Lebensfreude fördern? Material gesucht

Hallihallo:smile:

Ich bin Azubi zur Erzieherin und sitze grad über der Themenauswahl für meine Facharbeit.
Das erste Thema soll in etwa lauten „Hat Lebensfreude Platz in der modernen Kita und lässt sie sich fördern?“
Ich war schon in der Bibliothek und hab das Internet durchsucht, stoße aber auf wenig Material. Kennt jemand etwas passendes und kann es mir empfehlen? Oder hat jemand sonstige Anregungen?

Danke schonmal:smile:

Katrin

Hallo liebe Katrinn,

sorry, aber ich bin wirklich etwas geschockt über deine Zeilen! Du willst Erzieherin werden und hast noch nicht einmal einen gesunden Menschenverstand? Weil, dieser reicht nämlich, um die Frage zu beantworten, dazu brauchst du keine Literatur!

Also, zukünftige Kollegin, hier nun einige Anregungen:
Die Frage könnte ebenso lauten: „Hat Lebensfreude Platz im Leben?“
und ich hoffe, dass du übereinstimmst, dass Lebensfreude wohl eines der wichtigsten Dinge ist.

Nun denn, wie gelangt man zu Lebensfreude? Als Basis würde ich sagen bedarf es eines gesunden Selbstbewusstseins und Selbstwertgefühls. Diese Basis wird i.d.R. in den ersten Jahren gelegt und in diesen befindet man sich i.d.R. auch im Kindergarten. Was kann ich als Erzieherin tun, damit ein Kind sich seiner Fähigkeiten und Stärken bewusst wird und sie leben kann, was, damit es sich im Leben behaupten und durchsetzen kann, was, damit es sich ernst- und angenommen fühlt, etc.

Was braucht mensch noch für Lebensfreude? Positive Lebenseinstellung, die Fähigkeit zu reflektieren, die Fähigkeit, das Schöne im Leben wahrzunehmen sowie die Fähigkeit, das Schlechte der Welt gut verarbeiten zu können. (Natürlich dem vorweg glückliche Umstände wie keine Armut = die Möglichkeit, an den Angeboten des öffentlichen Lebens teilnehmen zu können und meine Energie nicht auf die Frage konzentrieren zu müssen, wie ich meine Kinder die nächsten Tage ernähre und wie lange das Dach überm Kopf noch gewährleistet ist - müsstest du theoretisch alles in der Schule lernen?!)
Und daraus resultierend wieder die Frage, was kann ich als Erzieherin leisten, um dem Kind davon möglichst viel mitzugeben?
Elternarbeit auch nicht vergessen!

Ich hoffe jetzt, das war Anregung genug.
In meiner Ausbildung wollten die Lehrer sehen, dass man seinen Kopf zum Denken benutzt,
und wenn du bedenkst, dass du als Erzieherin stets Vorbild für die Kinder bist, solltest du dies auch tun!
Nix für ungut, wenn du noch Fragen hast, schreibe mir, auch wenn meine Zeilen vllt. nicht so nett klingen, so sind sie doch so gemeint und ich helfe dir gerne.

LG,
jeanne

Hallo Jeanne,

danke für deine Antwort. Die Vorwürfe wie, dass ich meinen Kopf nicht zum Denken benutze und keinen gesunden Menschenverstand habe, übergehe ich jetzt einfach, damit wir hier auf der sachlichen, konstruktiven Ebene bleiben… Ich hoffe jedoch, dass das nicht dein normaler Umgang mit Fragen ist, die dir seltsam vorkommen, auch du solltest doch Kommunikation mit allem pi pa po gelernt haben?

Was du schreibst sind Dinge, die man sich selber denken kann, jawohl. Und bloß weil ich Material suche, heißt das nicht, dass ich mir selber keine Gedanken mache. Nur reichen diese „normalen“ Gedanken nicht für eine Facharbeit aus, du hast doch bestimmt auch eine geschrieben? Eine TIEFERgehende Beschäftigung mit einem Thema.
Z.B. könnte man sich damit auseinandersetzen „Brauche ich tatsächlich glückliche Umstände, um ein lebensfroher Mensch zu sein?“ Und „glücklich“ allein ist sehr subjektiv, allein darüber könnte man wieder diskutieren.
Schlussendlich soll es in meiner Facharbeit um die Auseinandersetzung mit dem Begriff „Lebensfreude“ gehen und deren Platz in unseren (z.B. Einstein-)Kitas. (wer Einstein-Kitas nicht kennt und interessiert ist: http://www.stuttgart.de/sde/global/images/sde_publik… ) Eventuell lege ich einen Augenmerk auf „Lebensfreude fördern als Prävention von Suizid, Magersucht& Co?“ Wobei mir noch nicht ganz klar ist, wie das in einem Kapitel gehen soll - aber wie bereits im ersten Thread geschrieben bin ich noch bei der Themenfindung und -formulierung.

