LAN-Switch und Tx/Rx vertauscht?

Ich habe zwischen dem Raum, in dem der Router (Easybox 804) steht und dem Arbeitszimmer ein LAN-Kabel (CAT5/6) verlegt und auf beiden Seite jeweils vier Adern an eine von zwei RJ45-Buchsen einer Dose gelegt. Bisher hatte ich den Router mit der Buchse verbunden und einen einfachen Desktop-LAN-Switch (Edimax ES-3105P) mit der entsprechenden Buchse auf der anderen Seite. Am Switch hing ein PC und diverse andere Geräte. Das hat jahrelang problemlos funktioniert.

Da nur noch der PC genutzt wird, habe ich diesen direkt anstelle des Switches an die RJ45-Dose angeschlossen. Ich bekomme in dieser Konstellation keine Verbindung vom PC zum Router. Habe schon verschiedene Kabel ausprobiert, ohne Erfolg. Mit dem Switch dazwischen funktioniert es erneut problemlos.

Ich vermute nun, dass das Kabel zwischen Routerraum und Arbeitszimmer gekreuzt verdrahtet ist und der Switch das ausbügelt, wogegen der PC damit nicht klar kommt. Das liesse sich natürlich einfach durch Aufschrauben der Dose und Nachschauen überprüfen. Leider ist die Dose auf einer Seite nur schwer zugänglich. Bevor ich eine Möbelrückaktion starte, wollte ich fragen, ob meine Vermutung plausibel ist oder ob es noch andere Ursachen geben kann.

Hallo,

das wäre eine Möglichkeit. Allerdings müsste dann der PC schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Moderne Adapter unterstützen die automatisch Erkennung schon seit einiger Zeit (Standard wurde vor etwa 20 Jahren eingeführt).

Meines Wissens ist Auto MDI-X Teil des Gigabit-Standards.

Wobei ich es schon bemerkenswert finde, eine Netzwerkstrecke durch cable-sharing auf zwei Netzwerkbuchsen aufzuteilen, obwohl am Ende ein Switch eingesteckt wurde. Das ist komplett sinnlos und widersinnig.

Richtig.

Eine Krücke, wenn man weniger Dosen als Geräte hat. Gigabit geht damit nicht (iirc), aber 100 MBit/s schon.

Gruß,
Steve

Bei zwei Geräten an einem Kabel eine überlegenswerte Angelegenheit, denn Gigabit wird man oft gar nicht benötigen und man spart sich den sonst notwendigen Switch.

Cablesharing und Switch zu benutzen, das ist hingegen nicht sinnvoll.

Ist ja gut. Ich habe das jetzt verstanden und werde es natürlich umgehend ändern. Es wird allerdings etwas dauern, da ich für die Telefonverbindung, die derzeit über dasselbe Kabel läuft, ein weiteres Kabel durch das mit CAT5 und Koax bereits gut belegte Leerrohr ziehen muss. Gigabit brauche ich zwar nicht, aber es fühlt sich sicher gut an, es zu haben.

Ach so, verstehe. Du kannst ohne Probleme ein Netzwerkkabel mit sehr dünnen Adern benutzen, ich habe für solche Fälle Netzwerkkabel mit mehrdrähtigen (nicht feindrähtigen) Adern des Querschnitts AWG 26 am Lager. Draka UC300 HS 26, nur 5,7mm Außendurchmesser, entspricht der Kategorie 5E und ist daher Gigabit tauglich (aber nicht für 10 Gbit/s).
Wobei „ohne Probleme“ nur gilt, wenn man beim Kauf der Komponenten berücksichtigt, dass diese für AWG 26 geeignet sind. Für das Telefon reicht aber auch ein simples Telefonkabel J-Y(St)Y 2x2x0,6 mm oder auch sogenannter „Schaltdraht“ YV 2x0,6/1,1, das sind zwei verdrillte Telefonadern ganz ohne Mantel.

Ich bin ja mittlerweile Freund von Glasfaser.

https://michael.stapelberg.ch/posts/2020-08-09-fiber-link-home-network/

Die Faser ist extrem dünn und 10 G sind da locker drin. Wenn es nicht so ganz eng ist würde ich Duplex Faser legen, die ist dann zwar je Faser 2 mm dick aber da hat man keine BiDi Transceiver nötig…

Das Problem wurde inzwischen eingegrenzt: Tatsächlich ist in der LAN-Verkabelung ein Dreher drin. Der PC bzw. der Ethernet-Controller kommt damit auch zurecht wenn er unter Windows läuft. Unter Linux funktioniert es allerdings nicht. Mal schaun, ob sich das softwaremäßig regeln lässt. Sonst muss ich halt zum LSA-Werkzeug greifen. An Glasfaser traue ich mich nicht ran.

Im verlinkten Beispiel hat jemand für knapp 100 CHF eine Verbindung mit 1 Gbit/s aufgebaut, die zusätzliche Stromkosten in Höhe von ca. 15€ jährlich verursacht.

Unschlagbar ist der minimale Platzbedarf der Leitung.

Mit „herantrauen“ meinte ich nicht die Kosten sondern die Technik. Zum einen das Spleißen, das in dem verlinkten Beispiel wohl nicht nötig war, weil konfektionierte Kabel verwendet wurden. Ob man das in beliebiger Länge bekommt, weiß ich nicht. Meterweise aufgerollte Glasfaser in der Ecke des Wohnzimmers finde ich nicht so prickelnd.

Das andere ist der Einsatz von Konvertern. Mein Prinzip ist, Stromverbrauch überall dort zu vermeiden, wo es auch eine akzeptable stromlose Lösung gibt, unabhängig vom Stromverbrauch und dessen finanziellem und ökologischen Impakt. Das war auch der Grund dafür, den Switch endlich raus zu werfen. Es mag irrational erscheinen, einen DSL/WLAN-Router im Dauerbetrieb laufen zu lassen, aber keine Switches und Konverter zu verwenden, die dagegen energieverbrauchsmässige Peanuts sind. Ist halt so. In den betroffenen Räumen wird zum Teil auch geschlafen und da will ich die LED-Blinkorgien dieser kleinen Kästchen auch nicht haben.

Für mich ist jedenfalls das akute Problem gelöst.