La transcendance de l'Ego

Hi zusammen.

In „La transcendance de l’Ego“, P.23, schreibt Sartre:

Le type d’existence de la conscience c’est d’être conscience de soi. Et elle prend conscience de soi en tant qu’elle est conscience d’un objet transcendant. Tout est donc clair et lucide dans la conscience : l’objet est en face d’elle avec son opacité caractéristique, mais elle, elle est purement et simplement conscience d’être conscience de cet objet, c’est la loi de son existence.

Was will er uns damit sagen? Ist das Ich ein Konstrukt des Bewusstseins, das entsteht, wenn das Bewusstsein auf sich selbst reflektiert? Wo ist dann das Ich, wenn es nicht objektiviert ist?

Chan

Hallo chan, es geht nicht um ein „ich“. Die Existenz des Bewusstseins gründet darauf, daß es sich seiner selbst bewusst ist. D`etre conscience de soi (meme). Gruß, eck.

Den ‚abstrakten‘ Begriff zuerst auflösen
Hallo Ch´an,

Was will er uns damit sagen? Ist das Ich ein Konstrukt des
Bewusstseins, das entsteht, wenn das Bewusstsein auf sich
selbst reflektiert? Wo ist dann das Ich, wenn es nicht
objektiviert ist?

Was er damit sagen wollte, weiß ich leider nicht, das könnte nur er selber beantworten. :smile:

Ich will nur wieder auf die potentielle „Falle“ der „abstrakten“ Begriffe aufmerksam machen:
„Das Bewusstsein“ gibt es nicht als „etwas“ (ein Objekt), das selbständig was bewirken, „konstruieren“ könnte. Daher ist auch die Suche danach in diesem Sinne eine aussichtslose.

Das Wort an sich steht konkret wieder nur in einem bestimmten Zusammenhang mit dem Zentralaspekt und dem dafür bestehenden Begriff, nämlich mit (s) ich , u.z. bezogen auf die Erfahrungstatsache, die jeder von (s)ich selber kennt, entweder „bei Bewusstsein“ oder „bewusstlos“ sein zu können.
Wobei letzterer Zustand erfahrungsgemäß und im Gegensatz zu ersterem nur hinterher so festgestellt werden kann, also wenn ich wieder bei Bewusstsein bin. :smile:
Der, der also nur „reflektieren“ kann, bin wieder nur ich und das eben auch nur „bei Bewusstsein“.

(M)ich kann nun bekanntlich aber weder wer „von außen“, noch ich selber von „innen“ im Sinne eines veranschaulichbaren „Objektes“ darstellen, herzeigen, anschauen, „verorten“, somit auch nicht im „wissenschaftlich“-methodischen Sinne als Objekt „beweisen“ (??).
Die „Beweisführung“ kann ich wieder nur selber „bewerkstelligen“ und diese beginnt mit der unumstößlichen, mir auch von niemandem auszuredenden Feststellung: Ich bin.

Wie es von „dort“ aus dann weiter geht, ist - wie auch unten schon bei C.J.W. gesagt habe -, aus Gründen der „Konditionierung“ nicht so einfach wie es eigentlich aber wäre.
Ein allgemein anwendbares „Rezept“ dafür, wie das jeder und gewohnt an „Vorschriften“ für alles und jedes erwartet *lol*, gibt es dafür jedenfalls nicht. :smile:

Grüße

Gert

Ich-Konstrukt, ja und nein

Ist das Ich ein Konstrukt des
Bewusstseins

Ja und nein. Nach dem US-Philosophen Professor Ernst von Glasersfeld ist es das Erstere in seinem radikalen Konstruktionismus. Wenn ich aber hier schreibe und weiß, dass ich mich in der ersten Welt der Medien befinde, wo ich mir als kommunikativ Handelnder klar darüber werde, dass im Gegensatz zu einer bloßen „Lehnstuhl-Philosophie“ (ich übernehme den Begriff von US-Pragmatisten, die sich gegen jene Philosophie abgrenzen, die sich im Lehnstuhl zurücklehnt und glaubt, es sei schon alles gesagt von ihren Vordenkern und es ginge jetzt nur noch darum, dieses „Wissen“ zu verwalten), mir dieses Bewusstsein als Ich im Gegensatz zum bloßen Ich-Konstrukt als Glauben unzweifelhaft ist.

