Launische Trainerin in RSG

Kinder & Familie Kindererziehung
#1

Hallo,

meine 12 jährige Tochter ist seit 2 Jahren in der Rhytmischen Sportgymnastik. Anfangs war sie eine ganz begeisterte Turnerin.
Jetzt kommt ihr erster Wettkampf näher und ihre Trainerin wird immer ungehaltener. Sie massregelt die Kinder unentwegt, besonders die, die etwas schüchtern sind. Ihre Worte sind schmerzlich.
Z.B.: „Ich weiss gar nicht, warum ich mit dir arbeite!“
„Was du gezeigt hast, war eine Katastrophe!“
„Jetzt habe ich eine Menge Zeit für dich investiert und du kannst immer noch nichts!“
(Ungefähr nach dem Motto: „Sage ihnen wie schlecht sie sind, und sie werden sich bessern.“)

Das entmutigt damit einige Kinder (nicht alle) und macht sie unsicher.
Ich hatte schon versucht, der Trainerin zu erklären, dass unter diesem Stress meine Tochter nicht frei arbeiten kann und sie sich verkrampft. Leider versteht sie nicht, dass Kinder sich im Grad der Sensibilität unterscheiden. Denn zur Antwort bekam ich: „Die Kinder haben alle Stress vor dem Wettkamf.“

Ich weiss nicht, wie ich der Trainerin das erklären soll, dass uns Sport interessiert, solange es zur Körperertüchtigung beiträgt, aber nicht auf Kosten der Kinderseelen.
Wer weiss Rat?

LG
Britania

#2

Hallo, sofern das in einem Sportverein passiert steht es dir frei, die Mitgliedchaft dort zu kündigen und einen anderen Verein zu wählen, womit es eine andere Trainerin gibt (hoffentlich, sofern es nicht die einzige „Koriphäe“ in der Gegend ist). Ich hatte so etwas als Sport und Klassenlehrerin in der Schule, die lässt sich nicht so leicht austauschen…
Wenn es in deiner Gegend nur einen Verein gibt, dann macht deiner Tochter evtl auch ein ähnlicher Sport Spaß (Kunstturnen oder Ballett, wobei es vermutlich das elegante Tüddelband nicht ersetzen kann)
Aber das wäre auf jedenfall ein deutliches Zeichen.
Evtl kann man sich auch bei Vereinsvorstand über die Methoden der Dame beschweren und mit der Kündigung drohen, aber ob das das Leben deiner Tochter einfacher macht, wag ich zu bezweifeln.
Gruß Susanne

#3

Hallo Susanne,

vielen Dank für Deine Antwort. Es gibt natürlich noch einen weiteren Verein, der auch nur 10-12 Minuten von uns entfernt ist - in unserer Nachbarstadt. Das wäre natürlich eine Alternative.
Mein Mann hat mit der Trainerin noch mal ein Gespräch geführt, dass sie so mit unserer Tochter nicht zu verfahren hat. Unsere Tochter wird das Jahr dann bei ihr noch zu Ende bringen. Wir stecken auch ein bischen fest, da wir die Sommerreise, auf die unsere Tochter eingeschrieben ist, schon bezahlt haben (ca 800,-€).

Viele Grüsse
Britania

#4
  1. mehrere Eltern zusammen holen, im größeren Kreich mit ihr sprechen.
  2. Ihr gleich sagen, dass ein Gespräch mit dem Vereinsvorstand geführt wird, wenn sich binnen 2 Wochen nichts ändert (=Frist und Konsequenz ankündigen)
    3a. Wenn Besserung: Lob und Bestätigung
    3b. Wenn keine Änderung oder Verschlechterung:
    Gespräch mit dem Vereinsvorstand (auch dort Frist setzen und Konsequenzen ankündigen)
    3c. Falls Kinder beleidigt werden:
    Anzeige (auch das bereits während des Gesprächs in Punkt 1. ankündigen)

Die Lady muss halt jetzt lernen, wie sie sich zu benehmen hat,
falls ihr das ihre Eltern nicht beigebracht haben.
Auch Erwachsenen muss man gelegentlich Grenzen setzen.
Fällt mir bei meinem Harmoniebedürfnis selbst auch schwer, muss aber sein.
Diese Lektion ist für das Kind, das die Szene beobachtet, evenutell ebenso wichtig,
wie zu lernen, sich bein Nichtgefallen eine Alternative (=anderer Verein zu suchen).

Der Vereinsvorstand und die Lady müssen begreifen, dass auch in Vereinen Marktwirtschaft herrscht:
Gutes Angebot - Viele Kunden
Schlechtes Angebot - Keine Kunden

LG
JK