Hi
Was hat dich gehindert den Weg ins Religionswissenschafts Brett zu finden?
Die Römer hatten eine ganze Reihe von eigenen Göttern, darunter Jupiter Optimus Maximus, Juno und Minerva, zudem übernahmen sie Götter der Etrusker.
Später übernahmen sie auch Götter der Griechen, sowie grundsätzlich das Pantheon, ja.
Dabei blieben die Götter aber nicht völlig gleich sondern wurden auch schonmal uminterpretiert.
Das ist kein grundsätzliches Problem, da auch die Götter der Griechen nicht einheitlich waren, oder wusstest du, dass Aphrodite auch als Herrin der Lüfte verehrt wurde, und in einigen Städten einer Kriegsgöttin nahe kam?
Die Römer waren bereit Teile der Religion eroberter Gebiete aufzunehmen um die Bevölkerung dieser besser einzugliedern, die römischen Staatsgötter wurden aber immer durchgesetzt. Das heißt, es war egal an welche Götter man glaubte, so lange die römischen mitverehrt wurden.
Das galt später auch für den Kaiserkult, der war Pflicht, weswegen die Christen auch erhebliche Probleme bekamen.
Das griechische Pantheon wurde spätestens ab 217 v. Chr. fest übernommen und angegliedert, dies waren Jupiter/Juno, Neptun/Minerva, Mars/Venus, Apollo/Diana, Vulcanus/Vesta und Merkur/Ceres. Sie wurden in Paaren verehrt und wie du merkst sind die etwas anders als die griechischen, auch wenn die Götter selbst gleiche Beschreibungen haben.
Saturn ist eine Ausnahme, der ist eher etruskischer Herkunft und wurde erst später mit Jupiter identifiziert.
Natürlich gab es auch heilige Haine, Tempel etc. aber die waren auf römischen Boden, oder zumindest proto-italienischen. Die Griechen hatten ihre eigenen Haine etc. und durften diese auch weiter behalten.
Später wurden Mysterienkulte wichtig, die waren, so lokalgebunden, natürlich nur an ihrem Ort richtig zu verehren. Anhänger der Eleusis-Mysterien mussten zur großen Weihe natürlich nach Eleusis reisen und auch der Orpheus-Dionysos Kult hatte einzelne lokale Orte in Griechenland und Süditalien zu denen man sich hinbewegen musste.
Natürlich konnte ein Römer im griechischen Tempel seinen Gott verehren, die Frage war, ob er das wollte. Wenn es der passende Gott war, ging das. Umgekehrt sah es ähnlich aus, auch wenn ein Grieche sich weniger „herablassen“ musste um in Rom seine Gottheit zu verehren.
Die Zugänge zum Totenreich hingen von der jeweiligen Religion ab.
Die Römer selbst waren aber gar nicht so Jenseitsgläubig - das gilt jetzt fürs normale Volk- da gibt es aus Grabstelen, so vorhanden, durchaus sehr schnippische Kommentare.
lg
Kate