Lebt man leichter mit dem Glauben an Schicksal?

Hallo ihr Lieben. Kann man dann besser akzeptieren, was einem so passiert und ist für anderes viel dakbarer? Lebt es sich dann vieleicht leichter? Glaubt ihr an das Los eines Menschen?

Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Zumal es ja in den meisten Religionen sowas wie Schicksal nicht gibt.

Ich finde das immer einen interessanten Widerspruch: Einerseits wird ja grade im Christentum des öfteren betont, dass Gott dem Menschen einen freien Willen gegeben hat. Andererseits, hört man oft, grade in Zusammenhang mit negativen Ereignissen: „Gottes Wege sind unergründlich“ oder „Gott hat für jeden Menschen einen Plan“. Das passt was nicht.

Als Atheist, der jedes Lebewesen als hochkomplexe Biomaschine ohne göttlichen Funken betrachtet, hat man es da einfacher: Es gibt kein Schicksal. Das Leben ist eine komplexe Aneinanderreihung von Ereignissen - einige kann man beeinflussen, andere nicht. Es kommt, wie es kommt - aber es ist nicht vorherbestimmt.

Lässt sich so pauschal überhaupt nicht beantworten.
Zwei (ehemalige) Klienten von mir …
Raimund ist schizophren und einer, der ständig dagegen ankämpfen muss, ein Minimum eines kohärenten Selbstgefühls zu bewahren, weils ihn sonst vor Angst zerreißen würde. Der hat irgendwann den Weg zu einer recht rigiden deterministischen Religiosität gefunden. Alles ist vorherbestimmt und vorgegeben. Jetzt hat er quasi ein halbwegs stabiles Ich außerhalb seiner Selbst, das er durch ständige Bibellektüre aufrecht erhält … ich glaube, er lebt sich heute leichter als früher.

Sonja ist Zwangsneurotikerin, ihr wurde von ihrer Mutter von klein auf ein krudes Vorhersehungs-Christentum aufgedrängt. Jede Kleinigkeit hat eine Bedeutung für sie, jeder an sich nebensächlich Scheiß ist ein Indiz auf ihren jenseitigen Schuldenstand. Das hat sie irgendwann nur noch im Dauersuff ausgehalten.

Natürlich muss man das nicht zwingend psychologisch diskutieren, aber deine Fragestellung zielt irgendwie darauf ab.

Gruß
F.

Hallo,

der starke Glaube an das Schicksal führt bei manchen Menschen dazu, dass sie z.B. ihre Kinder im Auto nicht anschnallen oder in Kindersitzen befördern nach dem Motto: wenn es Gottes Wille ist, das etwas schief geht, können wir eh nichts daran ändern.
Wenn sie dann obendrein nach diesem Motto Auto fahren - .

Kurz: wer an Schicksal glaubt, will den Zufall und die Eigenverantwortung ausschließen. Zufall ist sehr schwer zu akzeptieren, wir suchen zwangsläufig immer nach Gründen, Eigenverantwortung macht Arbeit und ev. Schuldgefühle. So gesehen lässt sich mit einem Glauben an Schicksal oder Gotteswillen ev. psychisch leichter leben. Aber es geht ev. auch leichter etwas schief.

Gruß, Paran

Gruß, Paran

Hallo!

owt:

Gruß

Widor

Aber ein Schicksal hat ja nichts mit Gott zu tun. Man hat ja trotzdem noch seinen freien Willen.

Wikipedia versteht mich halt

Als Einzelperson kann es bei Schicksalsschlägen helfen. Als Gesellschaft nicht. Eine Gesellschaft, die das Schicksal oder einen übernatürlichen Willen/eine wie auch immer geartete Bestimmung für ihr Schicksal verantwortlich macht, kommt in einer modernen Gesellschaft nicht zurecht. Extremes Beispiel (nicht erfunden !) : Es regnet zu wenig und die Ernte leidet darunter. Der Bach ist 100 m weiter. Man könnte mit der Gießkanne Abhilfe schaffen. Aber „Er“ lässt es auf Teufel komm raus nicht regnen. Das ist einfach Schicksal.
Udo Becker

Hi
Dazu gab Gott aber niemand den Verstand s. Joh.17,3…es geht ums kennen lernen, verstehen was er uns sagen will. Die Bibel ist ja kein Märchenbuch wie viele glauben. Was ist Glaube?
Hebr.11, 1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht[1] auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht. 2 Durch diesen haben die Alten ein gutes Zeugnis erhalten…. Schlachter Bibel 2000
Man braucht heute nicht raten was besser sein kann – man kann überprüfen,einfach gesagt der Glaube an Gott-wie er in der Bibel beschrieben wird gibt nach und nach Ruhe und Kraft, stückweise, 1.Kor.13,9…das Leben ist dann besser zu bewältigen.(Erfahrungswerte) Die Zeitzeichen sprechen eine deutliche Sprache 2.Tim.3,1-5…Off.11,18…12,12… da muss man eben durch… Wer sich auf das Schicksal verlässt fällt durch, wer an den Ausgang der Schrift glauben kann –und das ist möglich- hat’s leichter. Matth.5,5, Off. 21, 1- u.v.m. speedytwo

Das mit dem Schicksal trifft meiner Meinung auf die übrige Schöpfung zu, nicht aber 1:1 beim Menschen. Wenn es so wäre, warum pass ich im Strassenverkehr auf, - esse ich was ich will, warum soll ich mich für einen anderen aufopfern, - bringen Gebete etwas, und vieles mehr.
Meiner Überzeugung nach hat unser SChöpfer uns mit einem eigenen Anteil an Verantwortung ausgestattet, in den er nicht eingreift. Ich glaube, daß wir ständig an eine Weggabelung kommen, an der wir Entscheidungen treffen. Wir können dann sagen: Ist eh egal, - oder: Nein, das tue ich jetzt auf keinen Fall (z. B. ein Kind am Zebrastreifen niederfahren usw.). Ich glaube aber auch daran, dass mehrere Möglichkeiten im Leben etwas vorgezeichnet sind, daß wir aber immer wieder an der „Weggabelung“ eigenverantwortliche Entscheidungen treffen, die die Richtung unseres Schicksals in vorgezeichnete Bahnen lenken.

Das kommt auf dich an (Röm.4,9; Hebr.11,1).