Lebensmittel: EU erhöht radioaktive Grenze 20 fach

Hallo!

Fisch esse ich praktisch nur welchen der in Europa gezüchtet wurde.

Doch wie ist es mit Reis und zum Beispiel Grünen Tee oder Meersalz?

Es geht um Fukushima und den Supergau.

Gerade habe ich auf der Homepage von Greenpeace gelesen das vor ein paar Tagen die Grenzwerte Grenzwerte für Lebensmittel aus betreffenden Regionen um das 20 fache erhöht wurden.

Zitiert:

„Für Lebensmittel und Lebensmittelimporte gelten für Cäsium 134 und 137 üblicherweise Höchstwerte von 370 Becquerel/Kilogramm für Säuglingsnahrung und Milchprodukte sowie von 600 Becquerel/Kilogramm für andere Nahrungsmittel (EU-Verordnung 733/2008). Mit der Eilverordnung 297/2011, in Kraft getreten am 27. März 2011, hat die Europäische Kommission diese Grenzen für Produkte aus den betroffenen japanischen Regionen deutlich heraufgesetzt: auf 400 Becquerel/Kilogramm für Säuglingsnahrung, auf 1000 Becquerel/Kilogramm für Milchprodukte und auf 1250 Becquerel/Kilogramm für andere Nahrungsmittel. Bestimmte Produkte wie Fischöl oder Gewürze dürfen diesen Wert sogar um das Zehnfache übersteigen, also bis zu 12.500 Becquerel/Kilogramm belastet sein - ein 20-faches des bisherigen Limits.“

http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&tx_…

Blöde Frage: Warum gibt es Grenzwerte wenn diese je nach Anlassfall „angepasst“ werden?

Hi,

naja. Es wurde halt mal beschlossen, dass Radioaktivität so böse ist, und man hat die Grenzwerte so niedrig zu setzen sind wie nur irgendwie sinnvoll machbar. Ergebnis? Milch von glücklichen Kühen hat gelegentlich mal mehr Becquerel als die gültigen EU-Grenzwerte. Ein Mensch mit 70kg Körpergewicht hat 8000 - 9000 Becqerel (http://www.goruma.de/Wissen/Naturwissenschaft/Strahl…), andere geben höhere Werte von 10500 an (http://www.bbc.co.uk/news/world-12860842, von einem Kernphysiker verfasst). Insofern wärest Du auch nach Sex mit Deiner Freundin verstrahlt, aber sowas von.
Der erste Link erklärt auch den Unterschied zwischen Becquerel und Sievert sehr schön und sagt uns, was naürliche Radioaktivität ist. Alternativ gibt es dazu auch hier im Physikbrett mehrere schön formulierte und gut verständliche Antworten auf entsprechende Anfragen.
Bei der BBC erfährt man auch, dass man bei einer Straqhlentherapie bis zu 20000mSv abbekommt, und das überlebt man nur, weil die Dosis über gewisse Zeit verteilt wird. Die meisten der Arbeiter in Tschernobyl, die 4000 mSv in ein paar Stunden abbekamen, waren nach ein paar Wochen tot (obiger BBC-Link).
Das ist alles das wenig sinnige Ergebnis der komischen Vorstellung, dass nur Strahlung gefährlich ist, die aus einem Atomkraftwerk etc. ungeplant austritt, wenn aber der Boden von Natur aus strahlt tut uns das nichts, und wenn wir Strahlung verwenden um Krebs zu bekämpfen, ein CT durchzuführen oder jemanden zu röntgen, dann schadet uns das auch nicht
Dabei ist die natürliche, aber extrem hohe Radioaktivität in Cornwall, die durch Gestein und Radongas verursacht wird, so hoch, dass sie nahezu jeden Grenzwert übersteigt und erwiesenermassen für fast vierstellige Zahlen von zusätzlichen Krebserkrankungen pro Jahr sorgt. Aber käme deswegen jemand auf die Idee, Cornwall zu evakuieren, oder auch nur nicht mehr dort hinzufahren?
Irgendwo anders bei der BBC (kannst ja mal googlen) steht auch, dass ein Kopf-CT das Äquivalent der Strahlendosis ist, die man 1,5 Meilen von der Explosion der Hiroshimabombe abbekommen hat…

die Franzi

Hallo,
zur Strahlenbelastung Tschernobyl/Nuklearmedizin sollte man noch
anmerken, dass bei der Nuklearmedizin sinnigerweise nicht die
Ganzkörperdosis gemeint ist, sondern die lokale Dosis.
Ergibt ja auch wenig Sinn den kleinen Zeh zu bestrahlen wenn der Tumor
im Gehirn sitzt.
Bei der Hiroshimabombe wieder dasselbe vermute ich, auch wenn es in 2
Kilometer Entfernung wohl relativ egal ist …

Zu den Lebensmitteln:
Ich vermute dies dient dazu den (kurzzeitigen) völligen Zusammenbruch der
Landwirtschaft in Europa zu verhindern, falls eine geringe Ladung an
radioaktiven Partikeln über Europa niedergeht.

