Kuschelpädagogik - wieso nicht?

Hallo!
Da haben sich ja zwei gefunden.

Die „MILIEUTHEORIE“ ist mir explizit noch nicht in meiner „Schulkarriere“ (,wie du es formulierst) begegnet, wird es wahrscheinlich auch eher nicht mehr. Es geht wahrscheinlich darum, dass das Verhalten, die soziale Entwicklung etc. etc. von Menschen aufgrund ihres Umfeldes, ihres „Milieus“ bestimmt wird. Ich würde ja auch niemals bestreiten, dass das Umfeld nicht eine sehr gewichtige Rolle bei der Entwicklung spielt, aber, wenn man wirklich was erreichen will, kann man es. Und somit find ich Shaws Ausspruch auch nicht veraltet. Für mich ist das aktuell. Ich hab auch betont, dass es für Kinder aus der „bildungsbürgerlichen Schicht“ (wie Ole es formuliert) leichter ist als für die aus einem anderen, wenn man so will, schlechteren Umfeld.

Lies einmal Büchners ‚Woyzeck‘ - da geht es genau um dieses eigentlich recht brisante Thema.

Nett gemeint, aber Pädagogik interessiert mich nicht wirklich. Solang ich noch damit jeden Tag an meiner Schule zu tun hab, kann ich ja meine Meinung dazu abgeben, da ich meine persönlichen Erfahrungen habe. Aber ich glaub weiterführend interessiert mich das wohl eher nicht.

Nicht daß Du noch etwas falsch verstehst: Ole meint
die Zeit nach der Wende, als das gesamte System über
den Haufen geworfen wurde.

Das hab ich schon verstanden.

Das es so extrem ist, wusst ich auch bislang nicht.
Diese Jugendliche werden künftig den größten Anteil an
denen bilden, die überhaupt noch Kinder bekommen. Was
das für eine Gesellschaft bedeutet, kann man mal
weiterdenken.

Was glaubst Du denn bitte, was sonst mit 25 oder 30%
Arbeitslosenquote gemeint sein wird??

Hier zitierst du jetzt Ole. Ist er gemeint?

Und der Wille etwas zu bewirken, zu erreichen im
Leben, ist doch nicht anerzogen!

Doch, sogar in extremem Außmaße.

Das sehe ich anders. Werden mittlerweile auch alle mitbekommen haben. Der Wille eines Menschen ist wichtiger für seine Lebensgestaltung als das Umfeld, in dem er aufwächst (Meine Meinung, bleib ich auch bei, solang du nicht überwältigende Argumente bringst- dort hast du ja gar nicht argumentiert, nur gesagt, dass es so ist. Ich weiß, dass viele Jugendliche es nicht schaffen, weil sie so in ihrem Trott sind und keine Perspektive sehen. Aber ich find, das ist das Problem des Jugendlichen selbst. Hätten sie einen stärkeren Willen etwas zu erreichen,…könnten sie es auch.)

Das liegt an jedem Menschen selbst.

Wie gesagt: Milieutheorie. So einfach ist es nicht.

Wie sehr soll ich das denn noch differenzieren? Ich sag ja nicht, dass das Umfeld gar keine Rolle spielt.

Schon einmal eine Horde regelrecht besessener Eltern
im Nacken gehabt, denen nichts Beßres am lieben langen
Tag einfällt, als mit allen lächerlichen Mitteln zu
versuchen, eine berechtigte ‚5‘ des eigenen Juniors in
eine ‚1‘ zu erpressen/drohen?

Ich halte nichts davon, wenn sich überengagierte Eltern in die Schulerziehung ihres Kindes einmischen. Klar, man kann den Lehrer nicht willkürlich handeln lassen, aber darum geht’s hier ja nicht. Da muss man, in der 11. Klasse, wo du ja deine Erfahrungen machst, fähig sein, das selber zu regeln.

Zu Ole:

Ich wollte eigentlich auf Maes Artikel nicht reagieren,
er spricht für sich.

Nun habe ich es indirekt doch getan:
„Eigentlich“ sagen wir meist, wenn wir das Gegenteil
meinen.
Ich will mit dieser Haltung aber auch nicht
missverstanden werden:
Mir gefällt Maes Haltung grundsätzlich.
Sie weiß schon eine Menge.

„Ich rede lieber mit als über Menschen“, dann tu das doch auch. Da kommt Mae sich ein wenig vor als sei sie keine gleichberechtigte Diskussionspatnerin, da es ihr an Wissen, Kompetenz und Lebenserfahrung mangelt und sie wird jetzt von Menschen gerichtet, die über mehr als genug der genannten Eigenschaften verfügen.

