Lampe in Altbauwohnung anschließen

Wohne seit kurzem in einem Altbau und habe das Problem, dass aus der Decke nur 2 Leitungen, obwohl meine Lampen 3 haben (N,L und Erdung).
Wie schließe ich diese nun an? Habe mal was von einer Überbrückung gelesen!!??

Und: Darf ich das selber machen oder muss das ein Elektriker tun?

Dann hätte ich noch eine weitere Frage: wie kann ich messen, ob die Lampe selber Strom führt? Wie messe ich das

Hallo,
zunächst darf eine Lampe eigentlich grundsätzlich nur ein Elektriker anschließen oder zumindest überprüfen.
Zu der Frage der zwei Leitungen: Bei Altbauten mit älterer Elektrik fehlt öfter mal der grün-gelbe Schutzleiter. Aus der Decke kommen somit nur Leiter und Nullleiter, womit die Lampe auch brennt.
Habe das selbe bei mir bei noch zwei alten Steckdosen. Da haben die damals in der Dose den Nulleiter abgezweigt auf die Nullleiter-Buchse und die Schutzleiterspangen, die man oben und unten sieht.
War damals wohl so usus, als Steckdosen mit Schutzleiteranschluß rauskamen. Finde ich persönlich vogelwild und werde diese auch baldmöglichst mit den Leitungen austauschen. Vorübergehend funktioniert das sicher. Ich würde aber sicherheitshalber einen Elektriker hinzuziehen. Lampen aus Kunststoff brauchen allerdings auch keinen Schutzleiter. Aber sicher ist sicher.
LG

hallo schorsch,
das mit den 2 adern ist schnell erklärt:
es fehlt die erdung.
ich vermute das dein örtlicher netzbetreiber ein sogenanntes TN-C-S netz betreibt.
bei dieser netzform müssen nur nassräume und aussensteckdosen und aussenbeleuchtung über einen RCD sprich fehlerstrom-schutzschalter gesichert werden.
für den rest der elektroinstallation ist die sogenannte „nullung“ ausreichend.
du müsstest nun deine leuchten folgendermassen anklemmen: schwarz oder braun (L) an die spannungführende ader die aus der decke kommt(mit einem Phasenfinder prüfen.)dann noch blau und grün-gelb (N und PE) an die andere ader sprich den PE anklemmen. Wenn du jetzt den N und den L die aus der decke kommen vertauscht hast, dann hast du spannung auf dem Leuchtengehäuse, da du aber den PE mit angeschlossen hast, entsteht ein kurzschluss und die vorgeschaltete sicherung löst aus.
wenn du dir das ganze nicht zutraust oder dir nicht sicher bist, dann nimm bitte die dienste einer elektrofachkraft in anspruch.
die zweite frage verstehe ich nicht ganz,
wenn du eine heile glülampe in die fassung schraubst und sie leuchtet, dann führt deine leuchte auch spannung, allerdings sollte die spannung in der fassung am fusskontakt anliegen.
das ist der punkt, der von dem silbernen punkt an der spitze des gewindes der glühlampe berührt wird.
das ganze kannst du am sichersten mit einem 2-poligen spannungsprüfer (duspol) prüfen.
nochmal kurz zur erklärung:
Glühbirne = Lampe
das teil an der decke (was man im allgemeinen als lampe bezeichnet = Leuchte
„Stromführende“ Ader = Spannungsführende Ader = L
Nullleiter = Neutralleiter = N
Erdung = Schutzleiter = PE
Ich hoffe es ist jetzt klarer geworden und ich rate dir nochmal bei der kleinsten unsicherheit deinerseits einen elektriker zu beauftrage. Sicher ist sicher und die meisten brände entstehen durch unsachgemäss ausgeführte elektrische arbeiten.
in diesem sinne…
viele grüße
martin

vielen dank für die schnelle Antwort!

ich habe die Lampen bereits angeschlossen und sie leuchten auch alle. nur hab ich jetzt erfahren, dass im Falle eines Schaden evtl die Versicherung nicht zahlt.

Noch eine Frage: die Lampen habe ich seit ca 3 Monaten so angeschlossen. kann es jetzt noch sein, dass diese falsch angeschlossen sind und - auch bei abgeschaltenem Licht - ein Brand hierdurch entsteht?

