hallo,
die tochter meines mannes ist nun seit einem halben jahr in der schule. leider macht sie kaum fortschritte, sodass auch die lehrer die mutter schon angesprochen haben.seit vier tagen ist die dochter nun bei mir und meinem mann zu besuch. ich übe jeden tag mit ihr lesen, schreiben und rechnen. leider fällt mir auf, dass sie beim lesen buchstaben verdreht und die wörter nicht zusammenhängend lesen kann…sie erfindet dann einfach wörter und schaut nur in der gegend rum.das problem ist auch, dass sie sehr schnell dicht macht und keine lust mehr hat zum üben und sehr schnell die konzentration verliert.
auch haben wir letztens an einem wort eine halbe stunde gesessen und sie las jedesmal was anderes aus diesem wort…
leider sehen die beiden elternteile die problematik nicht, und ich weiss langsam nicht wie ich das üben soll, da sie ja viele buchstaben im wort immerwieder falsch erkennt, einzeln aber erkennt…
Guten Morgen,
meine Antwort zur Überschrift wäre „weder Legasthenie noch zu faul“. Das Kind hat ganz einfach Probleme mit dem Verschriften von Sprache (d.h. mit Lesen und Schreiben) und benötigt daher massive Förderung, um die in der Schule geforderte Lerngeschwindigkeit aufbringen zu können. Man kann sich das grob so vorstellen: In einer durchschnittlichen Klasse gibt es eine breite Streuung, wie viel Arbeit Kinder investieren müssen, um das Gleiche zu lernen. Nach meiner Erfahrung kann man davon ausgehen, dass die Spannweite (mindestens) den Faktor 4 umfasst, d.h. dass die Kinder am einen Ende der Lerngeschwindigkeit 4-mal so viel Arbeit (d.h. Übungszeit) investieren müssen als die am anderen Ende. Diese Streuung hat übrigens nichts mit Unterschieden in der Intelligenz zu tun, es gibt hochintelligente Kinder, die beim Erlernen der Schriftsprache am unteren Ende der Lerngeschwindigkeit sind und umgekehrt.
Es gibt kein Zaubermittel, um die Lerngeschwindigkeit zu erhöhen, die Kinder müssen einfach in einer geeigneten Umgebung üben. Ich kann nur den Rat geben, mindestens einen Großteil des Übens, möglichst sogar alles, aus der Familie in die Hände kompetenter Dritter zu geben, um sich nicht das ganze Familienleben zu ruinieren. Die Betonung liegt hier auf „kompetent“, die üblichen Kinderhorte und Hausaufgabenbetreuungseinrichtungen sind nicht darauf eingerichtet.
Schöne Grüße
Ulrich Demlehner
danke,
ja das ist auch meine angst, dass sie dem tempo nicht folgen kann…auch im schulhort interessiert es niemanden…und ich habe einen sohn, der nun in der 2. klasse ist und keinerlei schwierigkeiten hatte…
und leider is die kleine nur selten bei uns um intensiv zu üben.der mutter fehlt leider die zeit oder auch die lust…keine ahnung…
Hallo,
erstmal vorab, Kinder in dem Alter sind nicht einfach zur zu faul.
Nachdem was Du beschreibst, könnte es sich um eine Legasthenie handeln. Auch wenn viele sagen, dass man das in dem Alter noch nicht feststellen kann. Mir wurde bereits vor der Einschulung gesagt, dass bei ihm die Möglichkeit der Legasthenie besteht (er war in der Frühförderung und wurde da getestet) und es hat sich auch sehr schnell bereits in der 1. Klasse herauskristallisiert, dass er Legastheniker ist. Offiziell getestet wird aller frühestens mitte 2. Klasse.
Auch möglich wäre ADS (ein Konzentrationsstörung auch das Träumersyndrom genannt) auch das muss von einem Psychologen getestet werden. Auch besteht die Möglichkeit einer auditiven und/oder visuellen Wahrnehmungsstörung hier wäre ein ganz zum HNO und Augenarzt fällig (am besten vorher beim Arzt erkundigen ob sie entsprechende Test durchführen denn das machen nicht alle) entsprechende Hörtest bieten auch zum Teil die Gesundheitsämter an.
