Leben auf der Erde

Liebe/-r Experte/-in,

ich habe neulich einmal gelesen, dass Leben auf unserem Planeten insbesondere erst dadurch möglich ist, da hier viele verschiedene Kriterien zusammenspielen. Wenn ich mich recht erinnere, spielen da zB die Erdrotations-Geschwindigkeit, Abstand der Erde zur Sonne, Energieniveau des Kohlenstoffatoms etc. eine Rolle.

Was ist von davon zu halten, stimmt das? Ist das Stand der Wissenschaft, dass das Leben auf unserer Erde durch ein Sammelsurium verschiedener Kriterien überhaupt möglich ist?

Ich finde sowas absolut spannend, könnt Ihr mir hier vlt. mehr zu erzählen bzw. mich auf Literatur verweisen, wo solche Themen diskutiert werden?

Herzlichen Gruß und vielen Dank schon einmal,
Stephan

Hallo Stephan,

soweit ich weiß, ist genau das der Fall. Die Erde befindet sich in einem Abstand zur Sonne, der das Klima gemäßigt erscheinen lässt, flüssiges Wasser ermöglicht (das, soweit wir heute wissen, Voraussetzung für Leben ist) und hat eine Athmosphäre als Schutzschild gegen schädliche kosmische Strahlung.

Literatur dazu kann ich dir gerade nicht aus eigener Erfahrung empfehlen, aber schau dich zu den verschiedenen Themen mal bei Wikipedia um (ja, ich weiß, das muss nicht stimmen, was dort steht), die Literaturangaben dort können dir sicher weiterhelfen. So zum Beispiel im Artikel „Erde“ gefunden:

Cesare Emilliani: Planet Earth. Cosmology, Geology, and the Evolution of Live and Environment. Cambridge University Press 1992, ISBN 0-521-40949-7 Buch anschauen

Bedenke aber immer: „Leben, wie wir es kennen“, so heißt es immer; es könnte durchaus gänzlich anders aufgebaute/funktionierende Lebensformen im Universum geben, das Weltall ist schließlich riesig!

Viele Grüße,
Daniel

Hallo Stephan,

ja, das Leben auf unserer Erde verdanken wir vielen „Zufällen“. Zum einen wäre schon allein ohne den Mond ein Leben fast unmöglich, da die Erde dann eine Rotationszeit von 10 Stunden hätte und mit ihrer Rotationsachse viel stärker schwanken würde. Das Ergebnis wären extrem starke Winde (bis zu 500 km/h) - wir wären dann also ziemlich flache Lebewesen, wenn überhaupt.

Ja, auch der Abstand Erde-Sonne, Schwerkraft usw. spielen eine wichtige Rolle. Im Universum ist alles fein aufeinander abgestimmt und nur winzige Abweichungen könnten dazu führen, dass kein Leben möglich wäre. Auch ist die Art des Sterns wichtig.

Unsere Sonne ist ein sogenannter G-Stern. Diese Sternklasse ist für Leben bestens geeignet. Bei größeren und heißeren Sternen müsste sich die Erde weiter draußen im Sonnensystem befinden. Allerdings strahlt ein großer Stern zu viel UV-Strahlung ab.

Bei kleineren und kälteren Sternen müsste die Erde näher am Stern sein. Das hat aber eine dramatische Konsequenz. Wenn zwei Körper sich sehr nahe kommen, führt die Gezeitenkraft dazu, dass diese sich langsamer bzw. der kleinere Körper so gut wie garnicht mehr um sich selbst dreht (siehe Mond und Erde).

Die Erde würde also bei einem kleinen Stern synchronisiert sein, d.h. sie zeigt dem Stern immer die gleiche Seite zu (wie es auch der Mond bei der Erde macht). Dadurch würde die eine Seite immer wärmer werden, die andere kälter und die Atmosphäre langsam aber sicher verschwinden. In der Übergangszone würden ebenso extreme Winde wehen.

Es ist also schon alles fein aufeinander abgestimmt, so wie es jetzt ist. Ansonsten ist es relativ schwierig, Leben auf einem Planeten zu erschaffen.

Ich hoffe, dass hat dir ein wenig geholfen :smile:

Grüße,
Steven

Lieber Steven,

vielen Dank für die rasche Antwort. Kennst du da vielleicht irgendein gutes wissenschaftliches Journal oder aktuelles Buch zur Thematik?

Herzlichen Gruß,
Stephan

Hallo Stephan,

ich kann dir dazu nicht allzu viel sagen.
Wenn du dich auf das Leben beziehst, so wie es bei uns auf der Erde herrscht. Das hat sich so entwickelt, eben weil die Bedingungen so sind, wie sie sind. Z.B. basiert das Leben bei uns u.a. auf dem Vorhandensein von flüssigem Wasser. Wäre die Erde viel näher an der Sonne, würde alles Wasser verdampfen und sich in den Weltraum aufmachen. Wäre die Erde viel weiter weg, wäre Wasser nur als Eis vorhanden. Außerdem wäre dort draußen zu wenig Sonnenlicht vorhanden. Die Pflanzen könnten keine Photosynthese mehr betreiben. Leben, so wir wir es kennen ist also nur in einem begrenzten Gürtel um die Sonne möglich.
Das schließt aber nicht aus, dass es Leben geben könnte, das völlig anders geartet ist als unseres. Das käme dann natürlich auch mit völlig anderen Bedingungen aus.
Es gibt einen sehr spannenden Roman des Astronomen Fred Hoyle, der sich genau mit diesem Thema befasst: „Die schwarze Wolke“, im Original „The black Cloud“. Leider gibt es den nur noch antiquarisch. Aber wenn du ihn irgenwo ergattern kannst - es lohnt sich. Falls du des Englischen eingermaßen mächtig bist, würde ich dir das Orignal empfehlen.

