Lackieren von neuer Stoßstange

Hallo zusammen,

als ich eine neue Stoßstange bei einem Lackierer in der Farbe Silber lackieren lassen habe, und diese anschließend montiert habe, musste ich feststellen dass der Farbton der Stoßstange nicht mit dem Rest übereinstimmte! Dabei hat der Lackierer die Farbnummer in seinem System eingegeben, und den passenden Farbton von drei (Farbstreifvergleich) ausgewählt.

Als ich den Wagen mit der neu lackierten Stoßstange zu ihm zurück gebracht habe, sagte er folgendes zu mir: Man kann nicht die neue Stoßstange in dem selben Farbton lackieren, wie der Rest des Wagens! Und er hätte angeblich einen Gutachter gefragt, und er hätte ihm bestätigt, dass man seine Arbeit so abnehmen kann. Danach befindet sich die Abweichung noch im Rahmen!

Der Farbton der Stoßstange weicht jedoch so ab, dass mich der Unterschied einfach stört. Der Wagen ist siber und die Stoßstange hat einen leichten Gold-Ton. Dabei habe ich für die neu Stoßstange ca. 500,- EUR und für den Lackierer 200,- EUR ausgegeben.

Kann der Lackierer einen Fehler gemacht haben, den er nicht wieder gut machen kann? Habe ich also einen Totalschaden von ca. 700,- EUR?

Wie viel kostet der Gang zu einem Gutachter? Oder lohnt sich das nicht, da der Lackierer mit seiner Aussage korrekt liegt?

Auf Hinweise oder Fragen freue ich mich.

Besten Dank im Voraus.
Sohejl

Hallo Sohejl,

das mit der Farbtonanpassung ist unter Umständen wirklich nicht so einfach.
Sehr häufig haben Stoßfänger,die ja aus Kunststoff sind,einen anderen Farbeindruck als der Rest der Karosserie.(sieht man auch häufig bei Neufahrzeugen)
Jetzt kommt es auch noch auf den Lackhersteller an,mit dem der Lackierer zusammen arbeitet.Vielleicht hat er hier nicht genügend Alternativabmischungen zur Verfügung.
Einen gewissen Farbunterschied mußt du tatsächlich tolerieren.Ob der Unterschied,den du jetzt hast ok ist oder nicht,kann ich natürlich nicht sagen.
Was nicht schön ist,das der Lackierer so unflexibel reagiert.Ich würde für meinen Kunden eine Lösung finden,damit er zufrieden ist.Nötigenfalls würde ich eine Lackanalyse machen lassen und eine passende Rezeptur erstellen lassen.
Jedenfalls ist es nichts,was er nicht wieder in Ordnung bringen könnte. Er müßte die Arbeit einfach nochmal machen und dazu hat er wahrscheinlich keine Lust.
Ob es Sinn macht einen Gutachter einzuschalten und was so etwas kostet,kann ich leider nicht sagen.
Viel Erfolg und viele Grüße,

Martina

Grundsätzlich kann auch ein Lackierer Fehler machen. Eine Farbabweichung von 10-20% (ist Ansichtsache)soll bzw. muß akzeptiert werden.Kosten für Gutachter sind Regionsweise unterschiedlich einfach mal unverbindlich nachfragen.(Gegebenenfalls mit Gutachter sprechen der dem Lackierer bestätigt hat das es im Rahmen ist)
Ich würde nochmal mit Lackierer sprechen.

Hallo Martina,

besten Dank für Deine Antwort und offene Worte.
Ich war Heute noch bei einem anderen Lackierer, und habe erfahren dass man mit einem Farbanalysegerät nicht nur den Farbton sondern die genau Farbmischung ermitteln kann. Da das Analysegerät zu teuer ist, macht man es auf die „analoge“ Art und Weise.

Was ich nicht verstehe: Warum macht es einen Unterschied ob der Lack auf dem Kunststoff oder auf Metal liegt? Zwischen dem Lack und dem Material z.B. der Stoßstange kommt doch eine dünne Schicht (Grundierung). Der Lack „merkt“ den Unterschied zwischen Blech und Kunststoff nicht.