Was du in der Zwischenzeit machen kannst um das Kind zu fördern sind z.B. Konzentrationsspiele. Wie Suchbilder, Labyrinths, Zahlenbilder,(gibt es oft in ganzen Blöcken für 2 Euro zu kaufen)oder Puzzel etc. Ist gut für die visuelle Wahrnehmung was beim Lesen sehr wichtig ist.
Zum Lesen selbst empfehle ich Bücher mit Silbenlesetechnik (hier ist mal ein Beispiel http://www.amazon.de/Tiergeschichten-mit-Mia-Mio-1/d…). Gib einfach mal Silbenlesen 1. Klasse in die Suchzeile ein.
Da ich dich nicht kenne und ich nicht genau weiß wie du mit dem Kind übst will ich noch etwas anmerken: Positive Bestätigung und Lob fördern das Selbstvertrauen und den Mut der Kinder enorm und natürlich auch den Willen weiteres Lob zu bekommen. Wer ständig nur hört „das ist ja schon wieder falsch“ verliert sehr schnell die Begeisterung für alles. Das heißt im Detail auch wenn die Kleine das wort zum 50x falsch ließt besser sagen „macht nichst das schaffen wir schon“ als „stell dich doch nicht so dämlich an“. Es wäre hier auch eine Zielsetzung gut(mit Stempeln oder Aufkleber): So in der Art „Du bekommst immer einen Aufkleber oder einen Stempel wenn du etwas richtig gemacht hast und wenn du 10 Stempel hast gehen wir Eis essen“. Die Anzahl der Stempel und die Art der Belohnung kann natürlich variable gestalltet werden, sollten aber immer ein erreichbares und absehbares Ziel haben.
Ansonsten musst du natürlich die Eltern dafür gewinnen, denn nur die können offizielle Schritte einleiten. Vielleicht auch mal schauen ob es an der Schule einen Förderlehrer gibt von dem man sich Hilfe holen kann. Je früher man mit der Förderung beginnt desto besser ist es natürlich für das Kind. Denn man tut dem Kind nichts gutes, wenn man das Problem ignoriert - es geht hier schließlich nicht um die eventuelle Scham der Eltern sondern um die Zukunft des Kindes.
So ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben und wünsch dir und er Kleinen viel Erfolg für die Zukunft. Wenn du noch Fragen hast kannst Du mir natürlich gerne nochmal schreiben.
LG
Anja
danke anja…
an ads hab ich auch schonmal gedacht…aber da lehne ich mich nicht aus dem fenster…
ich versuch auch auf art eines belohnungssystems zu lernen…aber auch da verliert sie die lust und sagt, dass sie dann lieber keine belohnung haben will…
ich weiss mir einfach keinen rat, denn immer wenn sie bei mir und meinem mann zu besuch ist, versuch ich sie zu fördern, aber leider ist dies vergebens, da es bei der mutter nicht fortgeführt wird…
und ja, die eltern unternehmen lieber nix aus scham, merken aber nicht, dass es dem kind schadet…die kleine hat leider zu viele baustellen…tut mir einfach nur weh…und ich kann das in der kurzen zeit bei mir nicht aufholen.traurig!!!
Hallo bienemaja,
das, was du beschreibst, kenne ich aus der Förderung legasthener Kinder. Buchstaben werden erkannt, in Wörtern allerdings verdreht, Wörter neu erfunden… Ich denke nicht, dass die Tochter deines Manns einfach nur faul ist, denn es muss sehr frustrierend sein, bis zu 30 Minuten an einem Wort zu sitzen, da würde vermutlich auch jeder gesunde Mensch irgendwann dichtmachen.
Sprich doch mit deinem Mann und der Mutter des Kindes, gegebenenfalls kann dann in der Schule oder bei einem Kinder- und Jugendpsychiater ein Legasthenie- und Intelligenztest gemacht werden.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine frühe Erkennung sehr wichtig ist.
