Dass ich Bewerbungsschreiben und Lebensläufe schreiben musste, ist lange her. Damals, vor (ich traue mich kaum, die Zahl zu nennen) mehreren Jahrzehnten, habe ich in der Schule gelernt und auch vielmals so angefangen:
Ich wurde im Jahr x in y als Sohn des ( Beruf) (Vorname) (Name) geboren. Jetzt brauche ich mich nicht mehr bewerben, aber es interessiert mich einfach: Ist das immer noch so?
Den Beruf des Vaters anzugeben, war wichtig, weil das die Zuordnung zu einer sozialen Schicht erkennen ließ. Wer sich in eine höhere Schicht bewarb und aus der unteren oder mittleren Schicht stammte, hatte es schwerer.
Einen Beruf der Mutter anzugeben, war unwichtig, evtl. sogar schädlich, weil das darauf hinweisen könnte, dass der Vater nicht genug verdiente, um seiner Frau zu ermöglichen, sich voll und ganz nur der häuslichen Arbeit und der Erziehung der Kinder zu widmen.
Ganz wichtig aber war dabei, die Mutter mit Vor- und Nachnamen zu nennen, damit man erkannte, dass man ehelich geboren war. Denn damals bekam eine Frau bei der Heirat ja immer den Familiennamen des Mannes zugeordnet. Unehelich zu sein, war ein Makel. Es gab damals viele sogenannte „Muss-Heiraten“: Wenn eine Frau schwanger wurde, sie und ihr Partner aber auf keinen Fall zusammen leben wollten, heiratete man, damit die Frau und damit auch das Kind den Nachnamen des Vaters bekam. Nch der Geburt ließ man sich dann so schnell wie möglich wieder scheiden.
Ich habe im Internet nach Mustern von Bewerbungsschreiben und LKebensläufen gesucht. Als Beispiel zitiere ich hier aus der Wikipedia:
" … Geburtsdatum und -ort … eventuell die Namen und Berufe der Eltern – …"
Demnach sind Namen und Berufe der Eltern also immer noch nicht draußen? Oder wie seht Ihr das? Am besten fände ich, wenn es hier Mitleser gäbe, die Arbeitgeber oder Personalsachbearbeiter sind und berichten würden, wie sie das sehen.