Lebenserwrtung bei 75

Man liest ja immer wieder, dass die Lebenserwartung eines Deutschen (Maenner hier mal) bei circa 75 liegt. Ausgehend von einem Mann, der in den 50/60 ger Jahren geboren wurde.

Beinhaltet diese Lebenserwartung statistisch alle moeglichen Unwaegbarkeiten, also moegliche Todesursachen (Unfaelle, Krebserkrankungen etc.)?

Kann man - wenn man heute sagen wir 50 Jahre alt ist - so seine Restlaufzeit :smile: diskontieren?

Macht es Sinn, sich an die 75er Marke dabei zu halten - oder sollte man dabei doch eher von bspw. 65 - 70 ausgehen, wegen der moeglichen „Unfaelle“?

Vielleicht anders noch gefragt: Diese 75 ist nur ein Hochpunkt einer Normalverteilungskurve und die meisten stehen aber aus der rechten seite dieser Kurve, was heissen wuerde: Rein statistisch-durchschnittlich werde ich 75, aber die „Gefahr“ ist nicht gering, dass ich nur weit unter 75 alt werde?
Gruss

Muke

der rechten seite dieser Kurve, was heissen wuerde: Rein
statistisch-durchschnittlich werde ich 75, aber die „Gefahr“
ist nicht gering, dass ich nur weit unter 75 alt werde?

Genau. Und genausogross ist die „Gefahr“ dass Du weit ĂŒber 75 wirst!

Gruss
Michael

Hallo;

die Statistik beinhaltet alle Todesursachen.
Und da die Lebenserwartung nĂ€herungsweise normalverteilt ist, kann man sich sogar die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, mit einem bestimmten Alter zu sterben. Wie dem auch sei - wenn du vor ein Auto rennst, kann dich das auch nicht retten; ein „Festhalten“ an ein Alter, in dem du deiner Meinung nach sterben wirst, ist absolut sinnlos: erstens ist die Todeswahrscheinlichkeit in keinem Alter 0 (du bist nie „sicher“), zweitens senken solche Überlegungen deine LebensqualitĂ€t doch immens :smile: - und fĂŒr was haben wir unser Leben, außer es zu genießen, wie lange es auch immer dauern mag?

mfG

Beinhaltet diese Lebenserwartung statistisch alle moeglichen
Unwaegbarkeiten, also moegliche Todesursachen (Unfaelle,
Krebserkrankungen etc.)?

Ja.

Kann man - wenn man heute sagen wir 50 Jahre alt ist - so
seine Restlaufzeit :smile: diskontieren?

Nein, da diese Statistik nicht beinhaltet wie alt man schon geworden ist.

Übrigens die Rentenversicherer haben da ganz andere Statistiken, denn die
interessiert wie alt wird jemand der das 65te Lebensjahr erreicht hat.
Also zum Beispiel SĂ€uglingssterblichkeit ĂŒberlebt hat. Es gibt durchaus
Phasen im Leben die ein höheres Sterblichkeitsrisiko haben.

Der Plem

Hi,

Kann man - wenn man heute sagen wir 50 Jahre alt ist - so
seine Restlaufzeit :smile: diskontieren?

wenn die durchschnittliche Lebenserwartug eines Neugeborenen 75 Jahre betrĂ€gt, dann ist deine Lebenserwartung mit 50 höher. Du hast ja schon alle Risiken der ersten 50 Jahre ĂŒberlebt, wĂ€hrend im Durchschnitt auch der tote SĂ€ugling und der 20 JĂ€hrige Raser mit eingerechnet sind. Da dich diese Risiken nicht mehr treffen können, ist deine Lebenserwartung jetzt höher. Vorausgesetzt natĂŒrlich wir kennen nur dein Geschlecht und dein Alter. Solltest du z.b. rauchen darfst du wieder etwas abziehen.