Liebe Grüße
MissMoeny
Hallo,
traurig ist das auf jeden Fall. Ich verstehe die Eltern auch nicht. Als ich die Diagnose gehörte habe, hat sich für mich gar nicht die Frage gestellt, ob das etwas wäre für das ich mich schämen sollte, erstens können da weder die Eltern noch das Kind etwas dafür und zweitens stand bei mir das Wohl meines Kindes an erster Stelle. Es ist natürlich nicht leicht und auch viel Arbeit, aber ich habe ja auch kein Kind in die Welt gesetzt um es im Glaskasten verschimmeln zu lassen (klingt vielleicht etwas heftig).
Was du da noch geschrieben hast, gibt mir natürlich zu denken ob bei der Kleinen - vielleicht auch durch die Trennung der Eltern - etwas mehr im Argen liegt. Ich kann dir nur raten, zumindest auf den Vater einzuwirken. Ihm vielleicht auch unser „Gespräch“ zu zeigen. Damit er mal sieht, dass er nicht der einzige ist, der ein „problematisches“ Kind hat. Allein in der Klasse meines Sohnes sind drei Kinder die mit Legasthenie diagnostiziert wurden. Es hat auch nichts damit zu tun, dass das Kind dumm ist. Mein Sohn kann zwar keinen Satz schreiben ohne dass etliche Fehler darin sind aber er ist in Mathe total fit und ist im logisch denken und Problemlösung ein Ass solange man ihm die Aufgaben mündlich stellt. Die Leseschwäche ist halt extrem problematisch, weil es sich später durch alle Fächer durchzieht. Denn lesen müssen sie in allen Fächern, bei den Proben, beim lernen etc.
Mir ist da noch eingefallen, was ihr - oder der Vater vielmehr - jetzt schon machen kann - ist zum Kinderarzt gehen und sich Ergotherapie verschreiben lassen kann. Das geht unabhängig von einer Diagnose auf Legasthenie.
Noch viel Erfolg bei den Beimühungen. Ich finde es richtig super, dass du dich da so bemühst, obwohl es ja eigentlich gar nicht dein Kind ist. :o) Da sollten sich die Eltern mal ein Beispiel nehmen.
LG
Anja
Hallo,
die von Ihnen geschilderten Anzeichen deuten zwar auf eine Lese-/Rechtschreibschwäche oder Legasthenie hin. Eine „Ferndiagnose“ ist mir leider nicht möglich, zudem ist eine LRS/Legasthenie im 1. Schuljahr auch noch schwierig zu erkennen.
Bitte wenden Sie sich für eine Beratung/einen Test trotzdem an Ihren schulpsychologischen Dienst oder einen anderen Spezialisten, z.B. an einen Legasthenietrainer des EÖDL (zu finden unter http://www.legasthenietrainer.de). Je früher ein Training beginnen kann, um so schneller und effizienter sind positive Auswirkungen zu bemerken.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Wilhelm.
Hallo,
bevor ich was dazu sage, möchte ich nur darauf hinweisen, dass ich noch keine „fertige“ Lehrerin bin. Ich habe 15 Monate meines Referendariats hinter mir und bin seit Ende 2009 zu Hause, da ich kurz vor der Geburt des 3. Kindes stehe. Meine praktische Erfahrung ist dementsprechend etwas begrenzt…
Zunächst würde ich Ihre Sorge als berechtigt ansehen. Wenn schon die Lehrerin sich Gedanken macht, besteht auf alle Fälle Handlungsbedarf - die Frage ist nur in welche Richtung… Meine erste Frage wäre, ob die Kleine eine Brille trägt. Wenn nicht, wäre zunächst ein Besuch beim Augenarzt ratsam, um Probleme mit den Augen ausschließen oder beheben zu können. Ein Gespräch der Eltern mit der Lehrerin ist auf alle Fälle wichtig. Die Lehrerin hat die Möglichkeit, einen individuellen Förderplan zu erstellen, bei dem die Eltern (und auch Sie) bei der Umsetzung mitwirken können. Der letzte Schritt wäre meiner Meinung nach, den Rat des MSD (mobilen sonderpädagogischer Dienst) einzuholen. Das sind speziell ausgebildete Pädagogen, die sich an mehreren Schulen Kinder mit Verdacht auf Lernschwierigkeiten anschauen, eine Diagnose stellen und die Lehrerin und Eltern beraten, wie gefördert werden kann.
