hallo mediziner/innen bei w-w-w und auchbetroffene,
hätte eine langzeit-blutdruckmessung machen lassen sollen und habe soeben nach 17,5 stunden kapituliert, weil es nicht mehr auszuhalten war. nicht nur, dass ich panikattacken bekommen habe (blutdruckmessen verursacht mir immer angst, die dauerhaften messungen haben zu phasenweise auftretender panik mit gefühl von erwürgt- und ausgequetschtwerden geführt, herzklopfen, schweissausbrüchen, heulen und kaum noch zu bändigender fluchtdrang) sondern auch noch schmerzen, die auf dauer nicht erträglich waren. nach einer nacht mit wenig und alptraumbelastetem schlaf habe ich vorhin beschlossen, dass ich das jetzt nicht mehr aushalten muss und habe das zeugs alles abgemacht. dass alles nicht nur einbildung war, zeigen mir jetzt linienförmige quetschungen (so wie wenn man sich den finger einklemmt, geplatzte äderchen dort, wo kanten der manschette auf die haut treffen) und ein sich entwickelndes hämatom. ist das alles noch normal? ist das immer so?
muschel
… die jetzt zu ihrem arzt geht und sich trotz allem als zicke fühlt, die nichts aushält
weil Du bei weitem nicht die einzige bist, ich hab das oft erlebt bei meinen Patienten , die sich regelrecht „bedroht-verfolgt, etc“ fühlten;a uch wenn ich es nicht nachvollziehen kann. Aber, diese ganze RR-Langzeitmessung hat ja dann auch keinen Sinn, so daß es schon i.O. geht, dass Du abbrichst…aber manchmal hilft wirlich ein Gespräch mit Deinem Hausarzt, um ruhiger an die Sache ranzugehen… wenn ich nun wüßte…
hast Du Angst vor einer Dignose, oder ist der RR immer schon zu hoch und wird deshalb routinemäßig überprüft???
Du bist doch keine Zicke deshalb…))
LG
H.-D.
hi dilarah,
jepp, werde schon seit jahren behandelt und gottseidank ist bisher keiner auf die idee gekommen, so ne untersuchung zu veranlassen. was heisst gottseidank… der sinn ist ja prinzipiell eindeutig, nur ist m.e. das ergebnis nicht auswertbar bzw. nun sind meine werte im panikfalle bekannt. naja, wenigstens EIN ergebnis *g*. angst vor einer diagnose hab ich wirklich nicht, die steht schon seit jahren fest. nur helfen die bisherigen medis nicht mehr richtig und ich möchte noch ein kind. ich wurde zum facharzt überwiesen für erneute ursachensuche (die wie immer nichts neues ergeben hat ausser ‚ist halt bei ihnen so‘) und neueinstellung der medikamente im hinblick auf eine mögliche schwangerschaft.
ich habe dem protokoll meine erfahrungen hinzugefügt und nun werde ich sehen, was der kardiologe meint. immerhin ist er endlich mal ein arzt, der so was wie eine gesprächsatmosphäre aufkommen lässt. leider sorgen die diversen gesundheitsreformen gerade bei hausärzten nicht unbedingt für ausreichend zeit, sich mit einer ‚zicke‘ und ihren ängsten (übrigens… ich weiss wohl, dass ich keine bin ;o)…) auseinanderzusetzen. da wird schnell alles auf ‚gelben urlaub‘, ungesunden lebenswandel etc. abgeschoben. als ob regelmässiger schlaf, sport, abnehmen und rauchenaufhören ALLES lösen würden. vieles… sicher … ja… aber nicht alles.
obwohl ich nicht unbedingt ein ängstlicher mensch bin und realitäten schon ins auge sehen kann, habe ich heute lange zeit gebraucht, um von dem ‚trip‘ runterzukommen, wieder richtig luft zu bekommen. aber das ist es ja gerade bei ängsten: sie sind meistens nicht rational beherrschbar.
danke dir … liebe grüsse, muschel
Hallo Muschel,
wenn heute Diagnostik wirklich weh tut, sodass man es nicht aushält, dann stimmt in den meisten Fällen etwas nicht.
