Laugengebäck

Hi,

Zu dem Preis, den Du bei
Aldi zahlst, können keine Lebensmittel unter auch nur
passablen ökologischen,sozialen und qualitativen Kriterien
hergestellt werden.

Dann frage ich Dich: Wieso, gibt es bei Aldi dann Lebensmittel
die mit einem Qualitätsurteil von Stiftung Warentest mit gut
bis sehr gut abschneiden?

  1. bewertet das nur den Aspekt Qualität, das ist meiner Auffassung nach nur ein Bruchteil des Bildes (s.o.).

  2. besteht ein Unterschied zwischen einer Stichprobe und einem funktionierenden System.

  3. sieht häufig genug der nächste Test ganz anders aus

  4. registriert der Verbraucher natürlich immer nur das gut oder sehr gut, dass entsprechend beworben wird, das mangelhaft und ungenügend im nächsten Test/ beim nächsten Produkt nimmt kaum jemand zur Kenntnis.

Weiter möchte ich jetzt nicht darauf eingehen, weil wir sonst
bestimmt geschlossen werden ;o)

Ich finde das Thema vollkommen on topic, habe Dir aber auch im Plauderbrett geantwortet.

Gruß
Ramona

Sag ich doch!
Hallo,

In München - wo sie herkommt -

DAS ist gar nicht der Fall.

Doch, denn wir sprechen hier explizit über Laugenbrezen.
Die Form ist uralt.

Frei nach Wiki:
Einer Sage nach wurde die Laugenbreze (nicht deren Form) von
einem Bäcker erfunden, dem ein Blech ungelaugter „Brezen“ in
Natronlauge, welche zum Waschen und Desinfizieren der
Gerätschaften diente, gefallen ist. Nachdem der Bäcker diese
Brezen trotzdem gebacken hatte, hatten sie ihre bekannte
braune Farbe und den heute bekannten Geschmack.

Und das geschah in München, und deswegen kommt die Laugenbrezen aus München!

Grüße
Capman42

Hallo Ralf,

Das ist übrigens tatsächlich Seifenlauge.

sagen wir es mal so. Mit dieser Seife möchte ich mir nienimmernicht die Hände waschen, den das ist mitnichten Seife, sondern eine recht konzentrierte Natronlauge.

Mit meinem Bäcker hatte ich eine kleine, feine Diskussion, bis er mir verriet, daß es eine etwa 30 %ige NaOH-Lösung ist.

Gandalf

Moin Allu,

und aus was ist eigentlich die
Lauge, in der die Bretzln vor dem Backen baden

das ist eine recht konzentrierte Natronlauge, mit der Laien besser nicht hanieren.
Ein Kollege (auch Chemiker) hats mal getan, fand aber, daß das Ergebnis den Aufwand nicht rechtfertigte.

Gandalf

Und das geschah in München, und deswegen kommt die
Laugenbrezen aus München!

Dieses Gerücht hat mal eine Münchner Bäckerei quasi zu Werbezwecken in die Welt gesetzt. Tatsächlich ist nicht bekannt, wo es passierte.

Aber allein durch die Verbreitung und auch, da in Oberbayern noch ungelaugte gemacht werden ist die Wahrscheinlichkeit größer, das es im Alläuer Raum gewesen sein könnte…

Aber ich glaub des bringt nix sich darüber zu streiten , weil genau wissen tuts eh keiner. War ja keiner von uns dabei :wink:

sind wir lieber froh das es überhaupt dazu gekommen ist :smiley:

Babel
Brezendrache

Moin, Gandalf,

das ist mitnichten
Seife, sondern eine recht konzentrierte Natronlauge.

issjawahr, habe ich aber nicht groß drauf geachtet, weil Teiglinge aus dem Tresenöfchen inzwischen zum Standard geworden sind - es liegt nicht an der Lauge, sondern am Backen. Im ganzen Landkreis gibt es noch einen (in Worten: 1) Laden, der Brezen verkauft, und das Volk ist zufrieden und mümmelt das klebrige Zeug hinein.

Gruß Ralf

Blödsinn!

