Lebensdauer Elektrolyt-Kondensatoren

… darüber kann man einiges Allgemeines im Netz finden.
Trotzdem: 45 Jahre alte Kondensatoren - 2500 µF vor einem stabilisierten Netzteil je Kanal - in einem Stereoverstärker - 2 x 30 W Sinusleistung.
Wäre een Austausch sinnvoll? Oder ist das unnötig?

Danke
Laika

Hallo!

Ne, da nicht. Ausfall (z.B. starke Verringerung der Kapazität) hört man als Brummen im Lautsprecher.

Wie sehen sie denn optisch aus ? Ist der Gummipfropf auf der Plusseite herausgedrückt ?

Ist der Alubecherboden auf der Minusseite nach außen aufgewölbt ?

Dann tauschen, auch wenn es sichtbare Leckage des gelartigen Elektrolyts aus dem Gummipropf hat (stark korrosiv)

MfG
duck313

… darüber kann man einiges Allgemeines im Netz finden.
Trotzdem: 45 Jahre alte Kondensatoren

Was du heute im Netz findest, bezieht sich zu 99,9% auf moderne Geräte, bei denen man dank der Sparwut der Controller in den Betrieben und der Geiz-ist-geil-Mentalität der Konsumenten nur die minimal nötigste Qualität verbaut hat - oder sogar etwas weniger (geplante Obsolenszenz).

Da war man vor 45 Jahren noch deutlich großzügiger bzw. hat mehr Wert auf Qualität und Langlebigkeit gelegt.
Sofern sich die von Duck beschrieben Symptome nicht zeigen, seh ich gute Chancen, das die vorhandenen Kondenstatoren noch weitere 45 Jahre einwandfrei funktionieren. Sogar größere, als wenn man sie durch moderne Billigheimer ersetzt.

lg, mabuse

Danke Euch beiden, …
… die Elkos sind keine Billigheimer, gute Industrieware von Siemens. Aufquellungen o.ä. anscheinend nicht, ist schlecht zu sehen, da die Töpfe mit der Anschlussseite auf einer Platine sitzen.

Beste Grüße
Laika

Hallo mabuse,

Da war man vor 45 Jahren noch deutlich großzügiger bzw. hat
mehr Wert auf Qualität und Langlebigkeit gelegt.
Sofern sich die von Duck beschrieben Symptome nicht zeigen,
seh ich gute Chancen, das die vorhandenen Kondenstatoren noch
weitere 45 Jahre einwandfrei funktionieren. Sogar größere, als
wenn man sie durch moderne Billigheimer ersetzt.

Naja, es war auch früher nicht immer bessert.

So um 1967 hat Revox im A77 eine ganze faule Baureihe vom Frako verbaut. Die hatten alle nach 5 Jahren keine Kapazität mehr. Waren Werte so zwischen 1µF und 220µF und viele waren Koppelkondensatoren in den Verstärkern. Die Baureihe hatte ein weisses rechteckiges Kunststoffgehäuse, so ähnlich wie die heutige Folienkondensatoren.

MfG Peter(TOO)

Da war man vor 45 Jahren noch deutlich großzügiger bzw. hat
mehr Wert auf Qualität und Langlebigkeit gelegt.

so wie die entstörkondensatoren im tvgerät aus den 80ern, die reihenweise brände verursacht haben?

pauschalaussagen sind pauschal falsch.

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Naja, es war auch früher nicht immer bessert.

So um 1967 hat Revox im A77 eine ganze faule Baureihe vom Frako verbaut. Die hatten alle nach 5 Jahren keine Kapazität mehr. Waren Werte so zwischen 1µF und 220µF und viele waren Koppelkondensatoren in den Verstärkern. Die Baureihe hatte ein weisses rechteckiges Kunststoffgehäuse, so ähnlich wie die heutige Folienkondensatoren.

Ja, du hast (genauso wie lächerlich) natürlich recht damit, das auch damals gelegentlich Mist gebaut wurde. Aber das waren doch meist Einzelfälle, die man oberdrein den Hersteller der Kondensatoren und nicht den Weiterverarbeitern anlasten muss. Im Unterschied zu heute, wo man schon das Gefühl hat, das Kondensatoren als Sollbruchstelle ausgelegt werden, damit man unmittelbar nach Ablauf der Garantie neu kaufen muss.

Aber ich denke, bei einem Kondensator, der jetzt 45 Jahre lang treue Dienste geleistet hat, kann man schon davon ausgehen, das er weder „per Design“ noch durch Toleranzen bei siener Herstellung falsch ausgelegt wurde. Der tut’s noch ein paar Jahrzehnte.

