Hallo. Mich interessiert, wie ich Lan und Wlan gleichzeitig an einem PC nutzen kann.
Fakten: verfügbar ist bei mir Telekom Wlan und angeschlossen bin ich mit Lan bei Kabeldeutschland.
Wie bekomme ich es hin, dass ich zum Beispiel Spiele übers Wlan herunterlade (Festplatte hat nur 100GB SSD) und übers Lan gleichzeitig Online spiele und Internetmusik höre?
Quasi, das ich zum Beispiel beim Spielstart aussuchen kann, ob ich das Wlan oder Lan nutzen möchte, und beim Downloadstart ebenso. Meine Lan Leitung ist nicht so fett, dass ich alles immer und zu jeder Zeit machen kann, darum würde ich gern das Wlan dazu nutzen, gibts ja schließlich gratis im Haus.
Alles soll von einem Windows 7 PC aus laufen.
Wer hat Ideen?
Geht nicht
Du kannst zwar über Deinen per Ethernet verbundenen PC noch ein zweites Netzwerk über WLAN aufspannen, aber die Verbindung der Endgeräte zum Internet muss eindeutig sein.
Es gibt zwar Möglichkeiten, zum Beispiel über spezielle Router, die sind aber für Privatanwender uninteressant. Da ist es einfacher und günstiger, sich eine schnellere Verbindung zu buchen.
Ciao, Allesquatsch
Geht schon, aber nicht wirklich praxistauglich
Hi.
Ich versuchs kurz zu erkäutern.
Wenn Du Dich in die Gesetze des Internet-Routings ein wenig einarbeitest siehst Du, dass Du Dich in einer Grauzone befindest: Dein Netz bekommt per 2 DHCP Server (2 Router) 2 Standard-Gateways (eins ist der Router zur Telekom, das Andere ist der Router zu KD).
So wie Du Deinen PC betreiben willst, also ohne viel mitdenken, sind beide Netzwerkverbindungen aktiviert, und es wird mehr oder weniger zufällig sein, über welches Gateway Dein kompletter Internet-Verkehr abgewickelt wird, das andere Gateway wird Standby für den Fall dass das Haupt-Gateway ausfällt. So wurde IP mal im letzten Jahrtausend konstruiert, und wenn Du es genau wissen willst schaust Du über den Befehl „Route Print“ nach, welches Gateway Dein Rechner bevorzugen würde.
Eine Lastverteilung zwischen den Gateways, gar abhängig von softwaretechnischen Gegebenheiten bestimmter Programme (Spiele, Download, …) ist mit dem simplen Equipment das Du da hast (2 08/15 Router, 1 08/15 Windows PC) schlicht nicht vorgesehen.
Aber man kann unter Umständen von hand nachhelfen, das mag in Deiner Situation durchaus eine gewisse Verbesserung bringen.
Technische Voraussetzung für das jetzt gleich kommt ist, dass die beiden Netze verschiedene IP Adressbereiche verwenden. Sollten beide Netze zufällig 192.168.1.xxx/255.255.255.0 verwenden, musst Du bei einem der beiden Netze die Netzadresse umstellen. Daraus folgt dann zwingend, dass die IP Adressen der beiden Router verschieden sein werden.
Automatik gibt es wie erwähnt keine, aber Du könntest jetzt natürlich hergehen, und bestimmten Zieladressen ein bestimmtes Gateway zwangsweise zuweisen. Das ist natürlich nur sinnvoll, wenn sich die Zieladressen nicht ändern, und wenn sich die Anzahl der Zieladressen in Grenzen hält, sonst wächst Dir die Pflege der Routentabelle schnell über den Kopf.
Ein Beispiel:
LAN sei 192.168.0.0/255.255.255.0, Router 192.168.0.1
WLAN sei 192.168.178.0/255.255.255.0, Router 192.168.178.254
Du downloadest viel von einem (fiktiven) Server ftp.fileload,com 73.32.45.1 und zockst auf einem anderen Server gamer.minecraft.nz, 12.54.5.4. Du möchtest, dass der Download das WLAN belastet, das Zocken aber übers LAN läuft. Dann würdest Du folgende beiden Host-Routen in eine (admin berechtigte) Kommandozeile tippen:
route -p add 73.32.45.1 mask 255.255.255.255 192.168.178.254
route -p add 12.54.5.4 mask 255.255.255.255 192.168.0.1
… und hättest für diese beiden Quelladressen das erreicht was Du möchtest. Zwar keine Lastverteilung nach Art des Traffic, aber eine nach Quelladresse, und wenn man den Traffic schwerpunktmäßig von bestimmten Quelladressen bezieht kommt das als Näherungslösung auch irgendwo hin. In einer kleinen Verfeinerung würdest Du dann noch mit einer zweiten zeile zum selben ziel übers andere Gateway durch Angabe einer METRIC für den Fall des Ausfalls eines Gateways vorsorgen.
Erfahrene Netzerk-Admins werden jetzt die Augenbrauen heben, und einwenden, dass es oft mehrere Server hinter einem Namen gibt, dass man die Name-IP Zuordnung erst mal nicht kennt (kann man allerdings mit nslookup leicht selber herausfinden), dass sich Name-IP Zuordnungen auch mal ändern können, und dass das alles mit IPV6 noch eine zweite Ebene hat und überhaupt, dass und noch und außerdem. Das ganze Konstrukt ist also wahrscheinlich ebenso unadministrierbar wie eine ständige Fehlerquelle.
Aber es geht - irgendwie jedenfalls.
Gruss Armin
… und hättest für diese beiden Quelladressen das erreicht
was Du möchtest.
Zieladressen. Routing anhand der Quelladresse ist zwar unter Windows ebenfalls möglich, aber i. d. R. nicht steuerbar durch den Anwender und in den Auswirkungen abhängig von der eingesetzten Windows-Version.
Erfahrene Netzerk-Admins werden jetzt die Augenbrauen heben,
Hiermit geschehen.
Gruß