'landwirtschaftsabitur'

wie ist ein Fachabitur im bereich lanwirtschaft im vergleich zum „normalen“ Abitur einzuschätzen? (Niveau und schwierigkeit des Unterrichts besonders in Mathe, Deutsch, Englisch)
Ist es vom niveau her vergleichbar?
und inwieweit ist es mit einem durchschnittlichen Realschulabschluss zu schaffen (als zusatzuntericht neben der ausbildung)

Hallo Andy,
wie immer fällt jede exakte Antwort schwer, ohne zu wissen um welches Bundesland es geht. Was ich sage bezieht sich also vor allem auf Niedersachsen. Ich glaube aber nicht, dass dies grundsätzlich in anderen Bundesländern abweicht.

Deine Frage birgt auf jeden Fall mögliche Missverständnisse. Auf einem landwirtschaftlichen Gymnasium erwirbst du kein „Fachabi“ (=Fachhochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife) sondern du erwirbst die allgemeine Hochschulreife nur mit einem beruflichen Schwerpunkt im Unterricht.
Ich vermute du sprichst auch von einer Gymnasialen Oberstufe mit beruflichem Schwerpunkt und nicht von einem der sehr selten „echten“ beruflichen Gymnasien, die schon mit der Mittelstufe beginnen?!

In der gymnasialen Oberstufe bedeutet das „berufliche“ in der Regel, dass ein Leistungskurs sich in diesem Fall auf Landwirtschaft beziehen muss, die Wahlmöglichkeiten unter Umständen auch in anderen Fächern eingeschränkt sind und dort oft auch ein Bezug zum Landwirschaftsbereich im Unterricht hergestellt wird.

Die Anforderungen entsprechen ansonsten aber denen eines allgemeinbildenen Gymnasiums. Es wird verschiedentlich berichtet, dass ein Abitur mit beruflichem Schwerpunkt leichter zu schaffen sein soll. Rein Formal ist dies nicht herzuleiten. Dass die Lehrer dort zufällig großzügiger sind, ist wohl eher unwahrscheinlich. Vielleicht ist das Schulklima ein anderes, weil zumindest ein größerer Teil der Lehrer vor ihrer Lehrtätigkeit mal in einem „richtigen“ Beruf gearbeitet haben. Dass die Schüler es als leichter empfinden sich schwerpunktmäßig mit Fragestellungen auseinander zusetzen, die „eine gemeinsame Mitte“ haben, die idealerweise ihren Interessen entspricht, wäre eine mögliche Erklärung.

Tatsächlich sind die Abbrecherquoten an den beruflichen gymnasialen Oberstufen aber z. T. sehr hoch.

Gruß
Werner

vielen dank für die antwort. genau das wollte ich wissen und sogar das richtige bundesland erwischt :smile:

schönen abend noch

grüße andy