Servus,
die lateinische gutta ändert ihren zentralen Konsonanten zwar im Italienischen zu goccia, aber zumindest im Gadertaler und Grödner Ladin behält sie ihr t (wie auch im Französischen, im Spanischen und im Portugiesischen) und heißt gota. Andererseits gibt es im Grödner Ladin ein Wort got = Becher, das gleichzeitig auch als goc existiert.
Von daher ist der Tropfen (mit Artikel la sicherlich im Singular) nicht von vornherein von der Hand zu weisen.
Aber in der zweiten Hälfte, auf den Mai bezogen, finde ich nichts, was eine Form von „sein“ sein könnte, und auch nichts, was einen Zusammenhang mit fluctus, tempestas oder inundatio bieten könnte - tobié = Scheune, Scheuer, auch Heuschober kommt mir eindeutig vor, vgl. die folkloristische Präsentation alter Handwerke und Techniken im Juli mit dem Namen Te anter i tobié = Mitten zwischen den Scheuern / Scheunen - seltsam bloß, dass hier auch kein Bezug zum horreum besteht, der immerhin dafür ausgereicht hat, dass die deutsche Scheune in der römischen Besatzungszone bis heute Scheuer heißt.
Eben geistert mir noch der vom lateinischen tubus herstammende süddeutsche Tobel = Schlucht, streng eingeschnittenes Tal durch den Sinn, über den doch wieder ein Bezug zu Sturzbach in Frage käme.
scoar = fegen (wie italienisch scopare) scheint mir aber eindeutig. Ob es hier auch sowas wie hinausfegen, wegfegen bedeuten kann, im Sinn von „schon im Mai wird das Schnee von gestern sein“?
Schöne Grüße
MM