Lavendel in deutschem Klima
Servus,
in weiten Teilen Deutschlands kann sowohl die „klassische“ Lavandula angustifolia (lavande) als auch die „voluminösere“ Lavandula intermedia (lavandin) problemlos im Freien kultiviert werden. Die Kreuzung Lavandula intermedia ist in Südfrankreich entwickelt worden, damit Lavendel nicht nur in den rauhen Gebirgslagen von Mont Ventoux, Lubéron, Ardèche angebaut werden kann, sondern auch das wärmere, mildere Klima zwischen Lubéron und der Küste verträgt: Lavandula angustifolia ist es da zu gemütlich, er mickert vor sich hin und lässt sich nicht für die Essenzgewinnung nutzen.
Relativ lange, kalte Winter und mäßig warme Sommer machen Lavendel nichts weiter aus, wohl aber Feuchtigkeit und Staunässe. Denen kann man aber trotz der relativ feuchten deutschen Sommer begegnen; ich kannte einige Lavendelsträuchlein, die auf 600 m ü N.N. bei ungefähr 900 mm Jahresniederschlag bei guter Drainage recht ordentlich gediehen.
Dass schnell und unter Idealbedingungen getriebene Baumarktware die plötzlich veränderten Bedingungen nicht so leicht verträgt, ist eine andere Sache. Aber halbwegs starke Lavendelstöcke sollten von dem Schock allein nicht zugrunde gehen, sie treiben aus dem Stock wieder aus, falls man sie nicht in zu feuchte, zu tonige und auch sonst nahrhafte Umgebung bringt, die ihnen nicht behagt.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder