LCD-Monitor flackert bei <230 V im VGA-Modus

Hallo mal wieder von mir,

ich habe vor kurzem den Grund für ein Phänomen gefunden, was schon seit Ewigkeiten immer wieder auftritt und mich am Anfang befürchten ließ mein Monitor geht in die Binsen.

Gelegentlich flackert oder flimmert das Bild bzw. dessen Helligkeit meines TFT-Monitors. Das Gerät ist so geschätzte 5 Jahre alt, funktioniert ansonsten einwandfrei.
Wie gesagt, bis auf die Tatsache, dass das o.g. Phänomen auftritt und zwar nur beim Betrieb über den VGA-Eingang vom Laptop aus, DVI macht keine Probleme. Dazu liegt die Netzspannung in den Momenten immer deutlich messbar unter 230 Volt.

Soll heißen: Ich stecke den Wasserkocher an denselben Stromkreis und sobald ich ihn einschalte flackert’s, sobald ich ihn ausschalte, ist wieder alles normal. Durch Messung mit Multimeter und Energieverbrauchsmessgerät konnte ich feststellen, dass das Geflimmer ab 228 V anfängt und mit sinkender Spannung stärker wird.

Für die Netzteildaten ist aber ein Eingangsspannungsbereich von 100 bis 240 V angegeben. Außerdem sollte ja eine gewisse Toleranz einkalkuliert sein.

Wie erklärt ihr euch das merkwürdige Verhalten?
Hat jemand eine Idee, was man dagegen unternehmen könnte? Ich habe schon die anderen beiden Phasen untersucht bezüglich Stromkreisaufteilung. Da liegt die Spannung aber auch nicht günstiger und es hängen noch größere Verbraucher dran, außerdem ist die einzige Steckdose dazu am anderen Raum-Ende.

MfG Marius

Hallo,

wieviel Watt hat denn der Wasserkocher?

Schätze so um die 2000 Watt (8,6 A im Betrieb).

Der Einschaltstrom ist ein Vielfaches vom Betriebsstrom. Laß das Gerät beim Einschalten kurz 16 Ampere ziehen. Dadurch bricht die Spannung ein.

Je nach Güte des Wasserkochers (EMV) gibt es beim Einschalten einen mehr oder minder großen Störimpuls.

DVI-Leitungen sind meines Wissens besser geschirmt als VGA-Leitungen.

LG

das Flackern tritt ja aber n i c h t nur beim Schalten auf sondern generell, sobald die Spannung auf genannte Werte absinkt, egal durch welchen Verbraucher. Das mit dem Wasserkocher war nur ein Beispiel, weil ich damit erst darauf aufmerksam wurde. Vorher dachte ich, es läge nur am VGA-Kabel…

Gruß, Marius

Hallo Marius,

VGA ist analog, DVI digital.

Brummspannungen sind bei VGA direkt im Bild sichtbar.

Der Spannungsabfall findet nicht nur im Aussenleiter statt, sondern Hälftig auch im Neutralleiter.

Somit entsteht eine (Brumm-)Spannung zwischen Neutralleiter und Schutzleiter.

Je nach Verdrahtung der Erdung kann auch ein Potential zwischen Schutzerde und Antennenerdung, Wasserleitung usw. entstehen.

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

Der Spannungsabfall findet nicht nur im Aussenleiter statt,
sondern hälftig auch im Neutralleiter.

Somit entsteht eine (Brumm-)Spannung zwischen Neutralleiter
und Schutzleiter.

Ich denke, der Begriff „Brummspannung“ ist nicht ganz treffend, aber ich glaube, weiß, was du meinst.

Prinzipiell könnte es schon an sowas liegen. Aber die PE-N-Auftrennung des TN-C-S-Netzes hier erfolgt erst in der Unterverteilung der kleinen Wohnung. Und wenn ansonsten keine nennenswerten Verbraucher in der Wohnung an sind, kann ja auch kaum Spannung zwischen N und PE abfallen. Dennoch tritt der Effekt auch in solchen Situationen auf.

Könnten auch irgendwelche Oberschwingungen oder ähnliches solche Effekte hervorrufen?

