- was bedeutet der titel eines buches: encheiresin naturae
- was bedeutet dieser ausspruch: Eritis sicut deus scientes bonum et malum
bitte um aufklärung
danke, zero
bitte um aufklärung
danke, zero
- was bedeutet der titel eines buches: encheiresin naturae
- was bedeutet dieser ausspruch: Eritis sicut deus scientes
bonum et malum
Hi,
das erste weiß ich auch nicht, aber zu 2. hab ich was:
„Ihr werdet sein wie Gott, erkennen das Gute und Böse“
Gruß,
Doc.
Latein und Griechisch-Zitate aus Goethes Faust:
Hallo, zero,
encheiresis ist Griechisch und bedeutet die „Handhabung“, kann auch „Bezwingung, Beherrschung, Bannung“ bedeuten, ein Encheiridion war ein „Handbuch“; naturae ist der Genitiv von Natur.
Das Buch heißt demnach: „Von der Bezwingung der Natur“ oder „Naturbannung“ oder „Naturzauber“ oder „Von der Herrschaft über die Natur“, also eine Art Zauberbuch.
Das andere ist der Spruch, mit dem die Schlange nach der Bibel die Eva zum Verzehr des Apfel verführte: „Ihr werdet sein wie Gott und Gut und Böse erkennen /erkennen, was Gut und Böse ist.“
Ohne ein bisschen Bibellektüre geht’s bei der Faustlektüre nicht; man sollte doch wissen, wer der Teufel mal war, ehe er zu Mephistopheles wurde.
Das Buch Hiob ist z. B. nicht unwichtig, jedenfalls der Anfang; von dort hat Goethe sein Vorspiel im Himmel her. Der Teufel kam damals nämlich noch bisweilen zu Besuch zu Herrgotts.
Gruß Fritz
Hallo Zero! Da kommt, soviel ich weiss, der Apfel her, den es in den damaligen Gefilden sprich nahöstlichen Gebieten gar nicht gegeben hat. (Höchstens als Granatapfel, aber nicht sowas Knackiges zum herzhaft Hineinbeissen) Das ‚Malum‘ bezieht sich ausschliesslich auf das Böse als Gegensatz zum Guten (bonum et malum). Ich bin keine Lateinerin und weiss deshalb nicht, in welchem Fall der Apfel stehen muss um zu ‚malum‘ zu werden, aber ich finde es einerseits amüsant und andererseits bedenkenswert, dass wir immer noch an diesem Apfel herumnagen…
Gruss Susette
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo, Susette,
da hast du etwas fast ganz Richtiges berichtet.
In der Genesis, wo dieses Märchen erzählt wird, steht nichts von einem Apfel, da ist nur von der „Frucht“ des Baumes die Rede.
Als man aber - wer auch immer der erste war - die Bibel ins Lateinische übersetzt hat, lag es wegen des Gleichklanges von „malum“, das „das Böse“ und eben auch „der Apfel“ bedeuten kann, nahe, als Frucht des Baumes den Apfel zu nehmen.
Einige Alttestamentler gehen noch weiter und meinen, dass auch der Zusatz „scientes bonum et malum“ nicht im Urtext zu finden war, sondern einen späteren Zusatz darstellt, der bei irgendeiner der vielen Sammlungen der biblischen Texte da rein geraten ist.
Der arme, unschuldige Apfel! Dem Adam blieb er ja dann im Hals stecken, darum haben Männer einen „Adamsapfel“ im Hals, Frauen nicht! Die können eben mehr runterschlucken als Männer.
Gruß Fritz
Ergänzung
Hi
„Ihr werdet sein wie Gott, erkennen das Gute und Böse“
„scientes“ kann meiner Erinnerung nach auf konditional aufgefasst werden, oder? Dann hieße es: Ihr werdet sein wie Gott, wenn/falls/indem ihr das Gute und Böse kennt/studiert.
In der Folge könnte man überlegen, ob hier nicht ein Hinweis zu sehen ist, dass es eben nicht ausreicht, nur das Gute zu studieren, sondern auch das Böse untersucht werden soll. Das wäre dann ja ganz im Sinne von Mephisto.
Herzliche Grüße
Thomas Miller