Ein anderer Aspekt könnte auch die familiäre Situation sein. Ich weiß ja nicht, seit wann die Eltern getrennt sind, aber manche Kinder reagieren auch mit Lernschwierigkeiten auf die neue Situation… Das widerrum müsste von einem Schulpsychologen geklärt werden…
Ich hoffe, ich konnte irgendwie weiterhelfen. Es ist schwierig, einen Rat zu geben, da es eben viele Möglichkeiten gibt. Aber ein Gespräch mit der Lehrerin sollte auf alle Fälle stattfinden. Je eher eine Lösung gefunden wird, desto besser.
Ach ja, noch ein kleiner Tipp am Rande: Eine halbe Stunde Üben am Tag reicht. Die Kleinen besitzen noch nicht die Konzentrationsfähigkeit, um länger am Ball zu bleiben. Im Schulgesetz ist auch verankert, dass Grundschulkinder nicht länger als 20 bis 30 Minuten am Tag Hausaufgaben machen sollen. Wenn sie sich unter Druck gesetzt fühlt, kann sie wirklich schnell die Lust am Lernen verlieren…
Würde mich freuen, wenn Sie mich auf dem Laufenden halten würden…
Liebe Grüße und alles Gute für die Kleine (ich hab noch ein halbes Jahr Zeit bis mein Großer in die Schule kommt…).
Nadine Holtrup
Hallo,
vieles aus der Beschreibung deutet auf Legasthenie hin. Betroffen können Wahrnehungsverarbeitungen auch sein. Auf jeden Fall sollten Sie nicht lange zögern und nach der Rücksprache mit der Lehrerin die schulpsychologische Beratungsstelle kontaktieren. Die Adresse der zuständigen Beratungsstelle sollte die Schule haben oder schauen Sie im Internat nach unter www.schulpsychologie.de
Ein Kinder- und Jugendpsychiater oder ein SPZ sollte ebenfalls in der Lage sein, einen LRS-Test durchzuführen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Experte
Hallo
Als erstes solltet ihr abklären, ob ihre Augen in Ordnung sind.
Danach braucht sie eine professionelle Abklärung, ob wirklich eine Legasthenie vorliegt. Da musst du schauen, ob es in der Wohngegend jemanden gibt, der das machen kann.
Bei einer Legasthenie hilft es nicht, einfach nur zu üben. Hier muss man testen, welche Wahrnehmungen anders sind und dann dort anfangen mit Übungen, und zwar zuerst ohne Symbole. Aber das muss jemand machen, der entsprechend ausgebildet ist.
Herzliche Grüsse
Jolanda
Hallo Bienemaja,
meine Tochter und ich sind auch legasthenen, darum weiß ich wovon ich spreche. Ihre Sorge finde ich berechtigt, von der Seite der Schule wird da nicht viel kommen. Die Eltern sind, wenn es wirklich Legasthenie ist, hoffnungslos hilflos.
Unser Schulsystem lässt solche Menschen komplett im Stich. Man kann zwar bei attestierter Legasthenie eine Schulische Karriere machen, aber meines Achtens nicht für die Mittelschicht.
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, in der Gesellschaft brauchen wir auch intelligente Menschen, welche eine Reinigungskolonne anführen, oder einen Autowaschplatz verwalten. Wer also im derzeitigen Schulsystem versagt bleibt auf der Strecke.
Die bessere Gesellschaft wird in diesem Fall ein Internat auswählen.