Gruß

rantanplan

Hi,

Kann man - wenn man heute sagen wir 50 Jahre alt ist - so
seine Restlaufzeit :smile: diskontieren?

wenn die durchschnittliche Lebenserwartug eines Neugeborenen
75 Jahre betrÀgt, dann ist deine Lebenserwartung mit 50 höher.
Du hast ja schon alle Risiken der ersten 50 Jahre ĂŒberlebt,
wÀhrend im Durchschnitt auch der tote SÀugling und der 20
JĂ€hrige Raser mit eingerechnet sind. Da dich diese Risiken
nicht mehr treffen können, ist deine Lebenserwartung jetzt
höher. :
rantanplan

Danke Euch allen.

Gut, wenn man jetzt 55 ist, heisst das, dass man dann jetzt „neurechnen“ muss, also mit 78 rechnen darf?

Mike

Na ja - worauf ich bie dieser Verteilung raus wollte ist: Ist es denn eine NORMALverteilung?

Zwar ist die 75 der „Hochpunkt“, aber ist es statistisch wirklich so,
dass man statistisch genau so wahrscheinlich ableben kann mit 68 wie mit 82? Oder mir 65 wie mit 85?

Mike

Guten Abend, Mike!

Da dich diese Risiken
nicht mehr treffen können, ist deine Lebenserwartung jetzt
höher.

Gut, wenn man jetzt 55 ist, heisst das, dass man dann jetzt
„neurechnen“ muss, also mit 78 rechnen darf?

Es sind und bleiben Durchschnittswerte, die keine Aussage fĂŒr den konkreten Einzelfall zulassen.

Der 55-JĂ€hrige kann sich noch ĂŒber mehr als weitere 40 Jahre seines Lebens freuen, ein Haus bauen, ein Unternehmen grĂŒnden, einen Baum pflanzen, sich eine junge LebensgefĂ€hrtin anlachen, sie ein halbes Dutzend Mal schwĂ€ngern und seine Kinder bis ins Erwachsenenalter begleiten, obwohl er wie ein Schlot raucht. Er kann aber auch trotz asketischer Lebensweise im nĂ€chsten Moment tot umfallen.

Gruß
Wolfgang

Hi Mike, ich glaube ich habe dein Problem erkannt. Du verwechselst die Dichte mit der Verteilungsfunktion!

Die Wahrscheinlich mit 65 zu sterben, nennen wir sie mal p_1, ist kleiner als mit 85 zu sterben, nennen wir sie mal p_2.

p_1 ist dann, 1-p_2. Wenn wir eine Normalverteilung annehmen mit dem Erwartungwert 75.

Die Werte der Dichtefunktion sind gleich, aber wenn du ĂŒber die Wahrscheinlichkeiten sprichst, muss du die Verteilungsfunktion nehmen.

lg. Herlferlein

Moin,

ErlÀuterungen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sterbetafel

Daten:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Gesellschaft


Gern geschehen,
Ufoo

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Die Werte der Dichtefunktion sind gleich, aber wenn du ĂŒber

die Wahrscheinlichkeiten sprichst, muss du die
Verteilungsfunktion nehmen.

lg. Herlferlein

Machen wir es doch mal bildlicher:

Ein 50 jaehriger wird statistisch gesehen wohl 75.

Wie hoch sind die Wahrscheinlichkeiten, dass er mit 75

oder aber mit 60, 65,70

und

80,85,90 stirbt?

Jeweils 10 Prozent plus/minus ?

Mike

Hi, ich muss sagen du hast ein GrundsÀtzliches VerstÀndnisproblem.

Lebenserwartungen sind immer von Geburt an! Wenn man das Alter des Todes auftrÀgt und eine Glockenform ergibt mit Mittelwert=75, dann ist das Alter normalverteilt. Schau dir allgemein aber bitte mal genau an, was eine Dichte und was eine Verteilungsfunktion ist! Du verwechselst die und benutzt sie vollkommen sinnfrei und falsch.

Bisher hatten wir die unbedingte Wahrscheinlichkeit bei der Geburt. Wenn du aber fragst, wie lang lebt denn noch ein 70 JĂ€hriger? Dann hast du ein vollkommen anderes statistisches Modell. Dann suchst du eine bedingte Wahrscheinlickeit. Da solltest du Sterbetafeln der Versicherer nutzen!