Gruß Marius

Hallo Marius,

Somit entsteht eine (Brumm-)Spannung zwischen Neutralleiter
und Schutzleiter.

Ich denke, der Begriff „Brummspannung“ ist nicht ganz
treffend, aber ich glaube, weiß, was du meinst.

Als Störspannung auf dem Videosignal ist es eine Brummspannung und überleg mal wieso ich es so geschrieben habe.

Prinzipiell könnte es schon an sowas liegen. Aber die
PE-N-Auftrennung des TN-C-S-Netzes hier erfolgt erst in der
Unterverteilung der kleinen Wohnung. Und wenn ansonsten keine
nennenswerten Verbraucher in der Wohnung an sind, kann ja auch
kaum Spannung zwischen N und PE abfallen. Dennoch tritt der
Effekt auch in solchen Situationen auf.

Du hast dann aber einen Spannungsabfall zwischen Schaltkasten Wohnung und Potentialausgleich beim Hauptanschluss.
z.B. die Antennenanlage ist dann aber sicher nicht in der Wohnung geerdet.
Kommt jetzt noch drauf an was da alles wie verkabelt ist, oft ist der PC noch an der HiFi-Anlage angeschlossen und am Tuner ist ein Antenneneingang …

Könnten auch irgendwelche Oberschwingungen oder ähnliches
solche Effekte hervorrufen?

Ein Wasserkocher erzeugt allerhöchstens beim Schalten Oberschwingungen, also genau 2x, beim Einschalten und beim Ausschalten.

MfG Peter(TOO)

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Prinzipiell könnte es schon an sowas liegen. Aber die
PE-N-Auftrennung des TN-C-S-Netzes hier erfolgt erst in der
Unterverteilung der kleinen Wohnung. Und wenn ansonsten keine
nennenswerten Verbraucher in der Wohnung an sind, kann ja auch
kaum Spannung zwischen N und PE abfallen. Dennoch tritt der
Effekt auch in solchen Situationen auf.

Du hast dann aber einen Spannungsabfall zwischen Schaltkasten
Wohnung und Potentialausgleich beim Hauptanschluss.
z.B. die Antennenanlage ist dann aber sicher nicht in der
Wohnung geerdet.
Kommt jetzt noch drauf an was da alles wie verkabelt ist, oft
ist der PC noch an der HiFi-Anlage angeschlossen und am Tuner
ist ein Antenneneingang …

Nein, hier nicht. Die Beschallungsanlage ist ausschließlich am Laptop angeschlossen und logischerweise mit an der Steckdose. Da kann ab er nichts über einen Schutzleiter eingeschleppt werden, weil Schutzklasse II.

Ein Wasserkocher erzeugt allerhöchstens beim Schalten
Oberschwingungen, also genau 2x, beim Einschalten und beim
Ausschalten.

Ich möchte nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass nicht alles über den Wasserkocher abzuhandeln ist! Dieser war nur anschaulichkeitshalber erwähnt. Es passiert prinzipiell immer, wenn die Spannung etwas einbricht. Da kann in der ganzen Wohnung alles andere an Verbrauchern totgelegt sein. Es gibt rundum noch genügend andere Wohnungen, die den Spannungsabfall mit ihren Geräten in der Hauptleitung verursachen. Und hierzu sei gesagt, dass dieser halbwegs symmetrisch erfolgen dürfte, sodass der Neutralleiter unbelastet bleibt. Das erkennt man schon daran, dass die Spannungen in allen drei Phasen zum selben Zeitpunkt fast identisch ist.

MfG Marius

Fröhliches Rätselraten ?
Hallo Marius,

Die Fakten sind:

  1. VGA ist gestört, DVI geht.
  2. Die Störung koreliert mit der Belastung des Hausnetzes.

Schlussfolgerung:

  1. DVI funktioniert digital, wodurch Störspannungen auf den Signalen, bis zu einem bestimmten Wert, keinen Einfluss haben.

  2. Die Elektronik des eigentlichen Monitors wird nicht beeinflusst.

  3. Die eigentliche Funktion der Graphikkarte ist auch nicht gestört.

  4. Die Störung kann also nur auf der VGA-Übertragungsstrecke auftreten.
    Folglich kann die Störung nur im DAC/Videoverstärker der Graphikkarte, Dem VGA-Eingangsteil des Monitors oder dem VGA-Kabel einstreuen.

