Lautes Handy in Öffentlichkeit etc. - verstärkt nach Corona?

Servus,

was auch immer „die Güllepumpe“ sein soll: Die Sonntagsruhe bezieht sich auf Geräusche, nicht auf Gerüche.

Die Sperrfrist für das Ausbringen von Gülle ist generell 1. November bis 31. Januar, es gibt je nach Bundesland, Boden und Kultur (leicht) davon abweichende Regelungen.

Von „jederzeit“ kann also keine Rede sein, und die sehr weit gehende Einschränkung bringt es mit sich, dass in der sehr kurzen verbleibenden Zeit, wo das (a) mit den einzelnen Kulturen überhaupt vereinbar, (b) erlaubt und (c ) mit den jeweiligen Wetterbedingungen kompatibel ist, eben auch mal am Sonntag gefahren werden muss, um überhaupt klarzukommen.

Moral: Erst denken, dann maulen - das ist die bessere Reihenfolge.

Schöne Grüße

MM

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Okay, nachdem Du das offensichtlich wirklich nicht ironisch gemeint hat, meine ganz interessierte Frage: Warum? Du hast das nicht erlebt, regst Dich aber schon mal prophylaktisch auf?

Ich bin ja erstmal ganz und gar bei Dir: mich nerven sowohl die Dudelmusik als auch die Audio-Werbung total (und ich hoffe, dass bei uns im Supermarkt auch mal ne „stille Stunde“ eingeführt wird, in der würde ich dann nämlich glatt einkaufen und vermutlich würde ich da dann auch mehr kaufen als sonst, wenn alles in mir schreit „nix wie raus hier“)

Aber wenn jemand von seinem Handy hört „Mehl, Eier, Zucker, Butter“ ist das doch nicht blöder als wenn Herr und Frau Hoppenstedt sich vor dem Regal unterhalten, ob sie wohl noch mehr Lametta brauchen oder nicht? Also warum findest Du das eine „Unverschämtheit“?

Die ist ausgesprochen laut.

Totschlagargument.

Moin,

Wenn in einer Siedlung mit 20 Häusern jeder jeden Sonntag seinen Benziner anwirft, kann ich den Unmut seitens desjenigen, der seine Ruhe haben möchte, gut nachvollziehen.
Ansonsten kommt es aus meiner Sicht auf die Menge und Situation an. Die Dosis macht das Gift. Und der, der völlig unschuldig ist, werfe bitte den ersten Stein.

Was die dürfen, steht übrigens auch im Gesetz, was du ja ganz bestimmt auch achtest: https://www.anwalt.de/rechtstipps/bauer-macht-laerm-duerfen-landwirte-eigentlich-alles_158962.html

Eins vorweg: Was Bauern dürfen, kann je nach Bundesland etwas unterschiedlich geregelt sein. Ob etwa lautes Säen und Mähen an Sonn- und Feiertagen zulässig sind, richtet sich zunächst nach den jeweils geltenden Feiertagsgesetzen.

Beispielsweise sind Landwirten nach dem Feiertagsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen an Sonn- und Feiertagen nur unaufschiebbare Arbeiten erlaubt, die zur Befriedigung dringender landwirtschaftlicher Bedürfnisse erforderlich sind. Ist das nicht der Fall, gilt auch für Landwirte der Grundsatz, dass alle öffentlich bemerkbaren Arbeiten verboten sind, „die geeignet sind, die äußere Ruhe des Tages zu stören“.

Ein Bauer kann daher nicht nach eigenem Gusto und weil es ihm gerade passt, an Sonn– und Feiertagen Lärm machen. Er braucht schon einen guten Grund, um in der Nähe von Häusern loszulegen, etwa dass die Aussaat oder die Ernte nicht mehr weiter aufgeschoben werden kann.

-Luno

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Wer weder Ärztin ist, nicht im Weg rum steht ,einen aufkommenden rush, sollte es tatsächlich mal brennen (fast so selten, wie ein Tiger im Supermarkt), nicht auch ohne Ohren mitbekommt und weiss, dass das Auto ordentlich geparkt ist, hat wenig Gründe, sich irgendetwas im Supermarkt zu Ohren kommen zu lassen, wenn er oder sie das als störend empfindet. Und geht mitunter dann tiefenentspannt aus dem Laden. Keine Kosten, hoher Nutzen.
Hier ist niemand komisch, die Gemüter sind nur verschieden.

Och Schnucki…

Trashmetal - hardrock „-Gedudel“ wäre ja schön; schlimmer finde ich die mit den unsichtbaren Freisprecheinrichtungen, die dir auf der Strasse entgegenkommen, manchmal sogar noch ins Gesicht sehen und losplärren „JA SERVAS, WIE GEHT’S DIR ! ? ! ? …“;
und bevor man sich auf die Situation eingestellt hat, ist die Person schon längst munter mit seinem Telefon-Gesprächspartner plappernd weitergewandert.

Naja, zumindest wird man nicht mehr komisch angeschaut, wenn man zu laut denkt … :speak_no_evil:

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Arrogant as fuck, hat sich nicht viel geändert hier.