Aus meiner Erfahrung wird Ihr Kind in der Grundschule nicht weiter beachtet. In der 2. oder 3. Klasse schlägt dann die Lehrkraft eine Klassenwiederholung vor. Was für einen Legastheniker kompletter Blödsinn ist. Ab der 4. oder 5. Klasse sind die Probleme dann so gewaltig, weil das Kind zudem psychisch sehr stark leidet, dass ein Test von der Schule empfohlen wird. Ab dann bekommt das Kind Förderunterricht und die Deutschnote wird ausgesetzt…
Es ist der Wahnsinn, erklären Sie dann mal beim Elternabend dem Erdkundelehrer, dass das Kind die Fragestellung in der Schulaufgabe nicht begriffen hat, aber die Lösung wusste…
Ein früher Weg ist sich jetzt schon an die Behörde zu wenden und die Legasthenie testen zu lassen. So etwas wird im Gesundheitsamt zum Beispiel durchgeführt. Wartezeit etwa 6 Monate…
In meiner Schulzeit wurde die Lega etwa in der 3. Klasse festgestellt, alle dachten ich bin doof. Als es festgestellt wurde habe ich Zeitausgleich und Bonuspunkte (Notenschlüssel). bekommen. Trotzdem lauter 5er und 6er. Ab der 7. Klasse hab ich nichts mehr gemacht. Schulabschluss 9. Klasse Hauptschule ohne Qualli mit 5x 5ern im Zeugnis. Dann habe ich 1981 eine Handwerkslehre begonnen. Ab da lief alles bestens beim Arbeiten mit Kopf und Hand. Über 10 Jahre hab ich nach der Ausbildung dann fast nichts mehr geschrieben. Erst als ich mich für Lesen interessierte und am PC immer mehr geschrieben habe, ist es besser geworden.
Bei meiner Tochter läuft es ähnlich, habe die Kleine aber ab der 5. in eine Privatschule (Realschule) gegeben. Dort soll es speziell für Legastheniker abgestimmt sein. Reicht aber auch nur bis zum Deutschunterricht. Bei den anderen Fächern ist die Lehrkraft oft relativ unbeholfen.
An Ihrer Stelle würde ich mir über das Internet eine Selbsthilfegruppe suchen, in der sich Eltern von legasthenen Kindern treffen. Hier haben Sie die echten Fachleute.
Eins wollte ich Ihnen aber noch sagen, es ist nicht gesagt, ob es wirklich Lega ist. Es kann auch der Leistungsdruck sein oder zu viel Fernsehen. Auch eine Falschhändigkeit könnte eine Ursache sein… Das ist ähnlich wie mit Stottern. Manche Stotterer haben plötzlich keine Probleme, wenn sie abgelenkt sind. Beobachten Sie das Kind, wenn es Sachen macht oder spielt, kann es sich dann richtig konzentrieren. Wenn es nicht der Fall ist, würde ich Sport empfehlen und Konzentrationsübungen.
Das mit dem Lesen würde ich erst mal einstellen. Die kleine sollte es nicht hassen. Es gibt gewisse Techniken, in denen man die Silben klatscht. Das können Sie aber nicht so ohne weiteres umsetzen. Ideal finde ich ein Memorie- Spiel mit Bild und Wort. Das können Sie selber Malen und Schreiben. So üben Sie gleich die wichtigsten Worte. Das Kind muss dann immer das passende Wort zum Bild suchen. In meinem Kopf sind alle Worte als Bild gespeichert…
Übrigens, anfangs sah ich die Lega als Fluch, hatte auch richtig Frust, weil ich es an meine kleine Tochter weiter vererbt habe. Heute sehe ich das anders. Ich bin Linkshändig und mein IQ ist oft höher als mir lieb ist J, meine Fähigkeiten liegen im Kreativen und im beobachten. Wenn ich ein Bürohengst geworden wäre, hätte ich mich Tag für Tag mit der Lega herum plagen müssen. So habe ich die Möglichkeit meinen Talent nachzugehen (Arbeiten mit den Händen).
Aus meiner Sicht müssen Sie etwas unternehmen. Eltern sind da oft ignorant. Die Kleine würde sich vor aller Welt schämen, die Mutter, der Vater, die Freundin vom Vater und die Klassenkammeraden, wenn all die Menschen mit dem Finger auf einen Zeigen, dann stimmt doch irgend etwas nicht mit mir… So wird das Mädchen bald empfinden und dann können größere Probleme entstehen. Vom Bettnässen bis zu ständigen Raufereien im Schulhof…
Jemand sollte mit der Kleinen mal Reden, wie es ihr geht und wie sie darüber denkt.
Falls Sie noch etwas speziell hinterfragen wollen, können Sie gerne noch mal gezielter anfragen.