Mehr lässt sich aus deinen Angaben nicht ableiten.
Evtl. würde es weiterhelfen die Störung sehen zu können.
Bei rein analoger Bildverarbeitung kann man z.B. aus dem Bild die Störfrequenz ausmessen.

Also, lege bitte alle Fakten auf den Tisch und komm nicht tröpfchenweise damit rüber.

MfG Peter(TOO)

Brummspannungen sind bei VGA direkt im Bild sichtbar.

Der Spannungsabfall findet nicht nur im Aussenleiter statt,
sondern Hälftig auch im Neutralleiter.

Somit entsteht eine (Brumm-)Spannung zwischen Neutralleiter
und Schutzleiter.

Je nach Verdrahtung der Erdung kann auch ein Potential
zwischen Schutzerde und Antennenerdung, Wasserleitung usw.
entstehen.

1000 Sterne dafür.
Bei einem Kunden verzweifelfte der Computertechniker an dem Problem, dass der Bildschirm unerträglich flackerte.
Zig Sachen hat er probiert, auch mal ne USV ohne Netzversorgung dran gehängt. Schon war der Fehler weg und ich wurde gerufen, wegen der vermeintlichen Störung durch das Stromnetz.

War aber anders als gedacht:
Schuld für die Misere war lediglich die Netzwerkverbindung am Rechner, durch die über 1A Ausgleichstrom floss. Der PC selber ist ein Mini-PC mit externem Netzteil, so floss der Strom über den Schirm des Patchkabels auf den PC, über den Schirm der VGA Leitung auf den Bildschirm und der war ein geerdetes Gerät (Schutzklasse I) und sorgte dann für die Verbindung zum Schutzleiter der Steckdose.
Das Netzwerkkabel führte zu einem Router, der an einer anderen Unterverteilung hängt, mit auch einigen Geräten dort.
Und so kamen halt die Potenzialunterschiede wegen des blöden PEN zu Stande. Abhilfe war schlichtweg, das geschirmte Patchkabel gegen ein ungeschirmtes zu ersetzen. Hat dann 1€ gekostet. Vorher waren schon Grafikkarte und Monitor ersetzt worden :frowning:

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Gelegentlich flackert oder flimmert das Bild bzw. dessen
Helligkeit meines TFT-Monitors. Das Gerät ist so geschätzte 5
Jahre alt, funktioniert ansonsten einwandfrei.
Wie gesagt, bis auf die Tatsache, dass das o.g. Phänomen
auftritt und zwar nur beim Betrieb über den VGA-Eingang vom
Laptop aus, DVI macht keine Probleme. Dazu liegt die
Netzspannung in den Momenten immer deutlich messbar unter 230
Volt.

Nachtigall, ick hör dir trapsen.

Notebook mit Netzwerkkabel verbunden? Oder ist die Masse des Notebooks sonst irgendwo mit Erdpotenzial verbunden (z.B. USB zum Drucker)?

Wenn ja, würde ich auf „vagabundierende Ausgleichsströme“ tippen und fast schon 100€ darauf wetten, dass du eine Installation im Haus mit PEN Leiter zur Unterverteilung hast.
Google „die verPENnte Elektroinstallation“.

Betreibe mal Notebook und Bildschirm alleine. Nur die 230V Zuleitung am Monitor und das VGA Kabel dran. Notebook über Akku laufen lassen.

Störung weg? Würde ich FAST wetten.

Hallo Fragewurm,

Und so kamen halt die Potenzialunterschiede wegen des blöden
PEN zu Stande.

So was ähnliches hatte ich auch mal erlebt.

Eine Fabrikhalle mit Brüstungskanal an der Längswand.
Netterweise gabs da zwei Verteilungen, an jedem Hallenende eine und der Brüstungskanal wurde bis zur Mitte von je einer Seite versorgt.

