Hallo Forum,
man kennt das. In einer Kneipe/Weinstube/sonstigen Räumen ist es manchmal so laut, dass man sein eigenes Wort nicht versteht bzw. man immer lauter reden muss um sich zu unterhalten.
Woran liegt nun dieser Effekt? an Reflextion? geschädigten Ohren? gibt es einen Frequenzbereich in dem man dämpfen kann? Was wären effektive Dämmstoffe? Etwas Ahnung habe ich - aber keinerlei Erfahrung bezügllich Hörakustik.
Kann mir jemand Auskunft geben?
Lutz
Es ist problemlos möglich, sich in einem gut gefülltem Restaurant mit gedämpfter Lautstärke zu unterhalten. Sobald aber zwei Gäste es für notwendig erachten, sich in voller Lautstärke zu unterhalten, werden die Gäste der Nachbartische nachziehen müssen und in kürzester Zeit ist nur noch brüllende Unterhaltung möglich, weil jeder auf den gestiegenen Lämrpegel seinerseits mit Erhöhung der Gesprächslautstärke reagiert.
Wenn ein Sprecher Lärm ausgesetzt wird, erhöht er die Lautstärke seines Sprechens, um sich in der lauten Umgebung dem Gegenüber trotzdem verständlich zu machen. Der Sprecher erhöht jedoch meist nicht nur seine Lautstärke, sondern in vielen Fällen unwillkürlich auch die Tonhöhe seiner Stimmlage, da sich hohe Frequenzen besser gegen Störgeräusche durchsetzen als tiefe, dies nennt man den „Lombard Effekt“ (auch in Schulklassen ein Problem)
Es gibt hier jedoch genügend Maßnahmen akustische Verbesserungen durchzuführen.
Von zB.Knauf und Rigips (Österreich) gibt es gelochte Gipskartonplatten am Markt, welche mit einer Bedämpfung versehen sind. Diese Platten werden an der Decke abgehängt und die meisten dieser Akustikdecken sind auf den Frequenzgang der Stimmen ( 500 - 2000 Hz) gut abgestimmt.
Hier ist es nicht so wichtig auf die Qualität der Raumakustik zu achten, wichtig ist einzig eine ausreichende „Bedämpfung“ des Raumes. Also auf die HP der oben genannten Firmen schauen. ( zB. GKP 1.5 cm gelocht 8/16, entweder mit Vlies oder besser noch mit Glas-Steinwolle bedämpft.
Hallo Knaro,
das ist eine sehr gute Antwort auf meine Frage, die meinen Überlegungen weiter hilft. Es ist für mich zu wissen, dass die menschliche Stimme zwischen 500-2kHz liegt. Somit fallen die höheren und tieferen Frequenzen weg. Danke für Deine Info
Lutz
Es ist für mich zu wissen, dass die
menschliche Stimme zwischen 500-2kHz liegt.
was leider falsch ist. wie schon ein blick zu wikipedia zeigt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Menschliche_Stimme#Stim…
mit 500Hz als untere grenze würden wir alle wie eunuchen piepsen. und mit 2kHz obere grenze würde keiner mehr was verstehen.
telefon wurde früher übrigens aus kostengründen mit 300Hz…3400Hz übertragen. nur mal so als anhaltspunkt. man weiß vielleicht noch, wie ‚eng‘ sich das angehört hat und dass das wohl kaum alles ist, was ein mensch von sich gibt.
anyway: ich habe meinen flipperkeller von 15m² mit etwa 2m² pyramidenschaumstoff gedämmt. für mich genau richtig - ein wenig laut ist der stimmung schließlich zuträglicher als schalltot. aber gemütlich einen kaffee trinken würde ich dort nicht. entscheidend war übrigens das echo im außer den schaumstoffflächen komplett kahlen raum.
im zweifel: ausprobieren. oder beraten lassen - was ein schaumstoffverkäufer vielleicht sogar kostenlos macht, wenn man dort kauft.