Hallo,
ja, sehr schön, das könnte eine angeregte Diskussion werden. 
Meine Einstellung zu Lebenskunst:
Tu es oder laß es, aber sei mit Deiner Entscheidung zufrieden.
Auf den ersten Blick klingt das ganz einleuchtend, zumal ja gerade der Aspekt der Handlungskonsistenz betont wird, die mindestens seit Sokrates ja schon eine bedeutende Rolle im philosophischen Denken spielt.
Gleichwohl bin ich von der Möglichkeit, ehrlicherweise dies zu behaupten, nicht überzeugt, ja noch nicht einmal klugerweise kann man diese Einstellung einnehmen, meine ich. Und die Begründung scheint mir weitgehend evident zu sein, denn:
Woher kann ich wissen, dass die Entscheidung, die ich zu einem bestimmten Zeitpunkt gefällt habe, nicht unter veränderten
Bedingungen später anders ausfallen würde, entweder weil mir andere Erkenntnisse vorliegen oder weil sich meine Einstellung in irgend einer Hinsicht ändert?
Ich würde also behaupten wollen, dass diese Formulierung eine Handlungsanweisung ist, die zweifellos - etwa in pädagogischen Zusammenhängen, wo man einem Zauderer helfen will, sein Zaudern zu überwinden - ihre Berechtigung hat, aber selbst in diesen Fällen allzu allgemein ausfällt (Hamlet!).
Soweit meine erste Einschätzung der These.
Herzliche Grüße
Thomas Miller