Da flossen dann auch 1A aber von PE zu PE zwischen den beiden Steckdosen in der Mitte. Antraben musste ich da wegen Problemen mit einer Steuerung, ein Teil der Geräte war am einen Zweig angesteckt und der Rest am anderen :frowning:

Dein Netzwerkproblem ist typisch, besonders wenn ein Netzwerk über mehrere Gebäude geht. Deshalb wird heute zwischen Gebäuden, bei vernünftiger Planung, immer Glasfaser verlegt.

Anfang der 70er baute Sandoz in Schweizerhalle eine der ersten Computergesteuerten Chemieanlage.
Damaliger Stand der Technik: Ein Zentralrechner, eine PDP11, an welcher alle Sensoren und Aktoren angeschlossen wurden. Da wurden dann die Sensoren, teils über km-lange Leitungen, ohne galvanische Trennung an der PDP11 angeschlossen. Die PDP11 tanzte Rumba und Samba, bis man überall Trennverstärker eingebaut hat.

MfG Peter(TOO)

Frage zum Ver PEN nen…
Hallo,

habe mal nach der verPENnten Installation gesucht und gelesen. Sehr interessant, da das mit den Vagabundierenden Strömen so erklärt wurde, daß ich es auch begriffen habe.
War in der Schule nämlich nicht ganz so der Fall …:frowning:

Würde der Effekt der vagabundierenden Ströme schon minimiert, wenn die TN-C-S Aufteilung im Hausanschlußkasten erfolgt oder muß sie wirklich schon am einspeisenden Trafo stattfinden, also eine fünfadrige Leitung ins Haus gelegt werden?

LG

Würde der Effekt der vagabundierenden Ströme schon minimiert,
wenn die TN-C-S Aufteilung im Hausanschlußkasten erfolgt

JA! Ab dem Hausanschluss wird erst getrennt

oder

muß sie wirklich schon am einspeisenden Trafo stattfinden,
also eine fünfadrige Leitung ins Haus gelegt werden?

NEIN!
Das bringt keinen Gewinn mehr

Wirklich schade,dass die Schulen in DE immer so weit der Zeit hinterher sind. Das war schon zu meiner Zeit so.
Die Macken der Realität lernt man erst äusserst mühsam - manchmal auch schmerzhaft - und zeitaufwendig im Berufsleben nachträglich

Die ver PEN te Installation spielt erst seit dem massenhaften Aufkommen der Datenverkabelungen eine ENTSCHEIDENDE Rolle im Beruf

Sollte man DRINGEND bis in die weitläufigen Auswirkungen (wie zB hier) kennen.
Bei Datenkabeln, die zwischen zwei Stromverteilerbereichen oder zwei Stockwerken oder zwei Gebäuden laufen, darf WIRKLICH nur eine Seite der Abschirmung angeschlossen werden, sonst gibts uU. Party auf der Abschirmung und den Netzwerkkarten!

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Hallo Fagewurm,

muß sie wirklich schon am einspeisenden Trafo stattfinden,
also eine fünfadrige Leitung ins Haus gelegt werden?

NEIN!
Das bringt keinen Gewinn mehr

Das kann ich so nicht stehen lassen!

Nahe an der Bahn oder Strassenbahn sollte fünfadrig verkabelt werden und wird heute auch gemacht.

Des weiteren gibt es Regionen welche keinen leitenden Untergrund haben, also massiver Fels mit durchschnittlich 20-30cm Humus. Da bringt ein Fundamenterder nichts und man kann nur den PE getrennt zu den Häusern führen.

Früher wurde die Wasserleitung als PE missbraucht, heute geht das nicht mehr, da immer mehr Wasserleitungen aus Kunststoff eingesetzt werden.

Weiterhin darf man nicht vergessen, dass heutzutage parallel zum Stromnetz allgemein auch noch Kabelfernsehen und Telefon verlegt sind. Das Telefonnetz war früher kein Problem, da die Endgeräte potentialfrei angeschlossen wurden. Heutige Komforttelefone haben ein Netzteil und DSL ist dann zusätzlich mit einer geerdeten Netzwerkinstallation verbunden.

PEN ist eigentlich Out, bzw. führt immer mehr zu Problemen.

MfG Peter(TOO)

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Danke für die Klärung und (*) owt
.