Jaja, früher hatte man auch die Sklaven nach Muskelmasse oder Körperbau ausgesucht.
Ich war auch über 10 Jahre in der Branche tätig, bei bfw, OKS, BNW und Konsorten, (Schwerpunkt Jugendliche, BvB, BaE, aber nach Bedarf auch alles andere), Irgendwann habe ich dann gedacht, dass ich mir adäquate Bezahlung schön vorstelle und bin ins Steuerfach gewechselt!
- Sind die dann später alle arbeitslos?
- Ja, ich weiß. Der Trend geht immer mehr dahin, für sein eigenes Leben nicht selbst verantwortlich zu sein. Die gießkannenmäßigen Diagnosen von psychischen Erkrankungen spielt da durchaus eine Rolle.
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Welche Perspektive ein Hauptschulabschluß eröffnet - vor allem wenn jemand in einer Gegend mit hoher Arbeitslosigkeit lebt - ist die nächste große Frage.
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Naja, ein Abschluß allein reicht natürlich nicht für die große Karriere, aber darüber hinaus noch einigermaßen akzeptable Rechtschreib- und Mathematikkenntnisse vorhanden sind, dann sind die Chancen gar nicht schlecht.
Hallo,
mal zurueckgedacht, als die Bergwerke zumachten, hat man keine anderen Bergwerke fuer die Arbeiter finden koennen. Weiterbildung noch als Bergbau-Arbeiter waere vorher angesagt gewesen, oder Umschulung nach der Freisetzung. Das dauert, mancher kann schlecht lernen, ist oertlich gebunden oder einfach schon alt. Entsprechend entsteht bei so einem Vorgang Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit.
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In neueren Zeiten gibt es aehnliches. Wer benoetigt noch Bueromaschinen-Mechaniker in grosser Zahl, Bankberater fuer Aufgaben, die der Computer allein kann, Feinmechanik-Kameramechaniker fuer Digitalkameras, Fotolabore fuer Handyfotos. Demnaechst schon absehbar, wer benoetigt Taxifahrer bei Uber und Taxifahrer bei selbstfahrenden Taxis, Motorspezialisten fuer Benzin und Diesel bei Elektroautos. Reisebueroberatung erledigt der Reisende auf Internetportalen selber, Anlageberatung kommt demnaechst ueber das Handy (Fintech). Neuwagen-Autokauf ohne Haendler ist heute schon ueber Internet-Klick moeglich, die Glaspalaeste mit ihren Verkaeufern sind fast alle ueberfluessig, Beratung im Chat schafft das meiste allein.
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Fast jede Veraenderng der Arbeitswelt macht alte Berufe ueberfluessig, wenigstens einen ordentlichen Anteil der dort beschaeftigten. Ein fittes Arbeitsamt wuerde sich um die Ausbildung fuer den naechsten Beruf waehrend der Noch-Beschaeftigung kuemmern, dann gaebe es wenig Arbeitslose. Im Moment koennte die Politik die Elektromobilitaet beschliessen / zeitlich als Ziel mit Projektfortgang planen, und mit Umschulung der Motorentechniker beginnen. Selbiges koennten auch die Firmen, wenn es denn dieselben vorher wie nachher waeren, und kaum Kosten auftreten wuerden.
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Wer anders als das Arbeitsamt weiss ueber die alten Berufe, aus denen sich statistisch vermehrt Beschaeftigte arbeitslos melden?
Wer anders als das Arbeitsamt weiss ueber die neuen Berufe, fuer die statistisch vermehrt Stellenanzeigen einlaufen?
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Gruss Helmut
moin,
natürlich, Langzeitarbeitslose haben nichts Anderes im Sinn, als möglichst lange weiterhin langzeitarbeitslos zu bleiben, daher darf man die schon grundsätzlich nicht einstellen, schon klar. (Biite den Sarkasmus erkennen!)
Tatsächlich gibt es sogar Firmen, die ausschließlich mit Langzeitarbeitslosen als Mitarbeitern funktionieren, z.B. „manomama“.
Es geht, nicht nur Arbeitnehmer müssen eine gewisse Flexibilität (mein ganz persönlicher Kotz-Ausdruck in diesem Zusammenhang) zeigen.
Warum sollte ein Mensch, der sich zwei Jahre lang oder länger gelangweilt hat, oder was auch immer getan hat, nicht wieder motiviert arbeiten gehen? Wenn er/sie natürlich den ganzen Tag stupides, verblödendes und/ oder gefährliches Zeug machen soll, dann hilft das deMotivation nicht gerade auf die Sprünge. Wenn er / sie dazu noch erstmal ein Auto haben soll, um zur Arbeit zu kommen, dannn in Schichten arbeiten soll, auch am Wochenende - tja, dann kann man sich mal fragen, wer das wohl für den aktuellen Mindeslohn gern tun möchte.
Zeitarbeiter, die als Hilfskräfte losgehen müssen - aus welchen Gründen auch immer, es sind durchaus sehr qualifizierte Leute dabei - können von ihrem Lohn schlicht nicht leben, geht nicht.
Alsdann!
Hallo,
die breite Diskussion (mit wohltuend wenig Polemik) zeigt, dass es sehr viele Argumente gibt, die die schwierige Vermittlung von Langzeitarbeitslosen begründen.
ich fand viele Antworten lesenswert. Die von Soon ist für mich die beste Antwort, weil sie auf eine langjährige berufliche Erfahrung abhebt.
Danke an Alle.
Hans-Jürgen Schneider
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Wieso sollen später alle arbeitslos sein? Darum ging es nicht. Es ging darum dass Du behauptet hast dass jeder mit einem IQ über 80 einen Hauptschulabschluß schaffen kann - aber psychische Probleme und/oder schwierige Lebensumstände machen das für viele Jugendliche eben sehr schwierig zu erreichen.
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Hierbei stellt sich die Frage nach dem freien Willen. M.E. ist jedes menschliche handeln das Produkt aus Genetik und Erfahrung, der Wille ist also nur scheinbar frei.
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Was akzeptabel ist müsstest Du erstmal definieren. Zumindest in der Theorie bekommt man einen Schulabschluß nur wenn ein Mindestmaß an Leistung erbracht wurde, das sollte ausreichend sein um einer Arbeitstätigkeit nachgehen zu können.
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Was macht jemand der eine Haupt- oder Realschule erfolgreich abgeschlossen hat aber in einem Dorf lebt in dem es keine Ausbildungsplätze gibt und der dazu noch aus armen Verhältnissen kommt? Angenommen er hat Glück und findet einen Ausbildungsplatz als z.B. Bürokaufmann in einem Ballungsgebiet. Die Ausbildungsvergütung beträgt für das erste Lehrjahr teilweise nur 500 Euro im Monat https://www.azubiyo.de/berufe/buerokaufmann/gehalt/ - bei einer Ausbildung zum Friseur ist diese noch geringer. Davon muss er Miete, eine Monatskarte für den ÖPNV und natürlich noch Anzüge für den Job sowie Essen bezahlen. Dass das unmöglich ist und er stattdessen ein ALG2-Empfänger werden wird ist logisch.
Was hat das damit zu tun? Es gibt eben keinen Sinn Personen immigrieren zu lassen die absehbar keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben und dazu verdonnert sind perspektivlos herum zu sitzen oder kriminell zu werden.
Danke für die Blumen
Die Frage war aber, warum trotz der guten Konjunktur die Arbeitslosigkeit bleibt. Und die Medien sind momentan voll von Berichten über Unternehmen, die angeblich keine Leute mehr finden. Demnach hätte nicht jeder Unternehmer eine Handvoll von Bewerbern, sondern müsste nehmen, wen er kriegen kann. Die Frage ist also, warum DAS nicht funktioniert - warum es gleichzeitig suchende Arbeitslose und suchende Arbeitgeber gibt, die nicht zusammenfinden.
Weil man als Arbeitgeber eben nicht jeden nehmen kann, der sich bewirbt (ob nun selbstmotiviert oder von der Arge geschickt). Wenn man jemanden sucht, der Steine von A nach B schleppt, mag vielleicht noch egal sein, wen man einstellt, so lange er der Tätigkeit körperlich gewachsen ist und versteht, was man von ihm will.
Sobald man aber qualifiziertes Personal mit einer spezifischen Erfahrung und auf lange Sicht sucht, wird es schon schwieriger. Nicht umsonst sind fehlende Ausbildung/fehlender Abschluss und Alter (> 55 Jahre) die häufigsten Merkmale von Langzeitarbeitslosen.