Ach herrje…
jetzt muss ich das geraderücken, was die Konkurrenz nicht geschafft hat zu kommunizieren. (Zur Info: Ich bin kein Vertreter der [XYZ-Pfefferminzia])
Aber gut, ich versuchs mal:
Meine Eltern habe vor einigen Jahren eine Lebensversicherung
abgeschlossen. Nun haben sie diese gekündigt, und eine
Überraschung bei dem auszuzahlenden Betrag erlebt.
Nun, wenn man sich ein bißchen auskennt, ist es keine Überraschung, wenn man eine Lebensversicherung vorzeitig kündigt, aber alles der Reihe nach.
Ich habe
die Rechnung(Diese habe ich selbst erstellt. Sollte
nachvollziehbar sein!) hier als PDF gespeichert:
ohne Zinsen:
https://dl.dropbox.com/u/43170626/Versicherungsrechn…
mit 1% Zinsen:
https://dl.dropbox.com/u/43170626/Versicherungsrechn…
mit den vom Versicherungsvertreter angegeben Zinsen (6%):
https://dl.dropbox.com/u/43170626/Versicherungsrechn…
Deine Rechnungen sind leider nicht so ganz leicht nachvollziehbar, aber das ist hier auch irrelevant.
Du gehst offensichtlich davon aus, „ich habe irgendetwas eingezahlt, das wird irgendwie verzinst und alles zusammen bekomme ich irgendwann ausgezahlt“.
Das ist aber keine Lebensversicherung sondern das System „Sparbuch“.
Weiteres siehe unten.
Ein Brief an das Versicherungsunternehmen [XYZ-Pfefferminzia], über die
Auflistung aller eingezahlten/ausgezahlten Beiträge,
garantierten Zinsen und Zinssatz wurde verweigert. Die
Begründung: Es übersteigt die Publizitätspflicht und die dabei
entstehenden Kosten können nicht getragen werden(Absolute
Frechheit!)
Das ist keine Frechheit sondern schlicht nicht praktikabel, was Du forderst.
Leider verweiger mir [XYZ-Pfefferminzia] die Auskunft, was so mit
dem Geld gemacht wurde bzw. wo der Rest ist. DENN: Der
auszuzahlende Betrag umfasst rund 12200€ lt. [XYZ-Pfefferminzia]. Wo ist denn
bitte der Rest des Geldes hin? Der Name des Vertrag lautet
Kapitalgedeckte Lebensversicherung. Der Versicherungsvertreter
begründete die immense Differenz mit der Aussage, „der Rest
wäre das Geld, was in die Risikoversicherung gegangen wäre.
Also diese Todesfallabsicherung“. Weil das ja keine normale
Lebensversicherung wäre, also halt eine mit diese
Todesfallsumme. Hä?! Das ist doch meiner Meinung der Sinn
einer Lebensversicherung! Also das ist doch immer so. Und ich
kann einfach nicht das Gefühl loswerden, dass hier jemand
meine Eltern etwas verarschen möchte. Könnte mir einer von
euch weiterhelfen?
Sagen wir mal so: Der Versicherungsvertreter war offensichtlich nicht besonders gut in der Lage den Sachverhalt zu erklären.
PS: Die Rechnung über die eingezahlten Beiträge ist richtig.
Danke schon mal im Voraus
So jetzt also zur Erläuterung:
Wenn Du alle Beiträge verzinst haben möchtest, dann bist Du beim System „Sparbuch“ (siehe oben).
Das Problem dabei ist:
Wenn Du nach einem Monat verstirbst, dann ist es eben 1 Monatsbeitrag auf dem Sparbuch und nicht mehr.
Wenn Du nicht verstirbst, hast Du am Ende alle eingezahlten Beiträge und die Zinsen und gut ist.
Im Todesfall ist aber nix gut, da erstens tot und zweitens die Nachkommen arm.
So und nun dazu, was eine Kapital-Lebensversicherung macht:
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Es ist eine Lebens-VERSICHERUNG. Wenn Du stirbst, gibt es Geld. Und zwar die volle Versicherungssumme, egal wie lange und wie oft Du schon eingezahlt hast.
Das ist das Prinzip einer Versicherung, dafür zahlt man Geld. Dieses Geld ist ein Teil Deiner Einzahlungen. Wenn nix passiert, ist das weg. Das ist der Risikoanteil in Deinem Beitrag. Dafür sind die Nachkommen etwas erleichtert, da Du zwar tot bist aber wenigstens Geld da ist.
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Es ist eine KAPITAL-Lebensversicherung. Es wird auch Kapital angespart und mit einer Garantieverzinsung verzinst.
Der REST Deines Beitrags (das was Du gezahlt hast MINUS dem Risikoanteil) wird angespart und verzinst.
Du kannst also nicht Deine Rechnung aufmachen, alle Beiträge mal X-Verzinsung und so weiter.
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Eine Versicherung ist kein reiner Sozialverein und der Versicherungsvertreter wird nicht von der Caritas bezahlt.
Die Versicherung will und muss Gewinne erwirtschaften. Das ist vielen nicht so klar, aber das ist vollkommen legitim. Die vielen Mitarbeiter, der Verwaltungsapparat, die Gebäude etc. müssen auch von irgendetwas bezahlt werden.
Der Versicherungsvertreter, der Deine Eltern besucht hat, braucht auch ein Brötchen zum Frühstück und muss das Benzin bezahlen, was er bei der Herfahrt verbraucht hat.
Dafür erhält er Abschlussprovisionen. Die werden mit den Beiträgen der ersten Jahre verrechnet.
So: Am Anfang eines Vertrags geht ein Teil des Beitrags für den Risikoanteil der Lebensversicherung drauf, der Rest für die Abschluss- und Verwaltungskosten.
Anfangs wird also noch GARKEIN Sparanteil erbracht, erst in späteren Jahren.
Deswegen sind viele so erschrocken, wenn Sie vorzeitig die Versicherung kündigen und sich dann wundern, warum so wenig Geld da ist.
Es ist einfach nicht mehr …
Ich hoffe ich konnte das jetzt mal einigermassen verständlich erklären.
Gruß Dirk