Ich hoffe, du hast jetzt verstanden, dass es mir nicht um diese „selbstverständlichen“ Gedanken geht (die auch mein nicht denkender Kopf produziert), sondern um ein bewusstes Auseinandersetzen mit dem Begriff, seiner Bedeutung etc.

LG Katrin

Ergänzung
Hallo,

beim Lesen kam mir nur kurz noch ein Gedanke - ich weiß nicht, ob er richtig passt und hilft:

Lebensfreude/Glück - da gab es mal eine Studie, welche Leute (in welchem Land) am glücklichsten sind (ich weiß, das ist ungenau, aber für meinen Gedanken herleitend). Es kam ein ganz armes Land heraus, ich meine Indien oder so. - Die Lebensumstände nehmen natürlich Einfluss, aber meine Vermutung ist, dass eine erfolgreiche Beziehungsgestaltung am wichtigsten ist. Wenn Leute, die so arm sind, Lebensfreude empfinden und eben nicht nur auf ihre Sorge konzentriert sind, wie sie überleben sollen, dann wahrscheinlich, weil sie in ein Netz aus Beziehungen eingebunden sind, in dem sie das Nichts, was sie haben, auch noch teilen. - Selten habe ich so viel Gelächter gehört wie in einem armen Viertel in Accra (Ghana). Ich bin morgens oft aufgewacht und das erste, was ich hörte, war Lachen.
Und dann denke ich an die Leute, die alles haben, bei denen eigentlch alles Materielle „stimmt“ und die dennoch nicht glücklich sind. - Ich meine, dass oft fehlende Beziehungen/Bezüge zu anderen Menschen (Familie, verlässliche Freunde, eben ein Bezugssystem) die Ursache sind.
Ich glaube, dass Erzieherinnen, Lehrerinnen (vor allem im Grundschulbereich aber vielleicht auch später) und andere Pädagogen Beziehungen bieten können, die ansonsten fehlen.
Aber das ist nur so eine Idee, die mir gerade in den Kopf kam.
Viel Erfolg für Deine Arbeit!
Matuja
PS: Beziehungen ist kein guter Begriff für das, was ich meine. Ich meine, dass man Bezüge zu anderen Menschen, ein soziales Netz, persönliche Freundschaften, Familie, eine Gruppe, zu der man gehört, Mentoren, die einem raten etc. braucht,

Liebe Kathrin,

sorry für die Vorwürfe, manchmal geht´s mit mir durch :wink:
(Und, nein, das ist nicht mein normaler Umgang mit Fragen, i.d.R. bin ich sehr sachlich.)

Leider ist das was du suchst für mich noch zu unkonkret, als dass ich dir Literaturhinweise geben könnte.

Jedenfalls dir gutes Gelingen für deine Arbeit,
LG,
jeanne

Hallo Katrin,

ich probiere mich mal an einem konkreten Tipp, auch wenn’s nicht so hundertprozentig passend ist… ich arbeite nun mal mit Jugendlichen und nicht in der Kita. Es gibt ein tolles Buch mit dem Titel „Lernziel: Lebenskunst“. Darin gibt es neben etlichen Dingen zum sofort ausprobieren auch viel theoretischen Text zum Thema. Leider weiß ich den Autor gerade nicht, sollte aber im Verlag an der Ruhr erschienen sein.

Auch wenn sich das Buch natürlich mit einer komplett anderen Altersgruppe beschäftigt - vielleicht regt es deine Phantasie an und dir fallen selbst noch Dinge ein (oder du hast Ideen, wie man einige Inhalte passend für die Kita kriegt).

Viel Erfolg wünscht dir
Sabine