Kurzzeittherapie abbrechen wegen PKV?

Hallo,

ich habe eine Kurzzeittherapie/Psychotherapie Hals über Kopf begonnen, ohne mir über deren Konsequenzen in Bezug auf einen anstehenden Wechsel zur Privaten Krankenversicherung bewusst zu sein.

Die Therapie erweist sich für mich nicht als unbedingt notwendig. Es war eine Kurzschlussentscheidung.

Ich bin derzeit noch gesetzlich krankenversichert, möchte mich aber wegen einer anstehenden Selbstständigkeit in naher Zukunft privat versichern lassen.

Meine konkrete Frage ist nun, ob es von Vorteil wäre die Therapie abzubrechen (ich bin in der 8. Sitzung), mit der Bergründung, dass ich mich eigentlich gesund fühle und eine Therapie nicht notwendig ist. Würde dies meine anstehende Bewerbung bei privaten Krankenkassen erleichtern? Oder ist es egal, ob ich eine Psychotherapie abbreche oder nicht.

Zeitnahe Antworten wären äußerst hilfreich.

Besten Dank im Voraus!

thomas

Hallo Thomas,
was die versicherungsrechtlichen Konequenzen Ihrer Entscheidung angeht, kann ich nicht wirklich weiterhelfen. Inwieweit sich eine Psychotherapie auf das Abschließen einer PKV auswirken kann ist sicherlich sehr unterschiedlich, aber ob ein Abbruch Ihnen da hilft, erscheint mir eher fraglich, da ja die Psychotherapie und die dahinterliegende Diagnose dennoch in den Unterlagen der GKV vermerkt sind. Wenn Sie in der 8. Sitzung sind, dann ist die Therapie ja bereits beantragt und von der GKV bewilligt und somit auch eine behandlungsrelevante Diagnose gestellt. Auch wenn Sie diese jetzt in Frage stellen, verschwindet sie ja doch nicht deswegen aus den Akten der Krankenkasse.

Aber Ihre Frage hat noch einen anderen Aspekt, der mir nicht ganz unwichtig erscheint:
Wenn es eine „Kurzschlussreaktion“ war,die Therapie anzufangen, dann könnten sich jedoch solche „Kurzschlüsse“ wiederholen, wenn Sie nicht herausfinden, wie diese entstehen und Sie sie verhindern können. Vielleicht ist Ihre Überlegung, die Therapie abzubrechen ja auch ein „Kurzschluss“? Es erscheint jedenfalls kaum plausibel, dass Sie nach 8 Sitzungen vollständig geheilt sind. (das wäre dann womöglich ein „Wunderheiler“). Aber Sie fühlen sich ja „gesund“, waren also gar nicht krank? Warum sucht aber ein sich „gesund“ fühlender Mensch „kurzschlusshaft“ eine Psychotherapie auf? Sind solche „Kurzschlüsse“ tatsächlich ein Anzeichen für seelische Gesundheit und Wohlbefinden? Und bewilligt die GKV (die nicht gerade immer für Großzügigkeit berühmt ist) einem „gesunden“ Versicherten eine Psychotherapie? Wie hat Ihr Therapeut / Ihre Therapeutin denn das geschafft, schließlich muss die Diagnosestellung und Behandlungsbedürftigkeit ja in der Regel schriftlich beantragt werden? Gut, vielleicht musste Ihr Therapeut/Ihre Therapeutin keinen Antrag stellen, ist ja schließlich eine Kurzzeittherapie. Aber warum spielt er/sie da mit bzw. wie hat er/sie sich so täuschen können?
Sie merken also, bezüglich Ihrer Einschätzung „gesund“ zu sein, kommen mir zumindest Zweifel.

In meiner psychotherapeutischen Erfahrung gehören Krisen, d.h. Zweifel am Behandlungserfolg oder der Sinnhaftigkeit einer Therapie, zum Verlauf fast jeder Psychotherapie. Schließlich hat eine wirksame Therapie (das ist ja auch in der Medizin so) stets unangenehme Nebenwirkungen, ist anstrengend, löst zum Teil unangenehme Gefühle aus, die man bisher verdrängt hat etc. Dann fragt sich so mancher Patient, ob es das wert ist. Sollten Sie gerade an diesem Punkt sein, wäre es hilfreich, genau diese Fragen und Zweifel in der Therapie zu besprechen und zu klären.
Ihre letzte Frage kann ich jedenfalls klar mit NEIN beantworten. Egal ist es nie, eine solche Entscheidung wie über einen Therapieabbruch zu treffen, denn diese Entscheidung hat in jedem Fall Konsequenzen, und wahrscheinlich nicht nur mögliche versicherungsrechtliche.