Michael
Hallo,
der Beschreibung nach hat das Mädchen ziemlich sicher eine Aufmerksamkeitsstörung, evtl hinzukommend eine Lese-Rechtschreib-Schwäche. Der Arbeitsspeicher dieser Kinder (Frontalhirn ist nicht ausreichend groß, deshalb fällt Rechnen schwer, der zugriff auf das „innere Lexikon“ ist erschwert, deshalb die Rechtschreibfehler, und etliche Kinder mit einer Aufmerksamkeitsstörung lesen stockend, weil sie „Blicksprünge“ haben, d.h. Zeile und Wort nicht wiederfinden. Man weiß heute, dass eine AUfmerksamkeitsstörung eine SToffwechselstörung bestimmter Botenstoffe im Gehirn ist, diese kann man medikamentös positiv beeinflussen, und die Schwierigkeiten im Lesen Schreiben Rechnen bessern sich sehr schnell. Wenn die Schwierigkeiten bleiben, liegt tatsächlich eine LRS vor.
Um dem Kind jetzt zu helfen, stellen sie ihm eine Belohnung in AUssicht wenn die Hausaufgaben fertig sind, möglichst zeitnah, diese Kinder haben ken Zeitgefühl. Basteln Sie eine Leseschablone, so dass die Augen des Kindes das Wort finden können, um Wörter zu lernen, lassen Sie die Wörter vorwärts und rückwärts buchstabieren, sie verbessern damit den Zugriff. Immer eine Belohnung danach!
Dies in Kürze.
Buchempfehlung: Born/Oehler: Lernen mit ADS-Kindern
URL: www.ads-ev.de
Gruß
Peter
Gru
Hallo,
wenn die Lehrer die Eltern schon angesprochen haben und die Eltern es nicht einsehen, da kann man als Außen-stehende auch nichts machen. Auf keinen Fall das Kind und sich selbst mit dem vielen Üben unter Druck setzen. Üben ist bei Legasthenie kontraproduktiv. Wenn das Kind in die Vermeidung geht, hat der LRS-Lerntherapeut der später hoffentlich mit dem Kind arbeitet, viel zu tun, um das Kind überhaupt zur Mitarbeit zu motivieren. Die Hausaufgaben dürfen auf keinen Fall länger als 1/2 Std. bei Erst-und Zweitklässlern dauern. Bitte informieren sie sich beim BVL.Bundesverband Legasthenie nach Kontaktadressen Landesverbände Legasthenie und Dyskalkulie.
Ein psychologisches Gutachten wäre der erste Schritt um eine LRS Therapie zu beginnen, die Kosten werden meistens vom Jugendamt übernommen.
Ich wünsche ihnen viel Kraft und auch Gelassenheit.
Spielen sie mit dem Kind, malen, basteln sie und fördern sie seine Stärken und loben sie es, Lachen und Spaß sind gute Lernhilfen.
Dem Kind und Ihnen alles Gute
Lissy
Hallo,
im ersten Schuljahr ist es schwierig schon von Legasthenie zu sprechen. Faul sind die Kinder in dem Alter allerdings meist auch noch nicht, sondern in der Regel hoch motiviert endlich lesen zu lernen. (es gibt natürlich auch Ausnahmen).
Was sagt denn die Lehrerin/der Lehrer dazu?
Bei Legasthenie bringt es nichts stundenlang mit dem Kind zu üben. Dies führt nur zu Frust. Es gibt aber sehr viele Möglichkeiten spielerisch zu üben.
Unter folgendem Link gibt es Ideen und Tipps für den Umgang mit Legasthenie/Dyskalkulie.
http://www.legasthenie.at/?page_id=11
Wenn das Kind auch Schwierigkeiten hat sich zu konzentrieren würde ich es vielleicht auch erst mal viel mit Konzentrationsübungen versuchen (Memory, Vorlesen, Puzzle). Es gibt auch Bücher in denen Bilder eingefügt sind und die Kinder nur das Bild lesen, die Eltern lesen den Text. Das ist oft eine große Motivation für die Kinder. Sie können mitlesen und wollen bald auch alleine lesen oder vorlesen.
Sollte sich aber die Leseleistung gar nicht verbessern und sich auch im 2.Schuljahr noch große Problem zeigen würde ich das mit der Lehrperson absprechen. Meist haben diese auch Adressen von Logopäden, Lernzentren oder Psychologen, die auf Legasthenie testen können.