Ich werde zur Sicherheit die Installation nochmal durch einen elektriker durchführen lassen.

MFG

Hallo,
hier kann der öffentliche Rat nur lauten , die Lampe von einem Fachmann anschließen zu lassen.
MfG. Pekoer

Hallo,

in Altbauten sind oft nur 2 Leitungen vorhanden, die 3. Leitung — Erde oder Schutzleiter fehlt. Die beiden Leitungen müssen mit der „Glühbirne“ verbunden werden und auf keinen Fall mit dem Gehäuse der Lampe!!! Die Überbrückung würde ich nicht macht.

Verstehe es es richtig: ob die Lampe selber Strom führt --ist damit gemeint, ob das Gehäuse der Lampe unter Strom steht.?
Im Baumarkt gibt es Spannungsprüfer, das sind „Schraubenzieher“ mit einer kleinen eingebauten Glühbirne. Der Spannungsprüfer hat so einen hohen Widerstand, daß nichts passiert, aber die kleine Glühbirne im Spannugsprüfer leuchtet, wenn sie Strom bekommt. So kann man feststellen, ob das Gehäuse unter Strom steht, oder welcher der beiden Drähte Strom führt.
Ob man das selber machen darf – das muß man selber entscheiden. Wenn man keine Ahnung hat oder es auch keiner erklärt, kann es schon gefährlich werden. Haben Sie keinen im Bekanntenkreis, der schon mal eine Lampe angeschlossen hat? Es ist kein Hexenwerk. Einmal sehen und erklären lassen — reicht. Vorsichtshalber sollte die Leitung stromlos gemacht werden – Sicherung ausschalten.

Ich hoffe, es hilft weiter.

Tschüss

Hallo Schorsch,
wenn du die Leuchten so angeschlossen hast, wie ich es beschrieben habe, wird nichts passieren, weil die Nullung auch sicher ist.
Du solltest die Installation aber trotzdem nochmal überprüfen lassen um auf der sicheren Seite zu sein.
Die Versicherung muss dir aber schon Fahrlässigkeit nachweisen um nicht zahlen zu müssen.
Das kannst du natürlich mit Beauftragung einer Elektrofachkraft ausschließen. Die meisten Brände entstehen durch „schlechte Klemmstellen“ an denen es dann durch den erhöten Widerstand von Wärmebildung bis zur Lichtbogenbildung kommen kann und dadurch dann ein Brand entstehen könnte.
Ich will dir hier keine Angst machen, aber ich hatte den Eindruck das du ein elektrotechnischer Laie bist und von daher empfehle ich dir eine Elektriker zu beauftragen, auch wenn es ein paar Euro kostet.
Viele Grüße aus der Nordheide
Martin

Ich habe bisher meine Lampen immer selbst angeschlossen. Das waren aber immer neuere Bauten, mit 3 Adern und FI-Schutzschalter und dort gab es auch nie Probleme.

Nun war ich etwas überrascht als hier nur 2 Leitungen aus der Decke kommen. Bzw in der Küche kommen komischerweise 3 Leitungen. Aus der Decke im Wohnzimmer kommen 5 Leitungen, dort habe ich aber auch 2 Schalter. irgendwie seltsam das ganze.

Ich habe ein Angebot von einem Elektriker, der mir für 80 € 4 Lampen anschließen würden, incl. Löcher bohren etc. Habe leider auch keinen Leitungssucher. Ist das Angebot in Ordnung?

Achja, noch eine Frage: Wsa meinst du mit Spannungsfinder? Den „Lügenstift“, der aussieht wie ein Schraubenzieher?

