bleches wird das
Material aber verdichtet und damit auch gehärtet.

Nach dem Ausglühen ist das Kupfer wieder viel weicher
und kann somit mit weniger Flächenpressung Unebenheiten
besser ausgleichen. Das Met. fließt eben leichter.

Abschrecken ist aber IMHO nicht nötig.
Gruß Uwi

Ist es wirklich so, dass man die Dichtungen ausglühen soll?
Zumindest in Problemfällen?
Und das Abschrecken ist auch nötig?

Moin

Ist es wirklich so, dass man die Dichtungen ausglühen soll?
Zumindest in Problemfällen?
Und das Abschrecken ist auch nötig?

Während meiner Lehre als Ersatzteiltauscher bei VW gab es zu jedem Ölwechsel einen neuen Kupferring vom Lager, der alte wurde weggeworfen. - Der Kunde bezahlt ja die Kleinteile.

Mit diesem Wissen hätte ich an Bord auf meiner ersten Reise fast nen Satz heiße Ohren bekommen, als ich für die vielen Kupferringe , die am Kraftstoff-Filter verbaut waren, vom Storekeeper neue haben wollte.
„Wir sind doch kein Kupferfrachter, glüh die alten gefälligst aus!“

Durch Ausglühen werden alte Dichtringe wieder schön weich, das würde ich nicht auf Problemfälle beschränken, sondern als Routine.

Abgeschreckt haben wir die Ringe immer, ich weiß nicht ob es um’s Finger verbrennen ging oder tatsächlich um Materialeigenschaften.

Grüße
heavyfuel

Moien!

Frage dazu:
Ist es wirklich so, dass man die Dichtungen ausglühen soll?
Zumindest in Problemfällen?

Ich persönlich kenn es gar nich anders u hab nie „unausgeglühte“ Dichtringe verbaut. Mitm Gasbrenner schön gleichmässig grün leuchten lassen, ins Wasserglas u dann verbaut. Bisher ohne jegliche Probleme. In jungen Jahren wollt ich auch mal nen Alu-Dichtring ausglühn - war ne Scheiss-Idee -.- Aber ich bin lernfähig :smiley:

Und das Abschrecken ist auch nötig?

Schaden tuts jedenfalls nich.

Grüße, E !

Gruss

Mutschy