Ich hoffe diese Infos helfen weiter, sonst frage gerne noch mal nach.
Grüße
Katja Klingbeil
Hallo!
Danke für das Vertrauen!
Die von Ihnen geschilderten Vehaltensweisen deuten ganz auf Legasthenie / Leserechtschreibschwäche hin! Es sind nach meiner Erfahrung geradezu typische Symptome. Leider wird durch „standartisierte“ Tests oft nicht erkannt, was durch ein intensives Gespräch mit den Eltern für mich als Fachfrau (Lernförderung / Legasthenieberatung) und mit Hilfe der „37 Mermale von Legasthenie nach Ronald Davis“ klar wird.
Wie auch immer man es benennt: Bei einer anderen Art von Wahrnehmung braucht das Kind einen anderen Weg zum Lernen, dann kann es auch das Lesen oder Schreiben meistern. Faulheit ist nicht angeboren. Wenn aber zu viel Anstrengung aufgewendet werden muss und dabei kaum Erfolg ist, mag niemend mehr / macht man „dicht“. Wie würde es Ihnen gehen, wenn Sie eine halbe Stunde an einem Wort sitzen und es nichts bringt, weil Sie es immer anders wahrnehmen? Genau das ist ein typisch legasthenes Problem.
Legastheniker sind Menschen, die das Wort-Denken (innerlich Wörter „hören“) noch nicht ausreichend entwickelt haben; sie denken noch (oder auch in Zukunft) überwiegend in Bildern. Damit sind große Talente verbunden. Wo aber die Informationen zu abstrakt sind, also die Bilder fehlen, ist der Bild-Denker verwirrt. Es ist, wie wenn Sie im Kino sitzen, und die Hälfte der Zeit fehlen die Bilder, ist leere Leinwand. Das stört eine innere Ordnung, frustriert. Da der Schüler nicht an die Kasse gehen und sein Geld zurückverlangen kann (wie im Kino), stört er, lenkt sich ab, geht in seine Fantasie-Welt („macht dicht“). Das sieht dann nach Konzentrations-Unfähigkeit aus.
Die Lösung liegt nach meiner Erfahrung darin:
Arbeit meit der Orientierung, Schaffen von Bildern für Symbole, Lernen von Entspannung, Umgang mit dem Energie-Haushalt…
Die Eltern bzw. Sie müssen unterstützt werden, wie Sie mit dem Kind arbeiten können, damit das Üben Erfolg hat! Sonst leidet auch die Beziehung zum Kind.
Fazit: Gehen Sie der Frage nach Legasthenie / LRS nach! Lassen Sie das Kind testen und erkundigen Sie sich nach den „37 Merkmalen von Legasthenie nach Davis“ (googeln)! Zum Bild-Denken und Wort-Denken gibts auch Videoclips in Youtube.
Machen Sie den Eltern die Problematik drastisch klar! Sonst macht das Kind immer mehr „dicht“ und der Selbstwert leidet mehr und mehr. Nachhaltiges Lernen ohne Freude und Erfolgserlebnisse ist nicht möglich!
Viel Erfolg!
Ibaha.
Liebe BieneMaja,
um ganz ehrlich zu sein,solltet Ihr Euch professionelle Hilfe beim Erlernen von Wörtern holen.
IdR bieten die Schulen auch Förderkurse an, die zunächst das Problem erkennen und ggf. behandeln helfen. Hierüber solltet Ihr Euch erkundigen.
Auch kann man über kinderpsychiologische oder kinderpsychiatrische Praxen Anschriften von guten Lernpädagogen einholen. Es muß ja nicht gleich eine ganze Therapie sein. Oft hilft es bereits zu wissen, was „falsch“ läuft. Z.B ist es auch sehr wichtig zu wissen, ob das Kind ein auditiver (über das Hören) oder mehr ein visueller (über das Sehen) Lerner ist.
Der Lernpädagoge kann auch die Buchstaben mit bestimmtebn Bildern verknüpfen und so die Hürde überwinden helfen.
Es muß nicht gleich Legasthenie sein. Aber einen Experten würde ich schon zu Rate ziehen.
Alles Gute und viel Erfolg!!