Latein "Läufer" oder

Hallo,

ich suche einige Wörter auf Latein:

Ein Wort für „Läufer“ - das kann im übertragenen Sinn sein oder im eigentlichen Sinn von einem „Laufsportler“, also jemand, der Distanzen oder Wettrennen läuft.

Ist „cursor“ ein normaler Läufer oder steht eine spezifische Bedeutung dahinter, die sich nicht auf Menschen übertragen lässt?

Weiterhin suche ich ein Wort, das
dem Gericht „Haschee“ (eine Art Fleischragout, aber aus gehackten, zerkleinerten Zutaten) entspricht.
Alternativ (oder auch zusätzlich), ein Wort
das Cannabis entspricht (oder einem anderen Rauschmittel).

Diese beiden Wörter sollten personifiziert werden, d.h. wie aus „laufen“ ein „Läufer“ gemacht werden kann (also cursu / cursor), sollte es ein aktives Hauptwort geben (es muss nicht klassisches Latein sein, solange es lateinischen Regeln insoweit folgt, als ein Lateinsprechender es zurückverfolgend aufdröseln könnte). Gibt es eine weibliche Form für cursor oder ist der geschlechtsneutral?

Noch eine Frage wäre nach Hase = lepus (stimmt das?) und gibt es dazu eine weibliche Form?
Hund = canis (ebenfalls - gibt es dazu eine weibliche Form?)
Hunde und Hasen wären demnach : canini (?) et lepores?

Entschuldigung, ich hatte kein Latein. Küchenlatein wäre durchaus akzeptabel, sofern der Witz dahinter auch (hauptsächlich) im Englischen funktionieren würde.

Danke und Grüße
Siboniwe

Hallo E-Ponkt,

wenn Du die englischen Originale nicht nennst, wird das seine Grinde haben - ich schätz mal, damit Deine Ausarbeitung von den consodalibus nicht so leicht per Suchmaschine gefunden werden kann. Also umgehe ich den Namen des ehrenwerten Collegii auch und nenne es mal H1 - H2 - H3.

H3, der Läufer, ist klar der „cursor“ - einer, der etwas tut, systematisch mit der Endung -or vom Verb currere = rennen, laufen abgeleitet, wie orator (der Redner) von orare = reden, cantor (der Sänger) von cantare = singen usw.

H1 ist in der Doppelbedeutung nicht zu machen. Ich schlage hier vor „fars“ = eine Art Hackfleischfüllung, klingt genau wie die heutige farce und ist daher in seiner Bedeutung zu erahnen, obwohl beim Lateinlernen noch schlimmer als bei anderen Fremdsprachen solches alltagstechnisches Vokabular völlig ausgespart bleibt. Und dieses Wort kommt dem hie und da ein wenig rustikalen, aber immer herzlichen und nie schadenfrohen Humor des ehrenwerten Collegii sehr entgegen, weil es im Genitiv, der für die Verbindung mit den cursores benötigt wird, netterweise „fartis“ heißt. Die Verbindung zur Welt von Drogen und Rausch täte ich mit H2 herstellen und dieses Gebäude „taberna“ nennen. Es ist wenig bekannt über die Unterscheidung der verschiedenen Worte, die es im Lateinischen für „Wirtschaft, Kneipe“ gibt, aber da bloß „taberna“ auch explizit als „taberna vini“ = „Weinstube, Weinkneipe“ belegt ist, kann es schon die einfachste Form der Kneipe gewesen sein, wo man eben zum Trinken hinging. Die Verbindung H1 - H2 - H3 hieße dann „Tabernae fartis cursores“, wörtlich ungefähr „Läufer der Eckkneipe, wo es immer Hackfüllsel gibt“ - das entspräche ja auch inhaltlich dem englischen Original ganz gut.

Die Hasen sind die lepores, die Hunde die canes. Wenn man vom englischen Ursprung ausgeht, ginge es also um lepores et canes, aber man könnte auch den deutschen Ursprung der Schnitzeljagd nehmen, das wäre dann eine venatio resegmentium (Schnitzel dabei nicht das Fleisch, sondern Papier- oder Stoffschnitzel).

Wenn das die schwerste Sünde ist, die Du im Lauf des Lebens begangen hast, sei sie Dir vergeben!

