Lackierer beauftragt, Auftrag nicht erfüllt und Zubehör weg!

Hallo,
ich habe vor über drei Jahren einen Oldtimer zu einem Lackierer gegeben. Dieser wollte als Entgelt einen Wagen von mir. Diesen bekam er damals auch bereits, inkl. Papieren etc.
Fertig sein, sollte der Wagen innerhalb eines Jahres.
Zwischenzeitlich sagte er mir, er sei schwer krank, es würde sich verzögern.

Vor drei Wochen fragte ich mal wieder nach:
Die Werkstatt würde sich gerade auflösen, Mietvertrag nicht verlängert.

Ich ließ den Oldie von einem Transporteur abholen. Bei der Abholung fiel sofort auf, dass wertvolle Teile fehlen. Ich sprach den Lackierer darauf natürlich sofort an. Er würde nochmal schauen, es sei aber ansonsten mein Problem. Versichert sei er nicht.

Was tun?
Ich bin für jedweden Tipp dankbar.

Hi
wie wärs mit nem Anwalt und dann Klage?
Oder Strafantrag?

Wie gehe ich da idealerweise vor?
Den Betrieb gibt es nur noch zwei Wochen. Welche Erfolgsaussichten bestehen?
oder lasse ich das am besten einen Anwalt entscheiden?

Ja, und zwar pronto!

ich hasse sowas ja. Ich befürchte nur auch, es gibt keine andere Lösung.

Auf welche anwaltlichen Kriterien achte ich?
Strafrechtssachverhalt ist richtig?

Unwichtig, einfaches Strafrecht kann jeder. Wobei, ich hier noch nicht so recht sehe, was man dem Lackierer eigentlich strafrechtlich vorwerfen könnte.
Egal, frage den Anwalt.

Nimm vor allem alle Unterlagen mit, aber ich befürchte, es gibt weder schriftlichen Vertrag noch sonst etwas.
Mache eine Aufstellung der Dinge die fehlen und was sie wert waren bzw. was die Wiederbeschaffung auf dem Oldtimermarkt kosten würde.
Bewerte die Teilleistung des Lackierers falls der überhaupt Teile zu deiner Zufriedenheit oder so wie abgesprochen erledigt hatte.
Welche Leistungen fehlen noch, was würden die kosten wenn das ein anderer Lackierbetrieb zu Ende brächte ?

Was war der PKW wert, also was hatte der für einen Geldwert, damit man die Leistung/Teilleistung des Lackierers beurteilen kann.

Allein die lange Dauer, die Vorabbezahlung mit einem PKW spricht weder für einen seriösen Betrieb noch für einen „normalen“ Kundenauftrag.
Eher für ein „Geschäft“ unter Bekannten eines Bekannten.

MfG
duck313

Teilleistung gab es keine. Vereinbart war tatsächlich alles mündlich.
Schaden würde ich auf 7.500 bis 9.000 Euro taxieren.

Gut, auch mündliche Vertrage/Abmachungen gelten, sie sind aber wegen Beweisführung schwieriger durchzusetzen oder überhaupt erst einmal zu interpretieren („Was sollte wie gemacht werden ?“ usw.)

geh zu einem Anwalt. Eine Erstberatung kostet nicht die Welt ( 150 €- 200 € ca.). In der kann man grundsätzliches besprechen, was für Schritte möglich sind, wie die Chancen stehen usw. Ob man zivilrechtlich (Zahlung auf Schadenersatz in Geld) vorgehen sollte oder ob auch strafrechtlich vorgegangen werden kann/sollte.

Du weißt sicherlich, „einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche fassen“, meint, wenn der Lackierer pleite ist wird er auch nichts zahlen können. Wenn Du dann einen Schuldtitel erstreitest, gilt der zwar und kann immer wieder mal vollstreckt werden in der Hoffnung nun kann man wenigsten einen Teil des Geldes eintreiben. Aber alle diese Schritte kosten Geld, was Du erst einmal vorstrecken musst.

Ich weiß, das ist sehr unglücklich gelaufen und wird dir wohl noch viel Ärger bereiten.

MfG
duck313

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Der Betrieb ist nicht Pleite gegangen. Der Vermieter hatte keine Lust mehr auf seinen Mieter.