Gruß, Andreas

Es ist sicherlich richtig, daß die Rahmenbedingungen für die Entstehung von Lebensformen wichtig sind. Dazu gehört z.B. auch die Entfernung der Erde von der Sonne, die dazu führt, daß z.B es auf der Erde Wasser gibt. Es gibt noch viele andere Bedingungen, die stimmen müssen. Wikipedia kann da unter Umständen helfen. Wären die Rahmenbedingungen andere, so könnte man sich vorstellen, daß es hier ganz andere Lebensformen geben würde, z. B auf Silizium - und nicht auf Kohlenstoff basis.

Letztendlich steht man aber vor der Frage, wie das Leben wirklich entstanden ist. Diese Frage zu beantworten, ist auch heute die Wissenschaft noch nicht in der Lage. Trotz Erzeugung aller Rahmenbedingungen im Labor ist es nicht gelungen, sich selbst reproduzierende Organismen zu erzeugen.

Hi,

so sehr stecke ich auch nicht im Thema. Ich habe aber während des Studiums einige Bücher zum „Anthropischen Prinzip“ gelesen.
Hier befasst man sich z.B. mit dem Thema, warum das Universum oder eben auch die Erde so ist, wie sie ist.
Warum konnte intelligentes Leben enstehen ? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es so etwas noch einmal gibt, oder geben wird und dass man Kontakt aufnehmen kann ?
Schau mal hier : http://de.wikipedia.org/wiki/Anthropisches_Prinzip

Gerade das Buch „Das anthropische Prinzip“ fand ich sehr gut.

Gruß
Oliver

Hi Stephan,

dazu gibt es viel Literatur. Spontan fällt mir der Populärwissenschaftler Harald Lesch ein, der auch eine eigen Fehrnsehsendung hat. Ich persönlich kann sein Buch „Big Bang Zweiter Akt“ empfehlen.

Gruß Michael

Hallo

Da sind sicher Zusammenhänge vorhanden. Ich kann aber nicht weiterhelfen da ich keine einschlägige Literatur kenne. Leider…MfG

Um Leben auf einem Himmelskörper zu ermöglichen, muss dessen Sonne etwa 0,8 bis 1,2 Massen unserer Sonne haben und der Planet muss sich in einer „habitablen“ Zone bewegen. Außerdem wird flüssiges Wasser benötigt und eine Atmosphäre die aber wiederum nur von einem entsprechend großen Planeten gehalten werden kann. Diese Liste kann man fast beliebig weiterführen. Ein guter Buchtipp dazu ist „Big Bang, zweiter Akt“ von Harald Lesch und Jörn Müller.

Hallo Stefan,

zunächst sorry für die späte Antwort, aber ich war gerade in Urlaub.
Zum Thema:
Also Leben so wie wir es kennen (auf Kohlenstoffbasis) ist wohl nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Dabei spielen Abstand des Planeten zu seiner Sonne, die Atmosphäre, Tag-und Nacht-Rhythmus usw. eine wesentliche Rolle.
Dies scheint auch nur in einem sehr engen Bereich möglich zu sein, in dem der Planet sich zur Sonne befindet.
Ein sehr interessanter Gesichtspunkt ist für mich aber, dass für mich auch viele andere Lebensformen vorstellbar sind. Ob intelligent oder nicht ist dabei nicht mal so wesentlich.
Zum Beispiel ist es durchaus möglich, dass es ein Leben auf der Basis von Methanatmern gibt.
Diese würden dann Methan einatmen und Ammoniak ausatmen. Solche Lebewesen könnten vermutlich Planeten bewohnen, die um etliches größer sind als die Erde und eine deutlich höhere Schwerkraft besitzen. Auch sind hier völlig andere Temperaturverhältnisse denkbar.

Ebenso vorstellbar wäre eine völlig andere Art von Leben, zum Beispiel auf der Basis von Siliziumkristallen oder Germanium.
Ich denke, in unserem Universum ist fast nicht unmöglich, was den Gesetzen der Physik nicht entgegensteht. Das klingt zwar alles wie in einem Sciencefiction Roman, kann aber mehr Realität haben als wir uns vorstellen können.

Grundsätzlich bin ich der festen Überzeugung, dass das Universum nur so von Leben wimmelt, ja sogar nur dazu dient, Leben hervorzubringen.
Ebenso bin ich auch fest davon überzeugt, dass das Leben auf unserer schönen Erde nicht von alleine entstanden ist, sonder eine Art Impfung oder Anstoss von aussen erhalten hat. Wie man weiß, könen Viren und Bakterien sich viele Jahre lang im absoluten Vakuum halten und erwachen bei geeigneten Bedingungen wieder zum leben und verbreiten dann ihr Erbgut lustig weiter.
Vielleicht war das der Anstoss auf unserer Erde??

Ich finde alles was mit dem Universum zu tun hat eine äußerst spannende Sache und hoffe, dass noch viele große Entdeckungen gemacht werden, die ich erleben darf.

Über Literatur, die solche Thematik behandelt werde ich mich kundig mache.
Ich hoffe, mit diesen ersten Infos schon mal weiter geholfen zu haben.

Freundliche Grüße
Peti