Im Übrigen würde ich sagen, das hier das gleiche gilt wie im Rechner/Firmwarebereich:
If it ain’t broken, don’t fix it.
Solange er es tut und guten Klang abliefert, nicht dran rumfingern - kann ja nur schlechter werden. Den Lötkolben kann man immer noch auspacken, wenn er den Geist aufgibt oder sich der Klang verändert. Ist ja nicht so, das Kondensatoren vom Aussterben bedroht wären…

lg, mabuse

Hallo mabuse,

Im Unterschied zu heute, wo man schon das Gefühl hat, das
Kondensatoren als Sollbruchstelle ausgelegt werden, damit man
unmittelbar nach Ablauf der Garantie neu kaufen muss.

Ich bin im Industrieelektronik-Bereich zu hause, habe aber einige Kollegen as dem Radio/TV-Bereich.
Symptomatisch war schon in den 70er, dass bei bestimmten Modellen immer die selben 2-3 Bauteile ausgefallen sind…
Wenn man dann nachgerechtet hat, war der Fall klar, da entsprechende Bauteil war einfach schon von der Konstruktion her überlastet.

So um 1980 rum habe ich mal ein paar Modellbau-Fernsteuerempfänger für Kollegen repariert. Da ha so nach 6 Monaten die Empfindlichkeit, bis zum Totalausfall, abgenommen. Wurde auch brav im Werk repariert und dann ging es einfach wieder von vorne los. Ursache war ein BC107 o.ä., welcher mit negativen Nadel-Impulsen von -6V an der Basis betrieben wurde. Eindeutig ein Designfehler. Durch den Einbau einer +N4148-Diode konnte ich das Problem dann beseitigen. War übrigens ein Empfänger von Graupner, also auch nicht unbedingt ein Billighersteller.

Aber ich denke, bei einem Kondensator, der jetzt 45 Jahre lang

treue Dienste geleistet hat, kann man schon davon ausgehen,
das er weder „per Design“ noch durch Toleranzen bei siener
Herstellung falsch ausgelegt wurde. Der tut’s noch ein paar
Jahrzehnte.

Man müsste da einfach mal nachmessen, was der noch für eine Kapazität hat. Es genügt ja ein Stichprobe. Die Alten haben meistens das Problem, dass sie austrocknen, also Kapazität verlieren.

Allerdings muss man auch sehen, dass Elkos früher grössere Toleranzen hatten, früher waren -20/+80% üblich, da hatte man oft fast den doppelten Wert und entsprechend mehr Reserve fürs Altern…

Solange er es tut und guten Klang abliefert, nicht dran
rumfingern - kann ja nur schlechter werden. Den Lötkolben kann
man immer noch auspacken, wenn er den Geist aufgibt oder sich
der Klang verändert. Ist ja nicht so, das Kondensatoren vom
Aussterben bedroht wären…

Im Prinzip Ja, das Problem ist halt, dass der Mensch langsame Änderungen meist nicht mitbekommt…

MfG Peter(TOO)

Hallo Laika,
ich bin für: auf alle Fälle kontrollieren! Leider ist mir in der Praxis kein solch alter Elko vorgekommen der noch seine volle Kapazität hatte.
Der Fall dass er seinen Geist aufgibt kann schon morgen eintreten. Wollen’s nicht hoffen aber auch ausgelaufenes Dielektrikum erkennt man manchmal erst wenn der Elko raus ist.
Deine Entscheidung.
Gruß luedre

Hei Peter,

Allerdings muss man auch sehen, dass Elkos früher grössere Toleranzen hatten, früher waren -20/+80% üblich,

Ähm.
Definier mal „früher“.
Ich hab noch -50/+120% im Hinterkopf, vom Ende der 70er/Anfang der 80er

Im Prinzip Ja, das Problem ist halt, dass der Mensch langsame Änderungen meist nicht mitbekommt…

Eben.
Warum etwas ändern, was man gar nicht als Mangel mitbekommt?

:smiley: mabuse

Hallo mabuse,

Allerdings muss man auch sehen, dass Elkos früher grössere Toleranzen hatten, früher waren -20/+80% üblich,

Ähm.
Definier mal „früher“.

Ist bei mir so 70er Jahre.
Allerdings eher normale Industriequalität.

Ich hab noch -50/+120% im Hinterkopf, vom Ende der 70er/Anfang
der 80er

Im Prinzip Ja, das Problem ist halt, dass der Mensch langsame Änderungen meist nicht mitbekommt…

Eben.
Warum etwas ändern, was man gar nicht als Mangel mitbekommt?

Wie war das mit dem Frosch im Kochtopf, wenn man das Wasser langsam zum kochen bringt?

MfG Peter(TOO)

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