Holla !
Bei den in Altbauten üblichen 2-adrigen Kabeln übernimmt der Neutralleiter gleichzeitig die Funktion des Nulleiters bzw. der Masse. Dieses Konzept nennt man „Nullung des Neutralleiters“.
Es ist nach wie vor für Altbauten zulässig, solange es um den Bestand geht.
Zumindest komplett neue Stromnetze müssen seit langem auch in Altbauten 3-adrig sein.
Lampen, Steckdosen etc. an ein solches 2-adriges System dürfen Sie - rechtlich gesehen - zumindest in der selbst genutzten Wohnung in Eigenarbeit anschließen.
Dabei muß dann ein kurzes Kabelstück den Neutralleiter mit dem Masseanschluß (Nulleiter) verbinden.
In dem Fall, daß zwischenzeitlich der Stromanschluß stillgelegt war, z.B. wegen Verkaufs und zeitweiligem Leerstand, verlangt in der Regel der zukünftige Stromversorger eine Abnahme des hausinternen Stromnetzes durch einen anerkannten Fachmann.
Das war in unserem Haus der Fall. Ich habe die Elektrik selber repariert bzw. teilweise renoviert (auf 3-adrig umgestellt) bzw. erweitert und dann einen Elektriker geholt, der die Abnahme gemacht hat.
Man erhält dann ein Abnahmeprotokoll, das den ordnungsgemäßen Zustand des Stromnetzes bescheinigt.
Meinem Elektriker gefiel die teilweise 2-Adrigkeit zwar nicht, die Abnahme verlief trotzdem ohne Beanstandung - da es ja ein Altbau ist.
Daß eine Lampe „Strom führt“, sieht man einfach daran, daß sie leuchtet. Nur wenn sie leuchtet, fließt Strom. Ist sie ausgeschaltet, liegt bestenfalls eine Spannung an. Erst wenn die Elektrönchen hintereinander durch die Leitung krabbeln, weil ein Verbraucher angeschlossen und eingeschaltet ist, fließt Strom.
Und Strom, der nicht fließt, ist keiner - sondern nur Spannung. :smile: Es geht bei Deiner Frage wohl eher um das Messen der Spannung, oder?
Zum Messen des korrekten Anschlusses einer Leuchte muß man mit den 2 Leitungen eines Meßgeräts einerseits auf Masse gehen, andererseits die diversen Metallteile der Lampe abtasten, während das Meßgerät auf den zu erwartenden Bereich der Spannungsmessung eingestellt ist. Dabei ist in Wohngebäuden eine Spannung von 225 bis 240 Volt zu erwarten.
Zur Not geht es auch mit dem berühmt-berüchtigten Phasenprüfer gehen: Zeigefinger auf das obere Ende drücken und mit der Schraubendreherklinge die Metallteile berühren.
Glimmt die Lampe im Klarsichtgriff, liegt Strom (allerdings undefinierter Stärke) an. Leuchtet’s nicht, liegt entweder keiner an oder der Phasenprüfer ist defekt. Also vorher an eindeutiger Stelle testen - z.B. in einer Steckdose.

PS: LAMPE ist das Glasding mit dem großen Blechgewinde und dem Glühfaden drinne.
Das Ding, wo die Lampe eingesetzt wird, um dann dort ggf. Licht und/oder Wärme abzusondern, heißt LEUCHTE.
BIRNEN heißen die erst harten, später immer weicheren Dinger mit Stiel und kleinem Sternchen am anderen Ende, aber ohne Fassung - meist auch ohne Glühfaden.
Die gibt’s in der Regel in der Obstabteilung und sind partout nicht zum Leuchten zu bringen.
Viele Grüße und Erfolge !
Oláv Tanner

so wie das aussieht brauchst du einen elektriker der sich die ganze elektrik mal ansieht. sie ist wahrscheinlich veraltet und du hast im ganzen haus keinen schutzleiter sondern nur L und N. in altbauten wurde N auch als schutzleiter verwendet und gebrückt.

Hallo Schorsch,
genau das ist ein Phasensucher oder Phasenfinder.
Der taugt aber auch nur dazu.
Zum feststellen der Spannungsfreiheit unbedingt einen zweipoligen Spannungsprüfer (Duspol) benutzen!
Viele Grüße

Martin

Hallo Maddin!

Vom Duspol habe ich schon viel gehört. Nur wie funktioniert das genau? Wie messe ich, dass die Leitungen spannungsfrei sind? Alle 3 Leitungen gegeneinander messen?

Danke!!!