Viele Grüße
Jörg

Guten Tag Hr. Reichelt,

pauschal lässt sich die Frage nicht beantworten, da die Herangehensweise der einzelnen Versicherer ganz unterschiedlich ist. Mit einer laufenden Therapie, soviel ist aber klar, ist ein Wechsel in die Private Krankenversicherung nicht möglich.

Ein Abbruch der Therapie „weil nicht nötig“ wird von einigen Unternehmen eher positiv bewertet, das sollte aber nicht erst nach 20 Sitzungen, sondern wenn dann gleich passieren. (soweit es medizinisch natürlich vertretbar ist)

Wichtig sind auch die Ursachen, welche zu einer solchen geführt haben. Dabei sind Ereignisse (von außen kommend, also Tod einer nahestehenden Person, Scheidung etc) eher positiver bewertet, als „Aufarbeiten von Kindheitserinnerungen“ oder „ich fühle mich einfach unwohl und weiss nicht warum“.

Daher sollten Sie, wenn die Therapie nicht nötig ist aus ihrer Sicht, diese beenden und mit einem spezialisierten Berater den Weg in die PKV planen.

Mehr Informationen auch in meinem Blog auf online-pkv.de wenn Sie im Suchfeld Psychotherapie eingeben.

Viele Grüße und Viel Erfolg !

Sven Hennig

danke für die anfrage, da ich aber aus österreich bin kann ich diese frage nicht beantworten.

lieben gruss
eitenberger

Hallo,

für die PKV ist Psychotherapie fast ein K.O. Kriterium, zumal teilweise über einen Zeitraum von bis zu 10 Jahren in den Gesundheitsfragen zurückgefragt wird. Es ist auch keine gute Idee bei der Antragstellung eine Psychotherapie/Kurztherapie zu verschweigen, denn dann läuft man das grosse Risiko, wegen vorvertraglicher Anzeigepflicht-verletzung eine Kündigung zu bekommen und im Basistarif zu landen. Wie es scheint ist damit die Option PKV so gut wie gar nicht mehr möglich, so dass Ihnen für die Selbständigkeit nur die GKV bleibt.
Leider kann ich Ihnen keine erfreulicheren Zeilen schreiben.
Viele Grüsse
Christian Müller

Ich bin derzeit noch gesetzlich krankenversichert, möchte mich
aber wegen einer anstehenden Selbstständigkeit in naher
Zukunft privat versichern lassen.

Meine konkrete Frage ist nun, ob es von Vorteil wäre die
Therapie abzubrechen (ich bin in der 8. Sitzung)

Auf keinen Fall. Das Kind ist jetzt in den Brunnen gefallen und es gibt nichts mehr, das man an dieser Situation noch verbessern könnte. Auf der Habenseite steht, dass die Therapie einen positiven Effekt auf Dein Leben haben kann.

Der Therapieerfolg ist eine größere Chance, als durch Therapieabbruch einfacher in die PKV zu kommen. Der Zugang zur PKV ist jetzt wahrscheinlich ohnehin nicht mehr möglich oder noch attraktiv möglich.

Und lass Dir auch nicht erzählen, dass ein gute Makler da noch was machen kann. Der kann höchstens den Druck auf Dich erhöhen, auch zu schlechten Konditionen trotzdem in die PKV zu gehen.

Nebenbei: Sei froh, dass Du in der GKV bist. Alles Gute. Und brich die Therapie auf keinen Fall wegen der PKV ab.

Hi,

ob du dich gesund fühlst, oder nicht ist einer PKV relativ egal, da du die Hemmschwelle zur Therapie überwunden hast und ggf. wieder hin gehen könntest.

Die Frage nach einer Therapie musst du im Antrag der PKV definitiv mit JA beantworten, da du andernfalls erhebliche Probleme im Leistungsfall bekommen könntest. Starte eine unverbindliche Anfrage bei deinem Wunsch PKV VR und schildere den Fall so konkret wie möglich und hoffe auf eine positive Rückmeldung. Verheimlichen würde ich nichts!!!

Hallo,

ich habe eine Kurzzeittherapie/Psychotherapie Hals über Kopf
begonnen, ohne mir über deren Konsequenzen in Bezug auf einen
anstehenden Wechsel zur Privaten Krankenversicherung bewusst
zu sein.

Die Therapie erweist sich für mich nicht als unbedingt
notwendig. Es war eine Kurzschlussentscheidung.

Wenn Du die Therapie eigentlich nicht benötigst, dann solltest Du sie auch beenden.

Bei der PKV könnte eine länger gelaufene Therapie sich eher prämienerhöhend auswirken.

