Laissez-fairer Unterricht > fördert Individuali

Hallo,
ich habe zur Zeit meine 1. Lehramtsprüfung, in den nächsten Wochen steht eine mündliche Fachdidaktik Kunstprüfung mit folgendem Thema an:

Förderung der Individualität durch den laissez-fairen Unterrichtsstil!

Ich habe mir zwar schon Gedanken und Aufzeichnungen gemacht, was meiner Meinung nach aber noch zu wenig ist.
Kann mir jemand bei diesem Thema weiterhelfen? Da im Internet leider nur sehr wenig zu finden ist. Habe auch schon ein paar Bücher durchgekaut, allerdings handeln diese hauptsächlich von Erziehung.

Wichtig ist, dass es sich um den Unterrichtsstil handelt und nicht um den Erziehungsstil!

Ich bin schon für die kleinsten Infos oder Beispiele (vielleicht in Bezug auf den Kunstunterricht) sehr dankbar.

Gruß Flo

Hi,

Ich bin schon für die kleinsten Infos oder Beispiele
(vielleicht in Bezug auf den Kunstunterricht) sehr dankbar.

soll das sowas bedeuten wie: „Mal mal ein bild und sag mir dann, was du damit ausdrücken willst!“ ???

LG Alex:smile:

hi, ich weiss nicht, ob dir das weiterhilft, aber hab ein paar links gefunden.

http://www.uni-konstanz.de/ag-moral/lernen/11_offene…

http://www.uni-kiel.de/sport/test/materialien/sportp…

http://www.grundschule.bildung-rp.de/gs/weiterentwic…

http://www.izew.uni-tuebingen.de/epg/handreichung/Ka…

und die, wenn’s richtig geschrieben ist…

http://www.uni-kiel.de/sportalt/paedagogik/Vorlesung…

http://www.uni-kiel.de/sportalt/paedagogik/vorlesung…

http://people.inf.ethz.ch/rarnold/publications/INFOS…

http://www.psycho.ewf.uni-erlangen.de/ulag/Sitzung%2…

http://www.psychologie.uni-frankfurt.de/pp/dateien/R…

vielleicht hilft’s ja

viel glueck

mfg:smile:
rene

soll das sowas bedeuten wie: „Mal mal ein bild und sag mir
dann, was du damit ausdrücken willst!“ ???

das wäre natürlich nicht schlecht :smile:
habe aber eher gemeint, wie sich im Kunstunterricht der laissez-faire Unterrichtsstil umsetzen lässt um die Individualität der Schüler zu fördern.

Gruß Flo

Hallo Flo,

beim googeln bin ich immer wieder auf die Studien von Lewin, Lippitt & Whites gestossen (Lewin, Kurt, Lippitt, Ronald & White, R. K. (1939). Patterns of Aggressive Behavior in Experimentally Created “Social Climates”. Journal of Social Psychology, 10, 271-279.).

Hier findest Du einen kurze Zusammenfassung der Ergebnisse: http://faculty.css.edu/dswenson/web/LEAD/lippit&whit…

Sie haben die Führungsstile autocratisch, democratisch und laissez-faire miteinander verglichen.

Laissez-Faire-Stil
Wörtlich übersetzt heißt laissez faire gehen lassen, laufen lassen. Im Zusammenhang mit erzieherischem Handeln hat Kurt Lewin diesen Stil wie folgt charakterisiert: Der Gruppenleiter versucht in keiner Weise, das Verhalten der anderen zu lenken. Er verhält sich weitgehend passiv, ist freundlich aber neutral.

Auf den Unterricht bezogen heißt das: Es herrscht komplette Freiheit. Der/die Lehrerin gibt nur die Unterrichtsmaterialien aus und hält sich ansonsten zurück. Es werden keine Anweisungen gegeben. Der Lehrende agiert reaktiv. Es wird nur Feedback gegeben, wenn Fragen gestellt werden. Der Lehrende verhält sich neutral (kaum Lob oder Tadel).