Das Ich ist auch dann kein bloßes Konstrukt, wenn ich mir darüber bewusst werde, dass ich die Luft zum Atmen meiner unzweifelhaften Existenz benötige, dass ich Hunger und Durst fühle, um mein Handeln diesen existenziellen Bedürfnissen anzupassen, dass ich biologisch dazu motiviert werde, „Es“ zu wollen, wonach das Ich diese mehr oder weniger unbewussten Bedürfnisse mit entsprechenden Ich-Strategien befriedigt.

,das entsteht, wenn das Bewusstsein auf sich

selbst reflektiert?

In der östlichen Philosophie geht es im Gegensatz zur westlichen nicht nur um ein bloßes Konstrukt (zunächst), sondern um authentische Erfahrung. Die Erkenntnis ist die, dass es auch schon meine eigene Existenz gab, bevor ich mit dem Erlernen der Sprache von einem Ich-Bewusstsein überhaupt sprechen konnte. Es gab schon vor dem Ich ein „Es“ als sicheres Wissen zum Überleben. Und ich kann dieses „Es“ reflektieren. Im Sinne der östlichen Philosophie geht der Ansatz der Selbstgewissheit über den Körper bis zum absolut erfahrbaren „Es“, was Ken Wilber unter anderem zum Beispiel auch mit dem Begriff „Nur Das“ bezeichnet. Wenn man nach Hegel denkt, kann man auch vom Absoluten ausgehen. Aber das ist vom Ansatz her natürlich eine bloße sprachliche Konstruktion. Und das ist auch dann der Fall, wenn Naivlinge das schon als sichere Überwindung des Dualismus behaupten, (wie ein namhafter Schulphilosoph in diesem Brett, wir alle kennen seinen Namen bzw. sein Pseudo), denn wie kann Hegel den Dualismus überwunden haben, wenn er seinen eigenen Körper im Ich-Bewusstsein seiner Sprachkonstruktionen wegrationalisiert?!

Bei dieser Deduktion ist das Problem, dass die gewollte Ich-Überwindung wiederum nur der Zirkel eines bereits vorsprachlichen Wunsches und Bedürfnisses ist, so dass ich nicht schon von vornherein von einer Ich-Konstruktion auf das Absolute schließen kann, da sonst ja das Ergebnis nur einem „frommen Wunsch“ entspricht im Sinne der kulturellen Theologie. Deshalb haben die Franzosen den naiven Glauben an die Metaphysik radikal bekämpft durch ihren Strukturalismus bzw. Neostrukturalismus.

Wo ist dann das Ich, wenn es nicht

objektiviert ist?

Das Ich ist im Alltagsbewusstsein nicht objektiv vorhanden, sondern taucht nur dann auf, wenn eine zielgerichtete Strategie einem zuvor gefühlten Bedürfnis folgt, entweder durch ein Konstrukt der Sprache, die ich in den höchsten märchenhaften Himmel hinauf fantasieren bzw. konstruieren kann oder durch das handelnde Bewusstsein, das immer dem Grundbedürfnis seiner eigenen Existenz unterworfen ist. Wenn ich zum Beispiel mein Leben lang Rektor einer Schule bin, dann ist das kein bloßes Konstrukt meiner Sprache, sondern ein existenzielles Bedürfnis des Überlebens, wobei dann, aufgrund meines real fühlbaren jedoch unbewussten Existenzbedürfnisses, die sprachlichen Konstrukte erst nachfolgen. Denselben Existenzbedürfnissen sind sicher alle Menschen unterworfen, unabhängig davon, was sie in ihrem Glauben als ICH immer denken.

Gruß
C.