So lange wie du, hätte ich das nicht durchgehalten, alle Achtung! Nein das muss man sich nicht antun, sondern viel früher misstrauisch werden. Wieso ist man eine Zicke, wenn man ein gesundes Misstrauen hegt (dann besser Zicke statt Schaf
Wir hatten einen Arzt, der hielt nichts davon, ein Gerät ohne anderen Vergleich zu kaufen. So ging das u.a. auch mit der ambulanten 24-Std.RR-Messung. Wenn das Ganze so nebenherlaufen soll zwischen der Routine - 4 Ärzte und 4 MTAs sollen das Ding beherrschen lernen… eine Woche später kommt das nächste völlig anders funktionierende Gerät, usw., und zum Schluss (nach Wochen mit verschiedenen Geräten hintereinander) hatten wir die Wahl. Ein Vergleich ist sehr aufschlussreich, wenn auch belastend.
Ein Gerät (Firma weiß ich nicht mehr) quetschte während der Messung auffallend unangenehm den Oberarm, die Kollegin, die die erste Probemessung bekam, kriegte gleich blaue Finger und hatte anschließend Hämatome am Arm. Das Gerät fiel schnell bei der Auswahl durch. „Schiller“ wurde genommen, brummte zwar nicht gerade leise beim Pumpen, war über ca. 20 Stunden zwar keine Freude, aber gut auszuhalten, Nachteil für uns vor 4 Jahren: ein total unzeitgemäßer Nadeldrucker für die Auswertung. Jetzt sind sicher noch bessere Geräte auf dem Markt.
Wichtig ist, dass die Manschette dem Patienten optimal angelegt wird.
Zur Probe müssen zum Schluss noch 2 Finger von außen unter die Manschette geschoben werden können. Manche legen sie gern zu fest an, weil sie ja über Nacht halten soll und durch die Bewegungen, die über Tag gemacht werden, nicht verrutschen soll.
Aber sie darf nicht zu locker sitzen, dann pumpt sie sich falsch auf, pumpt nach und klemmt dann auch unangenehm. Es kommt zu vielen Fehlmessungen, nach einer Fehlmessung kommt wieder eine Neumessung, sodass der Arm nicht im Viertelstundenrhythmus ausruhen kann. Während einer Messung den Arm unbedingt ruhig halten und nicht reden. Richtige Manschettengröße muss verwendet werden, richtige Programmierung! Nehme ich die mittlere Manschette muss ich das auch den Computer wieder einstellen, wenn vorher jemand die große Manschette trug, das Ding pumpt dann natürlich ganz anders!
Mein Vorschlag:
einen Arzt suchen, der ein anderes 24Std.RR-Gerät benutzt oder das Gerät von jemand anderes anlegen lassen mit Probemessung! Nun eine Viertelstunde Platz nehmen und die reguläre Messung abwarten, abchecken, ob die Manschette gut (nicht zu locker, nicht zu stramm) sitzt, ob das Pumpen auszuhalten ist, ob man somit klar kommen kann. Denn es können problemlos Änderungen vorgenommen werden. Sollte aber vom Personal auch angeboten werden.
Weiterhin sollte man jederzeit im Laufe der folgenden Stunden wieder zur Praxis gehen können, wenn sich herausstellt, dass etwas nicht stimmt, ruhig auch anrufen.
Vielleicht raffst du dich ja doch noch mal auf, wenn du wieder Vertrauen haben kannst -, die ambulante 24-Std.RR-Langzeitmessung ist schon recht aufschlussreich für die Diagnostik und Therapie.
Alles Gute!