In diesem Sinne

MM

  • a propos: Auf der Suche nach dem Wort „fars“ bin ich einem Quellennachweis begegnet: „Metamorphosen“ des Apuleius, 2,7

Das passt anompfirsich ganz gut zum Geischd der Tabernae Fartis Cursorum, weil Apuleius’ Metamorphosen zwar sprachlich und literarisch sehr feines Latein sind, er aber selber aus dem weit weg vom Latium gelegenen Madaura (heute M’Daouroch) stammte, und sich selber als „Halbnumider und Halbgaetuler“ bezeichnete, auf heute vielleicht übertragen „Halb Berber - halb Tuareg, ohne gesicherte Abstammung“.

Schöne Grüße

MM

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Vielen Dank, MM.

Da ich im Geiste nun wirklich ein H3 bin, gefällt mir an „fartis“ hauptsächlich die englische Konnotation. Ja, ja, so sind wir halt.

Aber danke dir recht recht herzlich!

Siboniwe (K.E.)

Vielen Dank, MM.

Ja, es ist nur eine Blödelei, aber so sind wir halt. Hash House Harriers habe ich nur deshalb nicht erwähnt, um nicht von vorneherein Unbedarfteren das Denken in eine Richtung zu lenken.

Mir ging es gar nicht um die Übersetzung des Ganzen, sondern nur um Teile. Canini kam mir schwer seltsam vor, aber es war der Vorschlag von google translate (ja, ja, Asche auf mein Haupt, ich habe es nicht anders verdient!).

Ich bin sicher, dass ich die eine oder andere Überlegung von dir in Zukunft verwenden werde, aber
Tabernae fartis cursores
ist genial!

Jetzt muss ich nur noch „cervesia“ irgendwo einbauen (das ist nicht google, das ist Asterix-Wissen). Bei uns wird die im Übrigen kalt serviert, nicht lauwarm.

Und jetzt auf zum 30. Geburtstag der HHH Frankofurtensis!
(seit 30 Jahren kein Wochenende ohne Hash, „Neither snow nor rain nor heat nor glom* of night“, noch nicht mal Weihnachten haben uns abgehalten, wie es halt gerade fällt)
*ich zitiere hier nicht das inoffzielle US-Post-Motto, sondern das der Post von Ankh-Morpork.

Viele Grüße
Siboniwe (K.E.)

Servus,

jaja, dess hon ich mir schunn gedenkt!

Ob man da mal die Centovallibahn Locarno-Domodossola in einen Hash einbauen könnte? Dieses winzige Bähnelein wird von zwei Gesellschaften, einer für die Schweiz und einer für Italien, betrieben. Die von der Schweizer Seite heißt „Ferrovie autolinee regionali ticinesi“, und deren Abkürzung, die hie und da bei anglophonen Touristen für ungläubiges Staunen sorgt, kann man hier auf dem Triebwagen (gleich hinter dem ersten Fenster, am Führerstand) erkennen:

Viel Vergnügen wünscht

MM

Da gäbe es eine (finde ich) elegante, weil mit zwei Worten auskommende Lösung, in der man nutzt, dass eine Richtung auf etwas hin im Lateinischen durch einen Akkusativ ohne sonstige Verzierungen ausgedrückt werden kann. Da ließe sich der ganze Hash als „Cerevisiam cursus“ = „ein auf das Bier hin gerichteter Lauf“ bezeichnen. Oder, um das nicht gar so sehr in den Mittelpunkt zu stellen, auch „Cursus finaliter cerevisiam petens“ - „Ein Lauf, der in seinem letzten Ziel auf Bier zustrebt“.

Schöne Grüße

MM

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HHHallo,

das elegantere „cerevisiam cursus“ entspricht dem Geist des HHH schon mehr - denn das letzte Ziel ist es oft, aber nicht immer: wir trinken gelegentlich (nicht immer, aber mit steigenden Temperaturen immer öfter) auch schon mal ein warm up beer bzw. es gibt einen beerstop, meist so etwa nach 2/3 der Distanz (bei winterlichen Temperaturen ist das - je nach Möglichkeit - eher ein schnapps stop oder ein glühwein bzw. warmer äppler stop :slight_smile: ).

Dein Vorschlag mit der Bahn - der geographisch nächste Hash ist da wohl der Venice Hash, den müsste man anspitzen :smile:

On On
K.E.