Ich bin derzeit noch gesetzlich krankenversichert, möchte mich
aber wegen einer anstehenden Selbstständigkeit in naher
Zukunft privat versichern lassen.

Meine konkrete Frage ist nun, ob es von Vorteil wäre die
Therapie abzubrechen (ich bin in der 8. Sitzung), mit der
Bergründung, dass ich mich eigentlich gesund fühle und eine
Therapie nicht notwendig ist. Würde dies meine anstehende
Bewerbung bei privaten Krankenkassen erleichtern?

Das kann Dir im Detail nur der Vertreter der PKV sagen, wobei der wegen seiner Provision, die sich nach der Prämie richtet, natürlich eher von einem erhöhten Risiko ausgehen wird.

Oder ist es

egal, ob ich eine Psychotherapie abbreche oder nicht.

Zeitnahe Antworten wären äußerst hilfreich.

Besten Dank im Voraus!

thomas

Hallo Thomas,

leider kann ich dir da nicht weiter helfen, könnte mir aber vorstellen, dass auch kurz zurückliegende Therapien bei der PKV ein Problem sein könnten.

Am besten erstmal anonym bei der Kasse nachfragen? So im Sinne von „hatte überlegt zu wechseln und wollte fragen ob es da Probleme gibt wegen Therapie“ - kannst du ja erstmal ohne Namensnennung machen.

liebe Grüße
abira

Hallo Thomas! Ich stand kürzlich vor einem ähnlichen Problem, das mich nicht mehr hat schlafen lassen! Ich bin seit 4 Jahren in der PKV und seit ca. 2 Jahren im Referendariat, welches nun bald endet! Meine Meínung ist, dass man sich das mit der PKV und ungewissen Beitragsentwicklungen durchaus sorgfältig überlegen sollte, denn der Weg zurück kann sehr schwierig sein!!!

Ich war also nach der Gesetzlichen, in der ich von Geburt an war, in einer großen deutschen PKV Mitglied! Da es aber für die Zeit des Referendariats eine günstigere gab, habe ich damals gierig die PKV gewechselt. Nun bin ich krankgeschrieben und zwar wegen Burn Out, ich war aber nie in therapeutischer oder neurologischer Behandlung und habe aus Angst, nach der Ausbildung hochgestuft zu werden oder in einer anderen PKV abgelehnt zu werden, auch keine beantragt, obwohl ich die gerne machen würde. Offen fragen kann man schlecht, um keine schlafenden Hunde zu wecken! Ich würde, weil bei meiner ehemaligen PKV ein sehr guter Kumpel arbeitet und diese PKV auch nach dem Reffe wiederum günstiger wäre, gerne wieder zurückwechseln! Mein Kumpel und Versicherungsmakler meiner ehemaligen PKV würde mich auch sehr gerne wieder als Kunden zurück haben und obwohl bei den Gesundheitsfragen auch explizit nur nach psychotherapeutischer Behandlung gefragt wird, rät er mir nach Absprache mit dem PKV Fachmann davon ab, jetzt mit hausärztlicher Krankschreibung wegen Burn-Out einen Antrag dort zu stellen, da diese auf die Notwendigkeit einer psychischen Behandlung hindeuten könnten! Das werden sicherlich einige anders sehen, aber das Risiko wäre mir zu groß! Ich solle also 5 Jahre mit der Rückkehr warten! Habe mir daher einige Angebote von unterschiedlichen PKVs schicken lassen und die Fragen bei der Gesundheitsüberprüfung, die du dann ja auch über dich ergehen lassen musst, weichen sehr, sehr stark voneinander ab, sowohl, was den zurückliegenden Zeitraum etwaiger Krankheiten und Therapien anbelangt, aber auch inhaltlich. Bei meiner aktuellen PKV wird übrigens nur nach den letzten drei Jahren gefragt, bei manchen aber sogar nach sieben Jahren. Mittlerweile bin ich so schlau, dass ich in meiner aktuellen PKV eine Therapie machen kann und die mich deshalb auch nach der Ausbildung nicht zusätzlich hochstufen dürfen, was im Übrigen ungefähr ein Drittel mehr bedeutet hätte. Du hast aber sogar den Gang zum Psychotherapeuten schon gewagt, was ich übrigens super finde und hättest nach Aussage meiner beiden bisherigen PKVs Probleme, in die meisten PKVs zu kommen. Es soll da wohl auch andere Anbieter geben, die das nicht als Ausschlussgrund betrachten. Meine jetzige PKV würde z.B. generell auch Mitglieder aus der Gesetzlichen aufnehmen, die dort eine Therapie gemacht haben, aber eben mit Risikoaufschlag. Ich bin ehrlich und habe mir natürlich auch lange überlegt, ob ich einfach NEIN ankreuze, aber mein Versicherungskumpel rät mir von einer nicht ganz zutreffenden bis falschen Angabe ab, da es in den AGBs eine nette 10-Jahres-Klausel gibt und wenn bis dahin vorsätzliche Täuschung nachgewiesen werden könnte, dann würde theoretisch - ist sicherlich auch immer eine Frage der Handhabung - alles zurück abgewickelt. Und es soll lt. Versicherungskumpel auch vor Ort hin und wieder Fälle geben, wo ein PKV-Mitglied einfach oft Grippe und Rückenschmerzen o.ä. hat und die Versicherung mal beim Arzt nach dem generellen Gesundheitszustand nachhakt und sowas wie Psychotherapie oder Schilddrüsenstörung dabei zufällig rauskommt! Und wenn du wirklich mal eine Therapie in den nächsten Jahren brauchst, wäre das Risiko, dass dann nachgefragt würde, sehr hoch! Meiner Meinung nach ist das Kind bei dir in den Brunnen gefallen und bei den meisten wirst du entweder mit Absagen, Risikoaufschlägen oder dem Risiko leben müssen! Meine Empfehlung wäre: Guck entweder nach Anbietern, die das nicht ausschließen und check dann ggf., ob du Aufschläge zahlen müsstest oder such die eine PKV, die wie meine nur nach drei Jahren rückwirkend fragt und wechsel dann erst oder power deine Gesetzliche mit Zusatzversicherungen auf und bleib dort! Sollte es die Möglichkeit geben, dass du Psychotherapieleistungen ausschließen kannst, also keinen Anspruch im Bedarfsfall hättest, solltest du dir das auch sehr gut überlegen, kann nämlich alles doch mal notwendig sein! Beste Grüße!!!

