Ich denke da an:„Nicht mein sondern dein Wille geschehe“ oder diese alttestamentarische Parabeln in denen ein Vater auf Gottes Geheis seine Kinder umbringen muss um zu zeigen, dass er auf Gotte vertraut. Ist also ein selbsbestimmtes Leben und Entfaltung der eigenen Person im Sinne der Bibel gar nicht möglich? Mir persönlich widerstrebt der Gedanke daran in einer prekären Situation gegen meinen Willen und/oder mein eigenes ethnisches Empfinden zu handeln und mich hörig einem Befehl (in dem Fall Gottes Befehl) auszuliefern. Wiederspricht sich also meine Geisteshaltung mit dem christlichen Grundgedanken?
Beste Grüße, Herr85
ich beantworte die frage unter berücksichtigung der august-anmeldung
die definition des eigenen glaubens in einklang mit anderen ethischen werten zu bringen ist es, was vielen gläubigen aller religionen in ihrer glaubenswelt sicher schon begegnet ist.
dabei ist es sicher die frage, in wie weit man seinen glauben als derart gefestigt ansieht, dass man hier nur rudiemntär entscheidungen evtl. treffen könnte, die im zweiklang zum weltlichen muster des eigenen tun und handelns stehen.
sicher spielt auch die religion eine rolle, denn es gibt radikalere auslegungsformen und eher auch gemäßigte und liberalerer glaubensrichtungen, die den dialog von glaube und wahrheit erträglicher gestalten können, bla bla bla
Hi,
es gibt nicht einen christlichen Glauben, auch wenn es die Katholische Kirche gerne so hätte.
Wenn man da Mitglied ist, MUSS man völlig absurde Sachen glauben, so zum Beispiel, dass Maria selbst nachdem sie Jesus geboren hatte immer noch Jungfrau war, obwohl es jeder menschlichen Erfahrung widerspricht.
Anhand von diesem Beispiel kann man jedenfalls für die Katholische Kirche sagen, dass der Glaube und die Selbstbestimmung nicht zusammen passen.
Schöne Grüße
vV
Lässt sich der christliche Glauben mit Selbstbestimmung vereinen?
Ungeachtet der etwas schwammigen Bezeichnung „christlicher Glaube“ stünde in Bezug auf die Lehre von Jesus eine Antwort in seinem Evangelium, z.B. Mt 18,8.9
Auch die Sache mit der „Selbstbestimmung“ wäre relativ, u.U. abhängig von dem Zeitpunkt, da man sich für diese Religion entscheidet, d.h. ob man ausreichend Zeit hatte, sich die Regeln einzuverleiben, seinen Charakter danach auszurichten. Ein notorischer heterosexueller Spanner beispielsweise wird es anfangs wohl sehr schwer haben …
Gruß
radscha
[quote=„Herr85, post:1,
topic:9343114“]
Ist also ein selbsbestimmtes Leben
und Entfaltung der eigenen Person im Sinne der Bibel gar nicht möglich?
[/quote]
So ist es.
Theistische Religionen wie das Christentum basieren auf religiös verbrämten politischen Ideologien, wie sie sich in den patriarchalischen polytheistischen Gesellschaften ab dem 4. Jt. BCE im Alten Orient ausformten, die ihre Götterhimmel anthropomorphistisch und soziomorphistisch gestalteten, den Göttern also menschliche Gestalt und Charakterzüge gaben und die Göttergesellschaft als Abbild der hierarchischen menschlichen Gesellschaft strukturierten.
Der König galt in dieser Gesellschaft nicht nur als exklusiver Vermittler des göttlichen Willens, sondern auch als irdischer Statthalter des obersten Gottes, der seinerseits ein Produkt eines in den Himmel projizierten Königtums war und entsprechende monarchische Züge trug. Dieses Prinzip wurde auch von der vorjüdischen, also präexilischen israelitischen Gesellschaft übernommen (der König als irdischer Repräsentant des Jahwe).
Das exilisch-nachexilische Judentum musste zwar, da es über keine politische Souveränität verfügte, auf die Gestalt eines irdischen Königs verzichten, konzipierte aber seinen Gott Jahwe in der Tora ungebrochen als himmlischen König, sogar als einzigen überhaupt, da alle anderen Götter negiert wurde. In den Mose-Büchern, verfasst im Exil, fungiert Jahwe auch noch ganz im Stil der alten Könige als Kriegsherr, nur eben vom Himmel aus operierend (2 Mose 15,3: Der HERR ist ein Kriegsheld, HERR ist sein Name).
Jahwes Wille, erdacht natürlich von Menschen, also Königen und Priestern, ist für alle Israeliten bzw. Juden absolut bindend. Einen individuellen Willen im Sinne moralischer oder philosophischer Selbstbestimmung gibt es nicht.