Gruß, Renate
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hallo renate… danke dir erst mal
ich denke nicht, dass ich das so schnell noch einmal machen lasse, und wenn es 1000x gute ergebnisse bringt. ich pfeif vorläufig drauf, morgen werde ich in der praxis mal meinen teil dazu äussern. wenn du in dem bereich arbeitest, wirst du ja wissen, wie solche erlebnisse prägen. ich würde jetzt schon bei der aussage: ‚dann müssen wir das nochmal machen‘ davonrennen.
klar, die haben schon probiert und probegemessen, ob das auch klar geht. aber ein, zwei messungen in der praxis, wenn der patient oder vielmehr kunde eh schon aufgeregt ist, das bringt nichts. das sagt nichts darüber aus, wie man es auf dauer empfindet. ein leichtes ziepen ist ein, zwei, drei, vier und fünf mal gut auszuhalten… aber nach zwei stunden… drei… zwanzig?
davon dass ich beim messen ruhig halten soll hat mir keiner was gesagt. ich habe DAS getan, was ich gesagt bekam… zunächst jedenfalls… ich habe das getan, was ich grad halt tue, so wurde es mir gesagt. am rechner sitzen und tippen, lachen (sofern mir noch danach war), weiterlaufen (sehr beschwingt, mein fluchtreflex war voll aktiv, ich bin so weit gelaufen wie jahre nicht mehr), bis ich dann schlapp und regelrecht dem schicksal ergeben auf der couch lag. sorry, es mag ja etwas übertrieben formuliert sein, aber es kam mir foltermässig vor. wie? dein wert ist zu hoch? dann gleich nochmal *quetsch*. wie? es ist dir unangenehm… dir zeig ich’s. ein kampf mensch gegen maschine. wenn der mensch möglichst flach auf der couch liegt und keinen mucks mehr von sich gibt… dann hat das gerät gesiegt und misst zur belohnung nur einmal *wiederquetsch*, die absterbenden finger kommen ja dann schnell wieder.
im nachhinein frage ich mich auch - nachdem mir der arm immer noch weh tut - warum ich das überhaupt so lange durchgestanden habe. jedenfalls habe ich es eindeutig unter traumatisierenden erfahrungen eingeordnet. nicht noch einmal!
klar… alles eine bewertungsfrage… es sich egal machen, es positiv betrachten … es interessant finden … als notwendig definieren, entspannende musik hören, es ignorieren… all das habe ich probiert, hat aber nicht funktioniert
naja, vielleicht ist das, was ich hier mir regelrecht von der seele schreibe für alle ärzte in w-w-w und für die mta’s und alle sonstigen, die damit zu tun haben auch mal ganz lehrreich. von wegen… wie heisst es in dem heft des arztes, wo ich war, so schön: die untersuchungen in unserer praxis bedeuten keinerlei belastung oder körperliche beeinträchtigung für sie … oder so ähnlich. für mich war es sogar mehr als das.
nie wieder! oder unter narkose oder valium oder sonstwas… aber das gibt auch keine vernünftigen werte.
viele grüsse und danke nochmal, muschel
Da fällt mir noch etwas ein… nur interessehalber
Speziell für Hochdruckpatienten ist diese Langzeitmessung immer eine Tortour, die man wirklich nicht über 24 Std. ausdehnen sollte, was auch nicht zwingend notwendig ist, weil der Patient das schwerlich aushält. Manchmal ist man ja schon dankbar, wenn man einige Werte zusammenbekommt - aber ohne Quälerei . -
Wenn das Gerät nämlich zuvor einen hohen Wert gemessen hat (hoher RR), pumpt es bei der nächsten Messung wieder automatisch die entsprechenden 1, 2, oder 3 Stufen höher auf!!! Das ist ein enormer Druckunterschied am Oberarm!
Wenn man nur einen RR von 120/75 hat, dann ist das alles nicht der Rede wert, weil der Pumpdruck auf der untersten Stufe und gut verträglich bleibt. Aber bereits die nächst höhere Pumpstufe (für entsprechend höhere RR-Werte) spürt man schon wesentlich stärker, bis hin zum unerträglichen Schmerz - und dann kann man den Messzeitraum zeitlich einfach nicht so ausdehnen, wie beim Normo/Hypotoniker.
