Hallo,
bei H-Charakteristik denkt jeder an den Spruch „H wie Hausbrand“. Klar:
Ein sensibler Schnellauslöser lässt ihn manchmal schon beim Staubsauger herausfliegen, eine unglaublich träge thermische Auslösung benötigt 28A, um sicher innerhalb von 1h auszulösen - bei 16A Nennwert!
Nun habe ich einem Kunden erläutert, dass auch L-Automaten mit 16A Nennstrom nichts mehr in den Verteilungen zu suchen hätten. Ich wollte ihm eine Webseite als neutralen Beleg nennen.
Tja, aber da finden sich so Aussagen wie
- hatte eine Kennlinie ähnlich dem heutigen B
- warum willst du das denn? Umsatz???
- war ja noch viel länger als H zulässig
Kein Wort darüber, dass H- und L-LSS sich lediglich beim Schnellauslöser unterscheiden, was den H-LSS praxisuntauglicher als den L-Typen macht, aber genauso „brandgefährlich“.
Kleiner Prüfstrom I1 (Leitungsschutzschalter darf 1h lang nicht auslösen): 22,4A (B: 18,08A)
Großer Prüfstrom I2 (er muss innerhalb 1h auslösen): 28A (B: 23,3A)
(Werte jeweils für 16A Nennstrom)
Daher tausche ich H- und L-Leitungsschutzschalter immer, wenn ich sie sehe und den Auftrag bekomme.
Lediglich einen 10A oder 13A L-Typ würde ich belassen, wenn die Strombelasbarkeit der Leitung den Einbau eines 16A B erlauben würde, denn die thermische Auslösung des 13A L verhält sich nahezu identisch zu der eines 16A B.
Meinungen, Links, andere Belege?