Mir gefällt auch, dass sie sich so engagiert.

Ich engagiere mich nicht. Mich interessiert „Pädagogik“ nicht. Ich sehe nur, was in meinem Umfeld los ist. Und bildet mir daraufhin eine Meinung. Die schreib ich dann hier hin -und werde- unter anderm aufgrund meines Alters belächelt. Also lass ich es in der Zukunft und schreib nichts mehr hierzu, da das, was ich denke, ja falsch ist.

Lebenserfahrung und Wissen wächst mit den Jahren noch
weiter.

Jaja, sagte der 50-jährige und legte sich in sein Grab. An so Sprüchen ist was dran, das weiß ich. Mit dem Alter, kommt die Weisheit. Aber ich kann’s trotzdem nicht leiden, wenn man so spricht als wär man selber unantastbar und perfekt gebildet, nur weil man älter ist. Auch Alter schütz vor Torheit nicht … so als kleine Retour.

Also, wie erwähnt, ich antwort nicht mehr. Es ist alles gesagt.
Herr MeckPomm-Berufspädagoge, Herr Unterrichtender-Student, macht’s gut. Und nehmt es mir nicht übel, dass ich es euch übel nehme, dass ihr meine Meinung so herunterzieht. (Ihr braucht mir auch nicht sagen, dass ich es falsch verstehe, ich versteh schon gut genug, schätz ich.)
Ciao, guys.

Mae,
ich hatte gesagt, Dein Artikel streche für sich.
Das hast Du anscheinend als „runterziehen“ verstanden.
Ich aber will nicht ständig und überall so viele Worte machen,
c’est tout.
„Spricht für sich“ braucht -jedenfalls von mir- keinen Kommentar, auch wenn ich nicht jeden Absatz so sehe.
Herzlichst
Ole

H wie Hola.

Die „MILIEUTHEORIE“ ist mir explizit noch nicht in meiner
„Schulkarriere“ (wie du es formulierst) begegnet, wird es
wahrscheinlich auch eher nicht mehr. Es geht wahrscheinlich
darum, dass das Verhalten, die soziale Entwicklung etc. etc.
von Menschen aufgrund ihres Umfeldes, ihres „Milieus“ bestimmt
wird. Ich würde ja auch niemals bestreiten, dass das Umfeld
nicht eine sehr gewichtige Rolle bei der Entwicklung spielt,
aber, wenn man wirklich was erreichen will, kann man es.

Das stimmt insofern, wenn ein Mensch seine *Umstände* über den Haufen wirft oder anders gestaltet.

Generell legst Du hier aber für etwas eine Lösung fest, wo bis heute die Wissenschaft noch keine eindeutige Antwort gefunden hat.
Man weiß, es sind die Anlagen. Man weiß aber auch, es sind die äußeren Umstände. Doch wo liegen Ursachen für gewisse Verhaltensmuster? Wo leigt vielleicht sogar die Schuld (Woyzeck!)?
Das ist nicht eindeutig zu beantworten und Shaw ignoriert dieses handfeste Dilemma in seinem Spruch völlig. Daher gilt er nicht in dem allgemeinen Rahmen, wie Du ihn einfach pauschal auf eine Vielzahl von Menschen in unserem Land anwendest.

Lies einmal Büchners ‚Woyzeck‘ - da geht es genau um dieses eigentlich recht brisante Thema.

Nett gemeint, aber Pädagogik interessiert mich nicht wirklich.

Das ist Literatur, keine Pädagogik. Du sollst es lesen, um dazuzulernen.

Solang ich noch damit jeden Tag an meiner Schule zu tun hab,
kann ich ja meine Meinung dazu abgeben, da ich meine
persönlichen Erfahrungen habe. Aber ich glaub weiterführend
interessiert mich das wohl eher nicht.

Du solltest niemals den Unterschied zwischen Meinung und persönlichem Standpunkt haben. Sich auf „seine Meinung“ zu berufen, ist immer leicht. Die ist grundgesetzlich geschützt und dient diversen Gestalten oft, sich irrend dahinter zu verstecken.

Eine persönlicher Standpunkt dagegen ist immer reflektiert worden.
Du kannst Erfahrungen haben noch und nöcher, wenn Du das Drumherum ignorierst, wirst Du immer den falschen Standpunkt haben. Falsch im Sinne von unzureichend durchdacht.

Du hast, wie erwähnt, viel Richtiges erwähnt - doch existiert eine andere Seite der Medaille. Hier gibt es genügend Lehrer, die Du fragen könntest. Ich habe auch eher positive Erfahrungen und Rückkopplungen von den Schülern. Ole erzählt auch nicht nur Schauermärchen.