So, hoffe, dass es ein bisschen weiter geholfen hat.
Viele Grüße Stefanie

Hallo Florian,
ich bin Kunstlehrerin und fühle mich jetzt gewissermaßen sehr kompetent. Also so ganz weiß ich auch noch nicht, wie meiner Meinung nach guter Kunstunterricht sein sollte, ich experimentiere noch. Aber eine gewisse Richtung hat sich schon herauskristallisiert. Eher schrecklich finde ich Kunstunterricht, wenn man genau sehen kann, welcher Kollege unterrichtet hat. Vielleicht hast du in deinen Praktika auch die Beobachtung gemacht, dass Lehrer einen gewissen eigenen Stil und Lieblingsthemen haben. Im schlimmsten Fall sieht das dann so aus, dass die Lehrerin ein „perfektes“ Bild zeigt und 33 Kopien angefertigt werden. Die Benotung richtet sich dann danach, wie nah die Schüler an das Original gekommen sind. Ein gutes Gefühl hatte ich bei Themen, die so frei gestellt waren, dass nachher lauter unterschiedliche Sachen herauskommen. Wenn der Stil der Schüler deutlich wird und nicht der der Lehrerin, dann macht mir selber das Unterrichten auch mehr Spaß. Ob es funktioniert hat, sehe ich oft daran, dass die Schüler ihre Sachen nach der Bewertung nicht in den Müll schmeißen, sondern unbedingt zu Hause aufhängen wollen. Bei manchen Projekten, komme ich mir gar nicht mehr vor wie eine Lehrerin, sondern wie ein Dienstleistungsunternehmen. Ich besorge Material und Werkzeug um bei der Umsetzung der Ideen zu helfen, aber vorgegeben ist nichts. So ist es übrigens auch bei meinen Kindern. Sie dürfen zu Hause an alles dran und plündern mein Altpapier. Nach Vorlagen arbeiten sie gar nicht und ich helfe auch nur, wenn es technische Probleme gibt.
Ich weiß nicht, ob dein Prof das meint (hast du das Thema einfach zugewiesen bekommen?), wenn ja, kann ich gerne noch weitererzählen.

Viel Erfolg beim Examen, Katharina

Hallo Katharina,
mein Examen ist jetzt zum Glück schon vorbei :smile:
Ich bin ganz deiner Meinung, habe bei meinen bisherigen Hospitationen schon eine Menge an „Kopiervorlagen-Lehrern“ erlebt.
Ich hoffe ich bekomme es auch so wie du in meinem Unterricht hin, dass ich meine Schüler möglichst frei arbeiten lassen kann.
Bei meiner Fachdidaktik Kunst Prüfung war eigentlich nur das Problem den laissez-fairen Unterrichtsstil vom lassiez-fairen Erziehungsstil abzugrenzen, da diese ja nur ausgesprochen wenig miteinander zu tun haben. Und über den Unterrichtsstil hat man nur sehr wenig gefunden, dafür über den Erziehungsstil jede menge negatives. Deshalb denken die meisten wenn sie Laissez-fair hören, dass dieses Prinzip im Unterricht nicht funktionieren kann, weil es in der Erziehung versagt hat. Naja und eigentlich haben sie ja auch recht, aber „genau“ dieses Prinzip ist ja beim laissez-fairen Unterrichtsstil nicht von Bedeutung, hier zählt allein nur das „selbst machen lassen“. Der Unterricht ist trotzdem zielorientiert (was ja durch den LP verlangt wird) und dieses Ziel kann ja schon allein durch die Materialien und Medien gesteuert werden, die die Lehrkraft vorgibt. Da gibts ja jede menge Möglichkeiten. Was die meisten ja nicht wissen, ist das Projektarbeit, Freiarbeit usw. nicht anderes ist als ein laissez-fairer Unterrichtsstil, also selbst entdeckendes und forschendes Lernen, die Lehrkraft ist als „Hintergrundmoderator und Strippenzieher“ da und weiß wann sie einzugreifen hat.

Mit Sicherheit ist so ein Unterricht schwerer durchzuführen als der „Kopier-Unterricht“. Aber am Erfolg der Schüler kann man sehen dass es sich lohnt.

So jetzt reichts, :smile:
Gruß Flo

Bevor ich es vergesse…

…vielen Dank an alle die mir hier weitergeholfen haben, hat sogar etwas gebracht :smile:

war ne 1

wer meine Gliederung zu der Prüfung haben will, soll mir einfach eine Mail schreiben.

Gruß Flo