MFG Schorsch

Hallo schorsch3333,

es ist inzwischen extrem selten, dass nur 2 Leiter an einem Lampenanschluss vorzufinden sind. Diese Installation müsste aus den 1960er/frühen1970 Jahren sein oder früher oder aber es sind Einzeldrähte im Rohr, wo jemand zuvor eine schutzisolierte Lampe angeschlossen hatte, die keinen PE benötigt. Bitte prüfe nochmal, ob nicht doch noch wo der dritte Leiter vorzufinden ist. Falls die Farben der beiden Leiter blau und schwarz sind, ist die Installation und der gelbgrüne Draht müsste zu finden sein (bzw. nachträglich in ein Rohr einziehbar).

Früher hatte man sich einmal mit einer sogenannten „klassischen Nullung“ beholfen, wenn kein PE- Leiter (früher Schuztleiter genannt) vorhanden war. Das ist sehr unsicher und nicht erlaubt. Also: Weder der Elektriker noch sonst wer, darf einen Verbraucher, der alle 3 Leiter benötigt, an nur 2 Leiter anschließen.

Einzig korrekter und erlaubter Weg: Die betroffene Elektro-Anlage ist auf aktuellen Stand umzubauen.

Hallo Schorsch,
das mit dem Duspol ist ganz einfach,
wenn du mit einem Messkontakt des Duspols die spannungsführende Ader (L) berührst, wird ein kleines Lämpchen anfangen zu glimmen. Also wie beim „Lügenstift“ weißt du dann welche Ader der L ist.
Wenn du jetzt mit dem anderen Messkontakt den Neutralleiter (N) berührst, wird das Lämpchen wesentlich heller, weil jetzt 230 Volt anliegen und der Duspol als Verbraucher fungiert. Wenn du jetzt noch gleichzeitig den Knopf am Duspol drückst, wird dir auch noch die Spannung angezeigt.
Wenn du das ganze mit L und PE (Erdung) wiederholst, wird, sofern vorhanden, der FI auslösen, wenn es denn ein 0,03A FI ist. Das ist im Altbau aber nicht immer der Fall. Ansonsten wird dir auch die Spannung angezeigt. Das kannst du auch wunderbar und völlig gefahrlos an einer Steckdose probieren. Für das Badezimmer und alles was aussen ist, ist übrigens ein FI auf jeden Fall vorgeschrieben.

Das Angebot für 80€ ist schon ok denke ich.
Viele Grüße aus der Nordheide.

Martin

Hallo,

früher gab es keine Erdungsleitung. Bei metallsichen Gehäusen ist das bedingt gefährlich…

Zum anschließen die gelb-grüne Litze weglassen. So eine alte Installation kann auch Probleme mit den 3 oder 4 Sicherungen machen - für einen modernen Haushalt ist das ein wenig zu wenig…

Sprech mal einen Elektriker an. Die ganze elektrische Anlage sollte auch mal durchgeprüft werden, wenn da schon Generationen von Heimwerken herumgebastelt haben.

Viele Grüße

Uwe Haider

Hallo,

nen FI hab ich nicht in meiner Whg. Da sind noch uralte Drehsicherungen drin…

Meinst du z.B. den Duspol Master? Kostet so ca. 40 €.

Eine Frage hätte ich noch: ich möchte im Bad eine Badleuchte montieren. Dazu wollte ich einen Netzstecker in eine Steckdose stecken und das Kabel abschneiden und die 3 Adern an die Badleuchte anschließen. Die Badleuchte hat Schutzklasse I und IP21. Das dürfte doch funktionieren und sicher sein oder?

Vielen lieben Dank, ist echt nett von dir!

MFG

Hallo Schorsch,
hier mal ein link zu elektrischen Schutzklassen:
http://www.gett.de/content/technical/ipprotection.html
Da siehst du dann das IP 21 nicht die Welt ist.
Wenn die Leuchte an der Decke hängt ist das ok.
Deine Steckerlösung kann man auch machen, wenn es nicht anders geht.
Frag doch bitte mal deinen Elektriker wenn er kommt, ob er nicht noch eine andere Idee hat.
Für dein Badezimmer muss eigentlich ein FI vorhanden sein, ansonsten kann ich dir nur empfehlen mit deinem Vermieter über eine Nachrüstung zu sprechen.
Wie schon gesagt, für Nassräume ist das vorgeschrieben.
Gruß Martin