Moin, Allu,

…würde ich gerne mal selbst machen.

lass alle Hoffnung fahren.

Warum denn?

Wer hat Rezept für den Teig,

Die Kunst ist nicht der Teig, sondern der Backofen, niemand
hat ein Gerät zuhause, das die nötige Hitze bringt. Was im
heimischen Ofen heranwächst, sieht genau häßlich so aus (wie
ein gequälter Wurm) und schmeckt auch so pappig wie die
Teiglinge, die „frisch“ hinter dem Verkaufstresen aufgewärmt
werden.

Bei Pizza würde ich dir Recht geben, aber Laugengebäck wird nicht so heiß gebacken, daß das ein normaler Haushaltbackofen nicht auch könnte. 230ºC sind OK.

und aus was ist eigentlich die
Lauge, in der die Bretzln vor dem Backen baden und die sie so
schön knusperbraun aussehen lassen?

Bretzeln?!? Gleich hör ich auf zu schreiben. Brezen heißt das!
Das ist übrigens tatsächlich Seifenlauge.

Auch falsch. Es ist Natronlauge. Die Konzentration ist 3%-4%. Die 30% ige, die der Bäcker einkauft verdünnt er entsprechend, bevor er seine Brezen drin badet.

Gruß Ralf

Ich muss zugeben, daß ich noch keine Laugenbreze(l)n gebacken habe. Aber nur deshalb, weil ich nicht die Fingerfertigkeit habe sie entsprechend zu formen. Ich habe allerdings schon tolle Laugenbrötchen gebacken, die es mit jeder Bäckereiware aufnehmen konnten. Sowohl optisch als auch geschmacklich. So schwierig ist das gar nicht.
Schwierigkeiten hat man vielleicht die Lauge zu besorgen und das Brezelsalz. Eine Dauerbackfolie leistet gute Dienste, damit man das Laugengebäck unfallfrei vom Blech runter kriegt. Im Umgang mit der Lauge sollte man mit der gebotenen Vorsicht zu Werke gehen (Schutzbrille, Einweg OP-Handschuhe, alter Kittel). Aber das ist alles machbar.

Teigrezepte gibt es genug zu googeln. Ich mache einen Hefeteig aus 500g Mehl (550er) mit 12 g Salz, 40 g Butterschmalz und 1 EL Schweineschmalz. Dazu Wasser (ca. 1/4 l) und 1/2 Würfel Frischhefe. Der Teig sollte von der Konsistenz her etwa wie Dampfnudelteig sein.

Nach dem Kneten den Teig 1/2 h abgedeckt gehen lassen. Dann in 16 kleine Portionen teilen und zu Kugeln formen. Diese wieder 1/2 h abgedeckt gehen lassen. Die Lauge (1/2 l reicht) in eine konische Glasschüssel füllen und die Teiglinge einzeln einlegen (sie schwimmen) und mit 2 Edelstahl-Pfannenwendern einmal umwenden, damit sie komplett benetzt sind. Die Teiglinge seitlich mit den Pfannenwendern fassen, aus der Lauge heben und auf das mit Backfolie oder Backpapier belegte Backblech setzen. Daumenbreit Abstand lassen, weil sie beim Backen größer werden. Mit einer scharfen Schere oder einem Teppichmesser oben einen keuzförmigen Schnitt rein machen. Dabei sollte man die Teiglinge nicht anfassen, weil es sonst an der Stelle Flecken gibt wo die Laugenschicht verletzt wurde. Mit Brezelsalz bestreuen.
Im vorgeheizten Backofen bei 230ºC ca. 15 min backen.

Die Lauge kann man in eine gut gekennzeichnete Glasflasche füllen (kein PET!) und wieder verwenden. Die Lauge sollte nur mit Glas oder Edelstahlgegenständen in Berührung kommen. Kein Plastik, erst recht kein Alu. Hautkontakt vermeiden. Wenns doch passiert ist, mit viel Wasser abspülen.

Gutes Gelingen wünscht

Thomas.

Rückmeldung kommt…

Gut, das denke ich auch, deshalb bitte ich auch um eine
Rückmeldung von Allu :o) wie es geklappt hat!