Im Christentum verhält es sich ähnlich, nur tritt hier die Figur des Jesus Christus hinzu, dessen Funktion als Vermittler zwischen dem himmlischen und dem menschlichen Bereich ganz klar einen Übernahme der Funktion der polytheistischen Königsgestalt ist. Aus diesem Grund ist es für die christliche Ideologie so wichtig, Jesus als Mensch und als Gott bzw. Sohn Gottes in Personalunion zu verkünden, denn diese Doppelnatur hatten – in unterschiedlicher Weise – ja auch die Könige Mesopotamiens und die Pharaonen Ägyptens.
Entsprechend wird Christus im NT wiederholt als „König“ bezeichnet.
Das Christentum ist also Ausdruck einer autoritären und gegen jede Art von Selbstbestimmung gerichteten Ideologie, wie sie charakteristisch für die theistischen Systeme der Antike war und ihren sicher nicht mehr zu überbietenden Höhepunkt in der Theologie des Islam gefunden hat.
Chan
Hi,
ja, die schwulen Spanner haben es in der katholischen Männerkirche wirklich leichter …
Schöne Grüße
vV
Ach ja? Wo steht das denn, dass Maria nach Jesu Geburt noch immer Jungfrau war?
Was ist „christlicher Glaube“ Der Glaube an Christus oder? Damit hat die kath Kirche weniger am Hut als viele denken.
Wer ist Christus? Er ist Gottes Sohn und er ist Gott.
Auf Wunsch kann ich alles was ich sage mit Bibelstellen belegen.
Was ist die Bibel? Sie ist Gottes Wort.
Die Bibel sagt: Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben!, Wer den Sohn hat, der hat auch den Vater.
Du hast das richtig erkannt.- Man muss sich Jesus ausliefern, ihn im Gebet in sein Leben einladen.
Lies doch mal ein Buch aus dem Neuen Testament, z.B. Das Evangelium nach Johannes und prüfe, ob man sich diesem liebevollen Gott ausliefern kann oder nicht.
Ich glaube christlicher Glauben und Selbstbestimmung kann man nur dann unter einen Hut bekommen, wenn man Gott und Gottes Wort nicht substanziell sondern als das „Gute“ betrachtet. Heißt, wenn du auf Gottes Wort hörst, hörst du schlicht auf „das Gute“ in dir. Im Widerspruch dazu stünden dann aber immer noch alttestamentarische Inhalte (wie z.B. der bereits von mir erwähnte) in denen Gottes Wille nicht im herkömmlichen Sinne als „Gut“ ausgelegt werden kann.
Du hast das von Wikepedia? Und Wikepedia hat es von der kath. Kirche?
Nun, vielleicht hat es die kath. Kirche auch von der BILD.
In Gottes Wort (der Bibel) lese ich nichts davon. Wir müssen uns entscheiden wem wir glauben.
Gott ist die Wahrheit. LG
Klar:Lügenpresse!
Hallo Herr85,
ja, mir auch!
Aber da geht es vermutlich gar nicht um den „christlichen“ Glauben.
Erstens steht nirgends, dass Gott verlangt hätte, dass
Du solltest die Begebenheit in der Bibel nachlesen! (Lesen bildet, aber Bildung kann Deine Vorurteile gefährden.)
Zweitens kommt es darauf an, was Du unter „christlichen Glauben“ verstehst.
Meinst Du die Mitgliedschaft in einer „christlichen“ Kirche? Das hat den Charakter einer Vereinsmitgliedschaft und keinen besonderen Einfluss auf Dein Leben. Aber wie in jedem Verein gibt es dort Regeln, Gebote oder Dogmen, die zu beachten sind. Wenn die Dir nicht gefallen, dann lass die Finger davon.
Meinst Du aber den persönlichen Glauben an Jesus Christus, dann stellt sich die Frage ganz anders. Der persönliche Glaube bedeutet Vertrauen! Und vertrauen werde ich nur jemandem, den ich gut kenne. Also muss man dazu eine Beziehung (in unserem Falle zu Jesus) aufbauen.
Und aus dieser Beziehung heraus kann man entscheiden, ob man Gott vertrauen kann.
Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich sagen: „Absolut!“
Gott weiß eben besser was gut für mich ist als ich selber. Und so frage ich IHN um Rat, wenn ich etwas entscheiden soll / muss. Und dann kann es durchaus sein, dass ich auf eine Umsetzung meiner kurzfristigen Ziele verzichte, damit es mir in der Zukunft besser geht.
Wozu dann noch so an seiner Selbstbestimmung hängen? Bin ich klüger als Gott?
Gruss Harald
Ein „selbstbestimmtes Leben“ wird in Gottes Reich keinen Bestand haben, da es alleine auf Gottes Willen ankommt, dem sich auch Sein Sohn Jesu unterwarf (Lk.22,42).
Ein „selbstbestimmtes Leben“ (der Erfolg ist allen sicht-und spürbar) wird uns jedoch vom „Gott dieser Welt“ vorgegaukelt (Offb.12,9), der in Zukunft ins ewige Feuer geworfen wird (Offb.20,10).
Abrahams Glaube wurde tatsächlich von Gott „getestet“, dafür gehört dieser nun zu der „Obersten Gruppe“ in Gottes Reich (Jak.2,23).