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das ist wirklich nervtötend - wird mir ein „hallo“ entgegengebrüllt, fühle ich mich zunächst angesprochen:
-kenne ich die person?
-braucht sie rat oder hilfe?
-ein antanzräuber?

nix davon, aber ignorieren ist auch doof. ich könnte ja tatsächlich gemeint sein…- man weiß es nicht.

e.c.

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Ich weiß immer noch nicht, was das sein soll.

Güllepumpen gab es von den 1920er bis in die 1980er Jahre, als das Ausbringen von Gülle auf Grünland mit einer teils fest, teils ad hoc verlegten Verrohrung zum Stand der Technik gehörte - 1980 habe ich als Azubi noch mit einem solchen System gearbeitet. Das kann aber nicht gemeint sein.

Kannst Du mal bitte konkreter beschreiben, was der Delinquent genau macht? Was man da sehen kann?

Dann lässt sich eher beurteilen, ob er das darf oder nicht.

Schöne Grüße

MM

Mir ist völlig egal ob der das darf oder nicht, er tut es und es nervt. Und ich kann den Bauern auch nicht anzeigen, das macht man hier nicht. Er kann nur mich anzeigen, wenn meine Picknickmatte einen Quadratmeter seiner Silograswiese gequetscht hat. Das geht.

Güllepumpe: Pumpt Gülle aus unterirdischem Tank in Gülletankwagen, der am bereits vorfreudig knatternden Vorkriegstrecker hängt (alternativ ein Deutz Warrior, sic), um alsdann als zart aromatischer Nebel über Land versprüht zu werden. Hier zu Hunderten im Einsatz.

https://www.stallkamp.de/produkte/pumpen

Wenn die Güllepumpe losrattert, vibriert das Haus, steht Regen bevor und unterm Vordach trocknende Wäsche muss sofort luftdicht versiegelt werden, sonst kann man sie verbrennen. Und alle Fenster abdichten, sonst Achalasie (extra gegoogelt). Und wie gesagt ein Höllenlärm, aber auch nur eine von vielen Lärmquellen, neben Hiltihämmern, Kreischsägen, Kompressoren, Rasenmähern, Rasenkantenschneidern, Laubbläsern, testgefahrenen auf Lautstärke getunten Vorkriegsmopeds, Kärchern, gepanzerten Baustellenradios, revierkämpfenden/balzenden Kleinkindern, Klingeltonverstärkern im Nachbargarten etc etc etc

Ja, wirklich nervtötend. Noch schlimmer sind nur Deutsche, die im ICE-Ruhewagen lauthals englische Telefonate mit der Filiale in Birmingham führen.
Und wie erwähnt, Selbstgespräche führen ist jetzt weniger auffällig als einst. Ich werde das aber noch mal mit mir diskutieren.

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Ah ok - das hatte ich dann wohl nicht verstanden.

Na dann –

Wenn die Tasche keine Fahrkarte hat, fliegt sie eben umgehend aus dem Fenster…

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Genau! Und weil niemand meine Tasche anfassen darf steche ich dann mit dem Messer zu. Gute Umgangsformen sind nicht schwer.

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Henrik, einige dieser Probleme verstärken sich seit 2015.
So v.a. dioe Lautsprechernutzung am Smartphone.

Die Handyklingeltöne gibt es seit 20 Jahren.

Die SItzplatzblockierer gibt es ebenfalls schon seit Jahrzehnten. Ist die Bahn voll, bittet man höflich, die Platz freizumachen. Fruchtet das nicht, stellt man die Tasche auf den Boden und setzt sich hin.

Radenmähen am Sonntag muss ein lokal sehr eng begrenztes Phänomen sein. Habe ich noch nicht erlebt, außer bei Mährobotern, die ja nicht stören.

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Und dennoch gibt es wissenschaftlich begründete Anhaltspunkte dafür, dass es für das geänderte Verhalten einen Begründung gibt, die mit der Pandemie zusammenhängt. Untersuchungen zeigen nämlich, dass SARS-Cov2 im Gehirn Schäden hinterlässt, die denen einer Frontallappendemenz sehr ähnlich sind, die wiederum u.a. zu zwei Veränderungen führen:

  1. Erlerntes Verhalten wird vergessen.
  2. Die Folgen des eigenen Handelns werden nicht mehr im bisherigen Maße überblickt, d.h. Handeln und Sprache werden rücksichtsloser, weniger sozialadäquat und unterliegen weniger der Impulskontrolle bei gleichzeitiger Höhergewichtung der eigenen Bedürfnisse.

Insbesondere 2. erklärt genau das Verhalten, das Henrik beschrieben hat.

Servus,

mein Nachbar (7 Kühe, 3 Sauen und 12 Puten im Nebenerwerb) hat eine Haddlstand, die er regelmäßig leerpumpen muss, sonst steht die Brühe in seiner Küche. Es gibt sie also noch, die guten Dinge.

Servus
Ralf

Moin,

wenn nichts außer dem Monolog des Krakeelers zu hören ist, bitte ich schon mal um Einschalten des Lautsprechers - immer nur die eine Seite zu hören ist doch schnarchlangweilig. Und dann ergötze ich mich an dem brunzdummen Gesichtsausdruck der Dame *).

Gruß
Ralf

*) zwengs dem Dschändern

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