…heut abend. es ist ja misserabel schwer, an dieses Laugenzeugs dranzukommen. Apotheke will nichts hergeben, weil ätzend, und beim Bäcker stelln sie sich auch an…Hab den Verdacht, die backen auch nur fertige Teiglinge und wollen es nicht verraten…
LG Allu

Moin, Thomas,

Laugengebäck wird nicht so heiß gebacken, daß das ein normaler
Haushaltbackofen nicht auch könnte. 230ºC sind OK.

dann verrate mir doch mal, warum es hinter dem Tresen im Supermarkt nicht klappt. Mehl, Schmalz, Hefe, Salz und ein bisschen Lauge sollten doch zu beherrschen sein, oder? Nebenbei gefragt: Wo bist Du zuhause? Und isst Du die Brezen warm?

Gruß Ralf

…heut abend. es ist ja misserabel schwer, an dieses
Laugenzeugs dranzukommen. Apotheke will nichts hergeben, weil
ätzend, und beim Bäcker stelln sie sich auch an…Hab den
Verdacht, die backen auch nur fertige Teiglinge und wollen es
nicht verraten…

Da habe ich was für Dich:
http://www-pool.math.tu-berlin.de/~boerner/kulinaris…

Gruß
BeLa

Hei, also, in der Apotheke kam ich mir vor wie ein Straftäter, so genau hat der (eigentlich) nette Herr mich nach der Zubereitungform, (wegen dem Laugenzeugs ) befragt…
(Wollte doch gar keine illegalen Drogen kaufen…)

So denn:
Rezept für den Teig:
500g Weizenmehl
1 Hefewürfel
1TL Salz
1TL Zucker (fürs Dämpfchen)
50g Butter
100ml Wasser
100ml Milch
machen, wie man Hefeteig halt macht, im Idealfall über paar Stunden gehen lassen und immer wieder kneten…

die Lauge:
1/2l Wasser
50g (2 1/2 gestrichene Teel)Natrium carbonicum

…miteinander aufkochen, runterschalten, jeweils 1 Gebäckstück rein, bis es auftaucht,umdrehen,ca. eine Minute drin lassen ,rausnehmen, auf dem Backblech liegen lassen.
Wenn alle drauf sind, noch mal alle Teile mit Lauge bestreichen und stehen lassen. Den Backofen anschmeissen, 230Grad. Nach ner viertel Stunde die Teile noch mal bepinseln,einschneiden, Hagelsalz drauf und, je nach dicke der Teile 15-25 Minuten backen.
Das Ergebnis ist leider nicht so, wie ich gewünscht habe. die Farbe ist zu blass, aber das kriegt man wahrscheinlich echt nur mit dem echt ätzentem Zeugs hin… (Natrium hydrikum)

Geschmacklich ok, aber auch nicht so, das es mich vom Hocker haut.
Und der Preis von fast 8 Euro für 250g Natiumdings… ist auch beachtlich…
Schönes Wochende, hat mir dennoch Spass gemacht.
Werde noch bissl rumprobieren und berichten, sollte ich das ultimative Laugenbrezelrezept herausfinden.

Danke euch sagt Allu

Servus,

Hab den
Verdacht, die backen auch nur fertige Teiglinge und wollen es
nicht verraten…

das ist es nicht - sie haben ihre Grinde.

Ich hab einen Bäcker aus dem schwäbischen Brezgengebiet gekannt, der seine Lauge unvorsichtigerweise in leeren Sprudelflaschen aufbewahrt hat. Es kam wie es kommen musste: An einem Sommermorgen, nach einer Nacht, die nicht recht abkühlen wollte und so den Aufenthalt in der Backstube besonders anstrengend machte, ist er nach einem guten Schluck aus der Buddel unter grausigen Schmerzen gestorben.

Moral: Es ist durchaus angezeigt, sich beim Umgang mit dem Stoff ein bissel anzustellen.

Schöne Grüße

MM

1 Like

ein Rezept!
Hallo Allu!

