Laute Selbstgespräche und Selbstohrfeigen

Hallo

Hab gestern eine „heruntergekommen“-ausshende Frau gesehen, die hat auf einem belebten Bürgersteig LAUT mit sich selbst geredet (ich glaub geschimpft) und sich sogar geohrfeigt. Mhmm

Wie wird sowas in der Regel eingeordnet? Frag ich mich aus Interesse, weil es schon sehr extrem aussah. Es schien nicht Tourette gewesen zu sein, denn ich kenne zwei damit und das erschein mir GAAANZ anders und auch sonst sah sie eben so aus, als würde ihr Leben nicht gerade in „geregelten“ Bahnen verlaufen.

VG, Stefan

Hallo Stefan

Wie wird sowas in der Regel eingeordnet? Frag ich mich aus
Interesse, weil es schon sehr extrem aussah. Es schien nicht
Tourette gewesen zu sein

Nun, man kann auch Flöhe UND Läuse haben, wie wir Mediziner zu sagen pflegen. Oft bauen sich bei den schwerer Gestörten ja verschiedene Symptomatiken und Verhaltensweisen auf der „löcherigen“ Grundlage auf.
Die beschriebene Person könnte z.B. eine Psychose, z.B. Schizophrenie, haben, dazu einen Schulkdwahn mit Bestrafungsritual und velleicht noch einen Tic obendrein.
Das ganze gut gerührt (nicht geschüttelt) ergibt dann ein buntes (psychiatrisches) Bild.
Gruß,
Branden

Das ganze gut gerührt (nicht geschüttelt) ergibt dann ein
buntes (psychiatrisches) Bild.

…Ticke-Tacke-Tick :smile:)

gruß
rolf

Vielleicht nur eine Copingstrategie…
Hallo Stefan!

Es muss sich dabei überhaupt nicht um eine psychische Störung handeln. Diese werden m.E. viel zu schnell vermutet. Laut geführte Selbstgespräche sind nicht ungewöhnlich und sich selbst zu beschimpfen und auch zu ohrfeigen erscheint mir nur nachvollziehbar, weil man sich selbst in bestimmten Situationen genauso hassen kann, wie andere.
In besonders schlimmen Situationen beschimpfe ich mich auch selbst und fasse/ schlage mich an/ gegen den Kopf. Ich denke das ist nicht ungewöhnlich, wenn es nicht allzu häufig vorkommt. Vielmehr sehe ich darin eine Copingstrategie- wenn auch keine konstruktive-, insbesondere um mit Selbsthass und Vorwürfen fertigzuweden. Mit erscheint es nur logisch sich in diesen Situationen von dem was man getan hat zu distanzieren, indem man sich selbst beschimpft. Als Dissoziation im Sinne einer klinische Störung sehe ich dies aber nicht, wenn sich der/ die Betroffene bewusst ist, dass er es selbst ist, den er beschimpft. Alternativ könnte das einfach eine Anwendung des Verhaltenskripts, dass die Hassreaktion auf andere beschreibt, auf sich selbst.
Dies ist meine Sichtweise. Ich hoffe sie ist haltbar und nicht nur eine Objektivierung meiner eigenen Selbsterfahrungen.

Falk

Ausdruck negativer Emotionen

Sich selbst zu schlagen ist ebenfalls eine Form negative, gegen sich selbst gerichtete, Emotionen auszudrücken. Dabei können Art und Intensität des Emotionsausdrucks durchaus stark variieren. Was für den einen normaler Gefühlsausdruck erscheint, deutet ein anderer möglicherweise als Symptom einer psychischen Störung. Hier ist Vorsicht geboten.

Falk

Hallo, Stefan,

Hab gestern eine „heruntergekommen“-ausshende Frau gesehen,
die hat auf einem belebten Bürgersteig LAUT mit sich selbst
geredet (ich glaub geschimpft) und sich sogar geohrfeigt. Mhmm

situationsinadäquates Verhalten in Verbindung mit (stereotypem) selbstverletzendem Verhalten. Tritt oft bei Menschen mit Intelligenzminderung, organischen Psychosen, Schizophrenie auf.

Grüße,

Oliver Walter

Hallo Falk

Ich gebe ja zu, selbst RELATIV SELTEN mal nicht nur im inneren Momolog mit mir selbst „zu schimpfen“, bzw. mich für etwas ganz bestimmtes kurz tu tadeln. Auch sah ich einen meiner Lehrer (der aber auch echt große Probleme zu haben schien) immer in der Stadt Selbstgespräche führen.

Aber selbst das alles war damit kaum vergleichbar.

VG, Stefan

Hallo

Hab gestern eine „heruntergekommen“-ausshende Frau gesehen,
die hat auf einem belebten Bürgersteig LAUT mit sich selbst
geredet (ich glaub geschimpft) und sich sogar geohrfeigt. Mhmm

Hallo Stefan,

Könnte sein, dass diese arme Frau im zweitletzen Stadium einer Alkoholikerin ist und Hilfe braucht.
Das letzte Stadium ist dann die Demenz incl. Leberprobleme etc.
Gruss: hardy

Hallo Stefan,

Könnte sein, dass diese arme Frau im zweitletzen Stadium einer
Alkoholikerin ist und Hilfe braucht.
Das letzte Stadium ist dann die Demenz incl. Leberprobleme
etc.
Gruss: hardy

Hallo Hardy,
versteh mich bitte nicht falsch. Ich hatte ja keinen Grund Angst vor ihr zu haben und es ist nicht mit Gleichgültigkeit oder „Schadenfreude“ an mir vorbeigegangen. Nur war sie in ihrer Handlung sehr „aktiv“. Ich helfe Leuten, wenn ich es als „angemessen“ ansehe. Nur müssen sich die Leute auch helfen lassen.

Dann frage ich: Wenn ich als Privatperson, nicht im Dienst, in einer solchen Situation bin, wie soll ich reagieren? Das ist keine vorwurfsbehaftete oder rethorische Frage, obwohl die Antwort (natürlich) „situationsangemessen“ wär. Nur frage ich mich echt, was das hier bedeutet…

VG, Stefan