KV-Kosten minimieren

Hallo,

ich bin (seit jeher) versichert in der KKH, hatte bis vor Kurzem einen Job auf niedriger Basis über eine Leiharbeitsfirma (30h / Woche, Bruttoentgelt ca. €8/ Stunde).
Diese Anstellung ist nun gekündigt, da ich eine kaufm. Selbständigkeit (Internet-Bereich) aufbauen möchte, habe im Moment kein Monatseinkommen, allerdings aufgrund eines aktuellen Immobilienverkaufs solide Rücklagen.

Ich bin nun jemand, der so gut wie nie krank ist, möchte meine KV-Beiträge (zumindest) minimieren, würde sogar, was wahrscheinlich in Deutschland nicht möglich ist, fürs Erste ganz auf KV verzichten wg. o.g Rücklagen.

Gibt es eine Möglichkeit, sich von der KV-Pflicht zu befreien?
Falls nein, kennt jemand eine kostenminimale Möglichkeit, könnte bspw. auch sehr hohe Selbstbeteiligung sein (welcher ungefähre Monatsbeitrag) ?
Oder als weiterführende Überlegung: kennt jemand Länder (in denen man akzeptabel i.w.S. leben kann), in denen diese Pflicht nicht bestehet, so dass ggf.  eine interessante Wohnsitzverlagerung auch wegen ggf. sonstiger Vorteile dorthin erfolgen könnte.

Falls jemand Tipps hat, ausdrücklichen Dank im Voraus.

Hallo, in D besteht Versicherungspflicht. Theoretisch wäre eine PKV mit wenig über 100 EUR Monatsbeitrag möglich, eine gute Idee wäre das m.E. allerdings nicht.

In der GKV liegt der Mindestbeitrag ohne Einkünfte bei 160 EUR.

In ganz Europa gibt es kein Land ohne Krankenversicherungspflicht.

Viel Glück

Barmer

Hallo,

ich bin (seit jeher) versichert in der KKH, hatte bis vor Kurzem einen Job auf niedriger Basis über eine Leiharbeitsfirma (30h / Woche, Bruttoentgelt ca. €8/ Stunde).
Diese Anstellung ist nun gekündigt, da ich eine kaufm. Selbständigkeit (Internet-Bereich) aufbauen möchte, habe im Moment kein Monatseinkommen, allerdings aufgrund eines aktuellen Immobilienverkaufs solide Rücklagen.

Ich bin nun jemand, der so gut wie nie krank ist,

Sagt ja nichts über die Zukunft aus.

ich möchte meine KV-Beiträge (zumindest) minimieren, würde sogar, was wahrscheinlich in Deutschland nicht möglich ist, fürs Erste ganz auf KV verzichten wg. o.g Rücklagen.

Ist in der Tat nicht möglich. Ist auch gut so, da so ein plötzlicher Krankenhausaufenthalt doch recht kostspielig sein. Das ganze ist eben eine Versicherung gegen ein Risiko und keine Sparbüchse.

Gibt es eine Möglichkeit, sich von der KV-Pflicht zu befreien?

Nein.

Falls nein, kennt jemand eine kostenminimale Möglichkeit, könnte bspw. auch sehr hohe Selbstbeteiligung sein (welcher ungefähre Monatsbeitrag) ?

Vielleicht erstmal bei der bestehenden Krankenversicherung informieren, aber natürlich auch bei allen anderen gesetzlichen oder auch privaten. Auch dieKKH bietet meines Wissens nach Beitragserstattungstarife, wo man in ersten Jahr 50, im 2. jahr 75 und im 3. Jahr sogar 100% zurückerhält. Über die genauen Bedingungen sollte man sich natürlich informieren.

Oder als weiterführende Überlegung: kennt jemand Länder (in denen man akzeptabel i.w.S. leben kann), in denen diese Pflicht nicht bestehet, so dass ggf.  eine interessante Wohnsitzverlagerung auch wegen ggf. sonstiger Vorteile dorthin erfolgen könnte.

Akzeptabel i.w.S. ist so dehnbar, dass diese Frage kaum sinnvoll zu beantworten ist.
Wie gesagt, am besten bei der eigenen erstmal informieren, was grundsätzlich geht und was vielleicht in Bezug auf Existenzgründungen vorgesehen ist. Dann mit anderen gesetzlichen KK vergleichen. Auch eine private könnte in Betracht kommen. Aber auch da wird ein Risiko versichert und müssen Verwaltungskosten sowie ein Gewinn für die Eigentümer verdient werden. Auch der Weg zurück in die GKV kann schwierig werden, wenn dann mal die Selbstständigkeit doch nicht so läuft wie erhofft, oder weil man vielleicht so erkrankt, dass man sie aufgeben muss. In der PKV wird es dann auf keinen Fall billiger.

Grüße

nur mal so zum Nachdenken…
…ich war 44 Jahre lang so gut wie nie krank, hatte dann 2012 einen Gehirntumor…
die Kosten für die Operation / Reha / Behandlung etc. übersteigen mit Sicherheit deine Rücklagen…

Guten Abend!

Ich bin nun jemand, der so gut wie nie krank ist, möchte meine
KV-Beiträge (zumindest) minimieren, würde sogar, was
wahrscheinlich in Deutschland nicht möglich ist, fürs Erste
ganz auf KV verzichten wg. o.g Rücklagen.

Gestern kam niemand, also kannst du heute ohne vorher zu gucken einfach über die Straße laufen. Genau so argumentierst du. Du kannst von jetzt auf gleich ganz dringend auf eine KV angewiesen sein. Deshalb ist es auch gut so, dass es die Versicherungspflicht gibt.

Gibt es eine Möglichkeit, sich von der KV-Pflicht zu befreien?

In D nicht. Du hast mit der Selbständigkeit ein elementares Problem. Am Geschäftsplan mit dem Finanzierungskonzept kann etwas nicht stimmen (aber vermutlich existiert gar kein Geschäftsplan), wenn du glaubst, an der existentiell wichtigen KV sparen zu müssen.

Falls nein, kennt jemand eine kostenminimale Möglichkeit,
könnte bspw. auch sehr hohe Selbstbeteiligung sein (welcher
ungefähre Monatsbeitrag) ?

Das könnte mit einer privaten KV funktionieren, aber das Verlassen der gesetzlichen KV halte ich für keine gute Idee. Es bringt auch nicht viel und wenn dein Konzept an einem Hunderter monatlich hängt, hast du ein vorhersehbar nicht tragfähiges Kartenhaus aufgebaut.

Oder als weiterführende Überlegung: kennt jemand Länder (in
denen man akzeptabel i.w.S. leben kann), in denen diese
Pflicht nicht bestehet…

Außerhalb der EU wirst du bestimmt fündig. Aber du wirst doch wohl nicht wegen Lachsackbeträgen für die KV an Auswanderung denken?

… so dass ggf.  eine interessante Wohnsitzverlagerung auch wegen ggf. sonstiger :Vorteile dorthin erfolgen könnte.

An welche Vorteile denkst du? Ist es womöglich ein Vorteil, in fremder Sprache mit einem fremden Rechtssystem agieren zu müssen?

Du fragst nach einem Tipp: Erstelle einen Geschäftsplan!
Dabei kann sich herausstellen, dass es sinnvoll ist, zunächst dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen und die ersten Schritte in die Selbständigkeit nach Feierabend zu machen. Besuche zunächst ein Existenzgründerseminar und absolviere VHS-Kurse für Buchführung und Jahresabschluss.

Gruß
Wolfgang