Hallo Thomas,

na da haben Sie sich etwas einfallen lassen. Bei der PKV (Private Krankenversicherung gilt das als absolutes -NO GO-, Grund: in der Regel extrem hohe Kosten, da gerade in der Psychotherapie immer wieder neue Sitzungen von den Therapeuten „empfohlen“ werden und die sogenannte Heilungsquote eigentlich als schlecht eingestuft wird. Jetzt die behandlung abbrechen und sagen - es war ja nicht notwendig, mir war nur langweilig, glaubt keine PKV_versicherer oder es wird ein Beitragszuschlag von bis zu 100 % verlangt. Was Ihnen vielleicht helfen könnte: Ein entsprechendes ausführliches Gutachten, dass dies eine Fehlentscheidung war, und Sie nicht behandelt werden sollten könnte helfen, aber finden Sie mal einen Arzt der Ihnen das bescheinigt.
Bei Fragen, bitte eine neue mail
MfG Leo
Die Antwort ist für die Suche NICHT freigegeben!!!

Hallo Thomas,

hab noch etwas vergessen: Manche wenige PKV-Versicherer schliessen dann solche Behandlungen und Erkrankungen die aus diesen Bereich aus. Was aber gerade bei Selbständigen im Bereich der Lohnfortzahlung (Krankentagegeld)ein Problem wird, da dann der Versicherer immer die Ausrede hat - ja das ist ausgeschlossen, weil diese Erkrankung mit der Psychotherapie die ja ausgeschlossen ist-zu tun hat/eine Folgeerkrankung sein könnte. Dies kann er natürlich nicht bei Grippe/Erkältung/Bei-Armbruch usw). Die Krankentagegeldversicherung (Lohnfortzahlung könnten Sie mit einer Betriebsunterbrechungsversicherung abdecken, die zahlt dann u.a. auch bei Krankheit den vereinbarten Betrag XXXX. Ist für Selbständige sowieso günstiger, da bei einer normalen Krankentagegeldversicherung immer das Einkommen der letzten 12 Monate belegt werden muss, was ist wenn Sie nach 4 oder 5 Monaten erkranken,vom Bus überfahren werden, dann können Sie keine 12 Monate nachweisen, dann gibts auch kein Krankentagegeld!.

MfG Leo

Tut mir Leid, mit solchen Rechtsfragen kenne ich mich nicht aus.

MFG
H.Brill

Also laufende PT ist ein absolutes K.O. Kriterium hinsichtlich Versicherungsschutz in der PKV.

Bei einer PT in der Krankenvorgeschichte gibt es sicherlich Einzellfallentscheidungen, aber eine PT ist schwierig zu versichern. Und die Aussage „Kurzsschlussreaktion“ mit „8. Sitzung“ gemeinsam in einem Satz zu nennen ist doch sehr fragwürdig… Was denn nun?

entschuldige die Nicht-Antwort, hatte lange keinen Zugang zum Emailkonto.