Hab jetzt nicht alle Antworten gelesen, nur ein paar… und bin jetzt recht stolz, daß ich die Lösung weiß!

Also die Lauge die in der Industrie genutzt wird is wohl wirklich recht stark und nicht für den Hausgebrauch sinnvoll (hab da mal nen Bericht auf Galileo oder so gesehen…).

Ich nehm als Lauge Natronlauge.

Einfach dieses Kaiser Natron (grüne Packung die wohl hauptsächlich Omas anspricht), gibts in jedem Drogeriemarkt (zumindest bei mir in der Nähe). Ein Päckchen (50gr) davon in einen Topf. Dann etwa ein halber, bis ein Liter Wasser, was grad gekocht hat (ich nehms aus dem Wasserkocher und kipp es in den Topf - vorsicht: es schäumt!). Und darin werden die Teiglinge etwa 1 Minute gebadet (durch die Wärme gehen sie schon bißchen auf und man braucht sie sind auch lecker wenn sie nicht ewig gegangen sind…), mit einem Löffel oder einem durchlöcherten Löffel (weiß grad nicht wie die Dinger heißen) raus nehmen. Dann ab aufs Blech (Backpapier nicht vergessen, die pappen wie sau) und Backen.
Bei mir kommen sie in den kalten Ofen (Stromsparen), den schalt ich dann auf Heißluft und „so heiß wie möglich“; dann lass ich sie 20 Minuten drin (dann müssten sie schön braun sein; vermutlich is Dein Herd bißchen anders, daher solltest Du beobachten, wann sie schön braun sind und dann schon ab- oder runterschalten) und schalt den Ofen ab und lass sie nochmal 10 Min. drin.

Mein Hefeteig (ähnlich wie der grad schon beschriebene):
500gr. Weizen-Mehl (auch lecker mit Weizenvollkornmehl oder 550er oder 1100er)
etwa 270ml Wasser
1/2 Würfel Hefe
2 Teelöffel Salz
1 Eßlöffel Zucker/Honig
etwa 1 Eßlöffel voll Butter

Das Ergebnis wird nicht wie die tollen Kolb-Brezen (das sind die besten Laugenbrezen die ich je gegessen hab! Die gibts in Nürnberg an so Buden). Aber lecker wirds schon! Auf jeden Fall des Probierens wert (und wenns nur um das Experimentieren mit der Lauge geht!)!

Viel Spaß, Kerstin

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Moin, Thomas,

Laugengebäck wird nicht so heiß gebacken, daß das ein normaler
Haushaltbackofen nicht auch könnte. 230ºC sind OK.

dann verrate mir doch mal, warum es hinter dem Tresen im
Supermarkt nicht klappt. Mehl, Schmalz, Hefe, Salz und ein
bisschen Lauge sollten doch zu beherrschen sein, oder?

Ich vermute mal, daß die Lauge das Problem ist. Wegen Details müsstest du mal bei der Berufsgenossenschaft nachfragen.

Nebenbei gefragt: Wo bist Du zuhause? Und isst Du die Brezen
warm?

Ich bin im sonnigen Baden zuhause. Und ich esse die Brezen gerne warm, falls ich welche bekomme. Mein selbstgebackenes Laugengebäck schmeckt jedenfalls warm am besten.

Gruß Ralf

Gruß,

Thomas.

Hallo Ralf,
Ostallgäu ist zwar nun nicht gerade unmittelbare Nachbarschaft zum LK Neu-Ulm, aber auch nicht irre weit weg.
Wenn Du mal in die Richtung kommst (vielleicht aufm Weg nach Ulm oder so?) dann mach mal nen Abstecher nach Tiefenbach (bei Illertissen).
Dort kriegst du genialische Breze(l)n! Aber längstens bis Mittag. Ich wohn da 30 km weg, aber wenn ich in die grobe Richtung muss, nehm ich für die Dinger nen Umweg in Kauf!
Der Bäcker ist schon ziemlich älter, der Ofen auch (eben so wie früher) und da ist noch richtig Handarbeit. (Haben auch tolle „Salzwecken“) … und manchmal Apfelkuchen …

grüssle
werbefuzzi

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