Bei echten Hochdruckpatienten kann man sich (ausnahmsweise) mit weniger Werten begnügen, indem man nachmittags mit der Messung anfängt und nachts (wegen des Ermittelns der wichtigen 10%igen Nachtabsenkung des RR-Werts) möglichst einige Schlafwerte zu ermitteln. Viele Leute schlafen erst gar nicht ein. Leute mit normalem RR und gutem Schlaf schlafen auch problemlos, weil sie die Brummmaschine im Bett soweit weg legen, wie das Kabel reicht und ein geräuschdämmendes Kopkissen darauf legen.
Mit dem Hochdruckpatient wurde aber vorher ausgemacht, dass er entscheidet, wann er nicht mehr kann, um nun Schluss zu machen, und er sollte hierfür gezeigt bekommen, wie er das Gerät nun abschaltet ohne es zu löschen. Bei ihm ist man ja froh, wenn schon 3 bis 5 Std. Messungen möglich waren, bei dem enormen Druck, den er ertragen muss, denn starke Schmerzen und Druckhämatome wären das Letzte…
Es ist für die betreffenden Leute auch hilfreich, wenn sie direkt nach dem überdurchschnittlich starken Pumpen, anschließend den betroffenen Arm einige Sekunden hochhalten und die Hand dabei bewegen, damit das Blut wieder zurückfließt und es nicht zu Stauungen kommt und den Arm zwar zur Messung still hängen lassen, aber zwischen den Messungen nicht permanent runterhängen lassen sollten, auch extremes Anwinkeln begünstigt Stauungen. Die Gefäße sollen entlastet und die Messwerte durch permanente Stauungen nicht verfälscht werden.
Ich trau’ mich jetzt schon gar nicht mehr, dieses Ding noch an dich abzusenden - lies es einfach nur mal so zur Info *g*
Und wenn du dir gleich den Doc zur Brust nimmst, dann hilfst du ihm damit, dass er lernt, sensibler auf seine späteren Hochdruckpatienten mit Langzeit-RR-Messung einzugehen
Mach’s gut und liebe Grüße,
Renate
PS: Heldentum soll sich ja auch gar nicht lohnen *g*
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die kommentare der ‚schuldigen‘…
hallo renate, nochmals herzlichen dank
gut, dass du das abgeschickt hast, denn du hilfst mir wirklich mit dem, was du schreibst. wie ich ja schon geschrieben habe, ich hab mich ja wirklich für eine wehleidige zicke gehalten, dass ich das nicht aushalte (ich denke mal, dass ich in ziemlich hohen ‚pump-klassen‘ war, da der ausgangswert ohne panik schon über 150 lag). kann mir jetzt nen heldenorden für 17,5 stunden durchhalten anhängen … aber du sagst ja, heldentum lohne sich nicht *lol*, spar ich mir eben die arbeit, mir nen orden zu basteln ;o)
es ist gut zu lesen, dass es auch noch sensiblere ärzte und mitarbeiter in praxen gibt. mir hätte schon geholfen, wenn ich selber hätte entscheiden können, mal eine oder zwei stunden pause zu machen. meine hausärztin vorhin hat mich bei den erzählungen natürlich auch wieder angeguggt, wie wenn ich etwas gaga wäre. ‚wieso DAS denn? wird doch am oberarm gemessen und nicht am hals‘. und die mitarbeiterin des kardiologen, wo ich die geräte vorhin abgegeben habe sagte bei der erwähnung der hämatome und blutigen striemen ‚ja, das ist normal‘ … tja, was soll frau da sagen? gar nichts, denn die, die das sagen, haben die erfahrung noch nie gemacht. ich hoffe nur, dass meine bemerkungen auf dem protokoll nicht von den mitarbeiterinenn unterschlagen werden (weil sie ja nicht ins 0815 pc-programm passen). all das, was ich hier schreibe, habe ich auch dem arzt geschrieben.
okay, bevor ich im kreis rum schreibe … danke dir jedenfalls. so weiss ich wenigstens, dass die erhaltenen werte anzahlmässig ausreichend sind. ob sie natürlich ein reales abbild meiner werte darstellen, das stelle ich doch nach wie vor heftig in frage.
und vor allem… DANKE für dein mitgefühl
viele liebe grüsse, muschel