Landtagswahlen - Kleinparteien?

Hallo,

wie verhält es sich, wenn man bei Landtagswahlen eine Kleinpartei wählt? Jede Stimmt kommt ihr finanziell zwar zu gute und macht die Partei ein Stückweg bekannter, aber ist es im Grunde eine vergeudete Stimme?

Wenn man eine Kleinpartei wählt, kann man damit verhindern, dass eine ganz bestimmte Partei in den Landtag einzieht, da diese kurz vor der fünf Prozent steht? Oder muss man konsequent eine der Großen Altparteien wählen, damit diese dann quasi einfach stärker wird und somit die ungewollte Partei überstimmt?

Nun, nicht ganz so leicht zu verstehen, aber die später gewählten Parteien (über 5%) unterstützt Du im Verhältnis der Stärke, egal welchen Flügel Du angekreuzt hast.
Mit anderen Worten (und ich übertreibe hier) Du wählst die DKP und die AfD erreicht 50%, dann hast Du mit Deiner Stimme zu 50% für AfD gestimmt…

(hat mich schon immer aufgeregt)

Nein, es gibt eine Mindestzahl an Stimmen, die man erreichen muss um staatliche Gelder zu erhalten.
https://www.bundeswahlleiter.de/service/glossar/s/staatliche-finanzierung-partei.html

Und wer meint taktisch so wählen zu wollen, hat sich schon oft verrechnet und sorgt im Zweifel für unklare Verhältnisse.

MfG
duck313

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Also dann ist es doch tatsächlich so, dass man seine Stimme der SPD/CDU oder Grünen geben muss, damit man verhindert, dass die AFD in den Landtag einzieht.

Zu dem taktischen Wählen: Wähle ich eine Kleinpartei, mit deren Wahlprogramm ich übereinstimme und ein gutes Gefühl habe, nützt es im Zweifel der AFD. Wenn ich eine „Großpartei“ wähle, wähle ich eine Partei die ich nicht wählen möchte, aber verhindere den Einzug der AFD.

Ganz schön verzwickte Situation. Auch die, dass selbst wenn man einfordern würde, dass die fünf Prozent Klausel abgeschafft wird um Kleinparteien eine Chance zu geben, hieße das auch, „Kleinparteien“ wie der AFD das Recht geltend zu machen. Ziemlich gefährliches Spiel also.

Klingt für mich wie eine Sackgasse.

Das mit der finanziellen Unterstützung stimmt, es sind glaube ich min. 2000 Stimmen die eine Partei braucht.

Ohne 5%-Grenze säßen im Bundestag derzeit Abgeordnete von über 20 Parteien. Kein erstrebenswerter Zustand, finde ich.

In der Weimarer Republik ist das schief gegangen.

Andererseits könnte es dazu führen, dass Abgeordnete vielleicht wirklich nur ihrem Gewissen gegenüber verantwortlich wären und nicht ihrer Partei. Sollte man mal drüber nachdenken.
Wobei zu berücksichtigen ist, dass aktuell nicht viel an Gewissen sichtbar ist.

Genau. Gerne übersehen wird bei solchen Forderungen auch, daß die kleinen Parteien den großen Mandate wegnehmen, d.h. die Mehrheitsbildung wird dadurch erheblich erschwert. Daraus hat sogar Israel irgendwann gelernt und vor fünf oder sechs Jahren immerhin eine 3,25%-Klausel eingeführt.

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