Außerdem sind Heute dem zweiten Lackierer kleine Blasen in der Farbe, und kleine bis große Pfussel aufgefallen.

Scheinbar kann man in diesem Forum keine Dateien anhängen. Bilder sagen ja mehr als tausend Worte.

Viele Grüße
Sohejl

Hallo Sohejl,

da hat einer wohl schlampig,für viel Geld gearbeitet.Leider sehr ärgerlich für dich.Ich könnte mich über solche Lakcierer wirklich aufregen.Gutes Geld für gute Arbeit ist ja echt ok,aber gutes Geld für schlechte Arbeit geht gar nicht!!!

Das mit Kunststoff und Metall liegt einfach am Untergrund.Die Grundierung,die aufgetragen wird ist hauchdünn und die Farbe des Kunststoffes,in der Regel schwarz oder dunkelgrau, schimmert,gerade bei helleren Farben immer durch.Dazu kommt,das Kunstoffanbauteile getrennt vom Rest des Fahrzeugs,oder eben von einem Lackierer lackiert werden.
Beim Lackieren sind neben der korrekten Abmischung der Farbe auch noch der Spritzdruck,die Spritzentfernung,die Menge des Farbmaterials und die verwendete Menge Klarlack wichtig.Eine Veränderung in einem der genannten Bereiche führt bereits zu einem Unterschied im Effekt der Farbe zum Original.
Ich hoffe,du hast jetzt ein bischen mehr Verständnis für uns Lackierer,wobei es das Verhalten und Benehmen sowie die schlechte Arbeitsleistung deines Lackieres in keiner Weise rechtfertigt.

Viele Grüße,
Martina

Hallo,

es ist schwer zu sagen ob der Lackierer richtig liegt ohne das Fahrzeug zu sehen. Ich sage mal aus dem Bauch raus, wenn Du als Laie einen deutlichen Unterschied siehst ist das klar nicht in Ordnung und muss nachgebessert werden!
Im Schreitfall hilft wohl nur ein Anwalt und ein Gutachter.
Leider kenne ich die Grenzwerte bei der Reparaturlackierung nicht. In der Neuwagenlackierung gibt es bei den meißten Herstellern klare Grenzwerte die mit Messgeräten ermittelt werden.

Gruß
Thomas

Danke Thomas,

Du hast meine Frage „wie stellt man die Abweichung in % fest“ gleich beantwortet. Meine Frau sagt, dass sich der Ärger wegen 200,- € nicht lohnt. Aber ich denke noch in D-Mark! Umgerechnet habe ich 391,17 DM für den schlechten Job bezahlt!

Ich werde bei ADAC nachfragen was mich die Farbanalyse kosten wird? Die ADAC Verkehrs-Rechtsschutz war doch nicht verkehrt :smile: Die Gutachterkosten werden laut Vertrag übernommen.

Melde mich später, wenn es Neuigkeiten gibt.

Viele Grüße
Sohejl

Hallo Thomas,

wie versprochen, melde ich mich zum Schluß zurück.

Der Gutachter hat in seinem Gutachten geschrieben, dass der Lackierer sein Handwerk gut gemacht hat, aber nicht den richtigen Farbton getroffen hat.

Nach dem ersten Schreiben vom Rechtsanwalt hat der Lackierer seinen Farblieferanten dazu gezogen. Mit mit einem Farbscanner hat der Außendienstmitarbeiter der Fa. XY festgestellt, dass es sich um eine Service-Farbe handelt!

Dem Lackierer hat also ein Softwareupdate gefehlt, und ich war nur ein Opfer. Auf meine Frage an den Lackierer, warum er sich nicht einen Farbscanner besorgt, sagte er in etwa: Ihr Fall kommt nur alle 10 Jahren einmal vor.

Einen leichten Farbunterschied sehe ich nach dem zweiten Versuch zwar immer noch, aber es fällt nicht sofort auf. Warum nicht gleich so?

Gruß,
Soheil