Es greift also zu kurz, wenn Du es auf den „Willen“ reduzierst.
Dazu kommt noch: Situationen in denen alles Wollen nichts hilft, existieren nicht zu knapp. Gehe in die Neuen Länder - dort gibt es genug Beispiele dafür, daß es für alles objektive Zwänge und Grenzen gibt.

Was glaubst Du denn bitte, was sonst mit 25 oder 30%
Arbeitslosenquote gemeint sein wird??

Hier zitierst du jetzt Ole. Ist er gemeint?

Nein Du. Hättest Du denn mit anderen Zuständen gerechnet, als Ole sie beschrieben hat, wenn Du die genannten Arbeitslosenquoten hörst?

Doch, sogar in extremem Außmaße.

Das sehe ich anders.

Das kannst Du freilich - richtig liegst Du damit aber nicht.

Der Wille eines Menschen ist wichtiger für seine
Lebensgestaltung als das Umfeld, in dem er aufwächst (Meine
Meinung, bleib ich auch bei, solang du nicht überwältigende
Argumente bringst- dort hast du ja gar nicht argumentiert, nur
gesagt, dass es so ist. Ich weiß, dass viele Jugendliche es
nicht schaffen, weil sie so in ihrem Trott sind und keine
Perspektive sehen. Aber ich find, das ist das Problem des
Jugendlichen selbst. Hätten sie einen stärkeren Willen etwas
zu erreichen,…könnten sie es auch.)

Bewunderung für soviel naiven Idealismus. Der überwältigende Fakt kam bereits: Milieutheorie. Oder denke an die „Kasper-Hauser-Versuche“.

Dazu kommen schwerwiegende Erkenntnisse seitens der Intelligenzforschung, die viel Neues zur Erziehung liefern konnten.

Das alles widerlegt einfach Deine Ansicht.

Wie sehr soll ich das denn noch differenzieren? Ich sag ja
nicht, dass das Umfeld gar keine Rolle spielt.

Differenzieren hilft Dir nichts, wenn die Schlußfolgerung falsch ist.

In Deine Falle liegt die Differenzierung gerade darin, sich *nicht* polemisch hinzustellen und auszurufen „Der Wille ist alles…“ oder zumindest zu sagen, daß er schwerer wöge.

Ich engagiere mich nicht. Mich interessiert „Pädagogik“ nicht.
Ich sehe nur, was in meinem Umfeld los ist. Und bildet mir
daraufhin eine Meinung.

Hier liegt der logische Fehler.

Die schreib ich dann hier hin - und
werde - unter anderm aufgrund meines Alters belächelt.

Jein, Tendenz nein.

Also
lass ich es in der Zukunft und schreib nichts mehr hierzu, da
das, was ich denke, ja falsch ist.

*Jetzt* wirst Du belächelt, weil Du zickst und bockst - unnötigerweise.

Jaja, sagte der 50-jährige und legte sich in sein Grab.

Jetzt wirst Du nicht mehr belächelt, sondern ernst angeschaut: Du gleitest in die Frechheit ab.

An so Sprüchen ist was dran, das weiß ich.

Dann nimm es doch auch so hin.

Mit dem Alter, kommt die
Weisheit. Aber ich kann’s trotzdem nicht leiden, wenn man so
spricht als wär man selber unantastbar und perfekt gebildet,
nur weil man älter ist.

Man ist nicht „unantastbar … perfekt gebildet“, weil man älter ist, sondern man ist „unantastbar … perfekt gebildet“, weil man unantastbar und perfekt gebildet ist.

Klingt komisch, ist aber so.

Das Alter bringt eher charakterliche und erfahrungsmäßige Aspekte in das eigene Denken hinein.

Auch Alter schützt vor Torheit nicht …
so als kleine Retour.

Eine Binsenweisheit, denn „… es irrt der Mensch, solang er strebt …“

Also, wie erwähnt, ich antwort nicht mehr. Es ist alles
gesagt.

Du verhälst Dich gerade wie ein trotziges Kind. Nun brauchst Du Dich also nicht wundern, wenn da die alten Haudegen der Meinung sind, einmal mehr recht gehabt zu haben…

Und nehmt es mir nicht übel, dass ich es euch
übel nehme, dass ihr meine Meinung so herunterzieht.

Doch, weil Du mit Sicherheit cleverer bist, als so einen Blödsinn zu erzählen.

Der dialektische Dreischritt heißt „Ordnung - Zerstörung - Neuordnung höherer Qualität“ und nicht „Meinung - Gegenstimmen/Anregungen - Bockig werden“.

MfG

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