Gruss

Hi,

zur Hiroshimabombe: da kam ja grad ne Doku auf einem der Nachrichtensender, die hat mich wieder daran erinnert: Was die bei weitem meisten Leute getötet hat, war die enorme Hitze, die die Kernexplosion freigesetzt hat. Quasi das, was der Brennstab/die Brennstäbe eines Kraftwerks an Wärmeenergie über seine Lebenszeit verteilt abgibt, wurde dort innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde frei und hat Leute teils auf der Stelle in nicht nur Asche, sondern nichts verbrannt.
Oder habe ich jetzt in der geistigen Umnachtung der späten Abendstunde an dir vorbeigeschrieben?

die Franzi

Nein, passt schon.
Dies meinte ich ja : In zwei Kilometern Entfernung ist es relativ egal …
Gruss

Es geht um Fukushima und den Supergau.

Blöde Frage: Warum gibt es Grenzwerte wenn diese je nach
Anlassfall „angepasst“ werden?

Hallo,
reine Vorbeugung, fuer das Kommende, in den naechsten Monaten, es geht nicht um DEN Supergau, sondern um drei und moeglicherweise mehr.
Gruss Helmut

Hallo Martin
Man isst ohnehin nur Reis aus Italien.

Gruss: Maggie

Erhöhung oder nicht Erhöhung, das ist die Frage

Blöde Frage: Warum gibt es Grenzwerte wenn diese je nach
Anlassfall „angepasst“ werden?

Ich habe auch eine blöde Frage: wo in dem Text der Verordnung steht, daß die Grenzwerte angehoben wurden?

Gespannt
Christian

Hallo Christian,

die Grenzwerte wurden nicht in dieser Verordnung angehoben sondern dadurch, dass diese Verordnung in Kraft trat, während vorher eine andere Verordnung (733/2008) in Kraft war, die niedrigere Grenzwerte vorsah.

Ralph

Hallo,

die Grenzwerte wurden nicht in dieser Verordnung angehoben
sondern dadurch, dass diese Verordnung in Kraft trat, während
vorher eine andere Verordnung (733/2008) in Kraft war, die
niedrigere Grenzwerte vorsah.

ich weiß, daß das auf einigen Internetseiten zu lesen ist und ich weiß auch, daß dort behauptet wird, eine Verordnung aus dem Jahre 1987 gelte jetzt wieder, nach der höhere Strahlungswerte erlaubt sind, wenn aufgrund eines nuklearen Unfalls die Versorgung der Bevölkerung in Gefahr ist.

Ich finde aber in der aktuellen Verordnung nur Kennzeichungspflichten aber keine neuen Grenzwerte und auch keinen verweis darauf, daß nun eine alte Verordnung mit höheren Grenzwerten wieder gilt - wobei ich nicht ausschließen will, daß das mit dem EU-Deutsch zusammenhängt, das mir so ganz und gar nicht liegt.

Daher beibt meine Frage bestehen, ob mir jemand bitte im Originaltext zeigen kann, wo entweder höhere Grenzwerte festgelegt werden oder eine alte Verordnung wieder in Kraft gesetzt wird.

Gruß
Christian

Moin auch,

also: laut 297/2011 (gültig seit 25.3.2011) darf aus (…)Fukushima nichts eingeführt werden, dass einen Gehalt an Iod-131, Caesium-134 und Caesium-137 hat der höher ist als spezifiziert in 3954/87 Seite (Artikel 2, Absatz 3). Für Iod-131 steht in 3954/87 z.B. für Milchprodukte ein Maximalgehalt von 500 Bq/kg bzw Bq/l (steht im Annex).

Bevor 297/2011 in Kraft trat, galt 733/2008 (angeblich, ich habe das nicht überprüft). Und dort steht als Maximalwert für z. B. Milchprodukte 370 Bq/kg bzw 370 Bq/l (steht im Anhang II).

Wenn also 733/2008 durch 297/2011 abgelöst wurden, wurden die erlaubten Grenzwerte erhöht.

Ralph

Hallo,

Das ist alles das wenig sinnige Ergebnis der komischen
Vorstellung, dass nur Strahlung gefährlich ist, die aus einem
Atomkraftwerk etc. ungeplant austritt, wenn aber der Boden von
Natur aus strahlt tut uns das nichts, und wenn wir Strahlung
verwenden um Krebs zu bekämpfen, ein CT durchzuführen oder
jemanden zu röntgen, dann schadet uns das auch nicht

Das hat etwas damit zu tun, dass natürliche Strahlung Biostrahlung, also gesund ist, die aus Atomkraftwerken genmanipuliert wurde, also ungesund ist und die restliche medizinischer Art ist, die es in Apotheken auf Schein gibt und mehrere Qualitätstests durchlaufen hat.