Hallo!
Warum?
Ich erkläre es mal möglichst einfach:
Stell dir zwei lange, eng beieinander liegende Drähte vor. Aus dem einen saugst du Elektronen ab, und lädst ihn dadurch positiv auf. Dadurch werden auch die Elektronen aus dem zweiten Draht angezogen, am liebsten würden sie auch rüber zu dem ersten Draht.
Verbindest du die Drähte elektrisch leitend, werden tatsächlich einige Elektronen rüber fließen. Dadurch wird auch der zweite Draht positiv geladen, und hält damit weitere Elektronen von ihrer Abwanderung ab.
Die Stromleitung, die zu deiner Lampe führt, enthält auch (mehr als) zwei Drähte, von denen die eine, die Phase ständig zwischen positiv und negativ geladen wechselt. Ein zweiter Draht ist der Neutralleiter, der an einem Ende wortwörtlich mit der Erde verbunden ist, und daher keine Spannung führen sollte.
Normalerweise sollte dein Lichtschalter die Phase auftrennen. Der Neutralleiter ist ja mit der Erde verbunden und kann daher keine Spannung haben, daher wird zwischen den Drähten an der Lampe keine Spannung zu messen sein.
Wenn der Lichtschalter aber den Neutralleiter auftrennt, passiert genau das, was ich oben beschrieben habe. Die Phase lädt sich abwechselnd positiv und negativ auf wie der erste Draht, und das Stück Neutralleiter vom Schalter bis zur Lampe wirkt wie der zweite Draht.
Ist eine Lampe installiert, kann da tatsächlich ein Strom fließen, wenngleich er winzig klein ist - ich hab ja geschrieben, daß der zweite Draht recht schnell seine Elektronen zurück hält. Der Strom reicht nicht, um eine Glühlampe zum leuchten zu bringen, er reicht eigentlich auch nicht, um LEDs zum Leuchten zu bringen. Allerdings: Durch das Funktionsprinzip des Netzteils für deine LEDs wird der fließende Strom (eigentlich Ladung) gesammelt, und alle 5 Sekunden reicht es, um das Netzteil zu einem Startversuch zu verleiten. Dabei geht die gesamte gesammelte Ladung drauf, so daß es bei einem Versuch bleibt - die LEDs glimmen höchstens kurz auf.
Eine andere Ursache:
Ist ja alles schön und gut bisher, aber ich habe auch eine Lampe, die permanent tickt, und da wird korrekterweise die Phase geschaltet. Allerdings habe ich ne Wechselschaltung mit mehreren Schaltern, und wenn man sich das Prinzip anguckt, liegen da auch wieder zwei Leitungen (beide für Phase gedacht) nebeneinander.
Was tun?
Man kann prüfen, ob der Schalter an der Phase hängt: Wenn die Lampe abmontiert und der Schalter aus ist, lässt sich eine Spannung von einigen 10V, gerne auch 100V und mehr zwischen Phase und Neutralleiter, sowie zwischen Neutalleiter und Schutzleiter messen.
Mit etwas Glück führt die gesamte Leitung mit Phase und Neutralleiter am Schalter vorbei, dann wird es einfach. Allerdings darf man das nicht erwarten, häufig nimmt nur eine der beiden einen Umweg am Schalter vorbei. Und dann darf man die Abzweigung suchen, wenn man sie überhaupt findet…
Gegen die zweite Ursache kann man nichts unternehmen.
Aus Sicht der Elektronik wäre es möglich, einen Widerstand oder einen Kondensator parallel zur Lampe zu schalten, durch den der Strom bevorzugt abfließt, so daß sich keine Ladung aufbaut Da solltest du als Laie aber die Finger von lassen, wie generell von der ganzen Hauselektrik.