legendäre Gifte - Gifte der Legenden

Hai, Auskenner,

zwei, in Nebensätzen gefallene, Bemerkungen haben meine Neugier geweckt:

  • es soll eine Chemikalie geben, die man sich folgenlos auf die Hände schmieren und mit viel Wasser wieder abspülen können soll, die aber umgehend tödlich wirkt, wenn man sich die Hände mit Seife wäscht?!

  • es soll einen Pilz geben, dessen Gift erst nach zwanzig Jahren seine letale Wirkung entfaltet?!

Gibt es die wirklich? Und wie ist jeweils die Wirkungsweise?

fragt Euch
Sibylle

Tach,

  • es soll eine Chemikalie geben, die man sich folgenlos auf
    die Hände schmieren und mit viel Wasser wieder abspülen können
    soll, die aber umgehend tödlich wirkt, wenn man sich die Hände
    mit Seife wäscht?!

würde mich auch interessieren.

  • es soll einen Pilz geben, dessen Gift erst nach zwanzig
    Jahren seine letale Wirkung entfaltet?!

Nicht nach neunzehn und auch nicht nach einundzwanzig Jahren?

Solche Aussagen sehe ich eher skeptisch.

Es gibt Sachen mit sehr langen Latenzzeiten, b.B. Asbest, aber man kann nicht sagen daß genau nach x Jahren eine Wirkung eintritt.

Gandalf

High Sibylle,

zwei, in Nebensätzen gefallene, Bemerkungen haben meine
Neugier geweckt:

wenn du das zu einer Gewohnheit machst, wirst du bis zu Ende deines Lebens keine Langeweile haben :wink:

  • es soll eine Chemikalie geben, die man sich folgenlos auf
    die Hände schmieren und mit viel Wasser wieder abspülen können
    soll, die aber umgehend tödlich wirkt, wenn man sich die Hände
    mit Seife wäscht?!

Die Haut ist sowohl für Wasser als auch für Fett ziemlich aufnahmefähig. Seife bewirkt, dass fettlösliche Stoffe durch eine Seifenhülle in wasserlösliche (eigentlich nur wassertransportierbare) Tröpfchen zerlegt werden. Deswegen säubert ja die Seife. Umgekehrt gilt dies auch. Wasserlösliche Stoffe können in Fett gelöst werden.

Aber so oder so ergibt das keinen Sinn. Die Haut ist zwar gefettet, durch die Talkdrüsen, aber sie nimmt trotzdem Wasser auf. Auf der normalen Haut haftet Wasser, nicht so bei einer Haut, die mit Vaseline eingefettet wurde. Wenn der Stoff wasserlöslich ist, warum sollte er nicht so oder so in die Haut eindringen? Wenn der Stoff fettlöslich ist, warum sollte er nicht so oder so in die Haut eindringen? Und warum sollte er durch Tröpfchen dazu befähigt werden?

  • es soll einen Pilz geben, dessen Gift erst nach zwanzig
    Jahren seine letale Wirkung entfaltet?!

In wem? Wenn du z.B. dich meinst, du bist in 20 Jahren nur ein Schatten deiner selbst. Zu 90 oder 99% bestehst du aus völlig anderer Materie als heute. Wasser erneutert sich im Lauf von Tagen bis Wochen, die Proteine werden regelmäßig abgebaut und neu aufgebaut, auch die Knochen unterleigen einem steten Ab- und Aufbau. In vielen Geweben werden auch die Zellen regelmäßig erneuert (Haut samt Nägeln und Haaren).

Nun gibt es Gifte, die fettlösich sind, und die sich bei allen Auf- und Abbauprozessen immer wieder einen Fetttropfen suchen. Von daher erscheint mir diese Gerücht nicht vollständig unmöglich, aber sehr unwahrscheinlich. Wenn ein Gift nicht sofort wirkt - warum sollte es später wirken. Das einzige, das mir dazu einfällt ist die Entstehung von Krebszellen. Die brauchen eine Reihe von negativen Einflüssen und Zeit, um abnorm zu werden.

Gibt es die wirklich? Und wie ist jeweils die Wirkungsweise?

Also eher nicht, reden und reden lassen sollte deine Devise lauten.

Gruß, Zoelomat

Hallo Sibylle,

  • es soll einen Pilz geben, dessen Gift erst nach zwanzig
    Jahren seine letale Wirkung entfaltet?!

na, da fallen mir doch der Grüne Knollenblätterpilz oder der Schimmelpilz Aspergillus flavus ein. Deren Giftstoffe sind carcinogen.

Gruß
Peter

Moin,

na, da fallen mir doch der Grüne Knollenblätterpilz

der hat eine Latenzzeit von ca. 20 Stunden!

oder der
Schimmelpilz Aspergillus flavus ein. Deren Giftstoffe sind
carcinogen.

Da tritt die Wirkung auch meist schneller ein.
Und auf keinen Fall nur genau nach zwanzig Jahren.

Gandalf

  • es soll einen Pilz geben, dessen Gift erst nach zwanzig
    Jahren seine letale Wirkung entfaltet?!

Es gibt den ‚Kahlen Krempling‘, der unter Umständen jahrelang ohne offensichtliche Schäden verzehrt werden, dann aber zu einer potentiell tödlichen allergischen Reaktion führen kann (http://de.wikipedia.org/wiki/Pilzvergiftung#Paxillus…).

Gruß

Hai, Zoelomat,

wenn du das zu einer Gewohnheit machst, wirst du bis zu Ende
deines Lebens keine Langeweile haben :wink:

Mich ärgert nur, daß mein Leben zu kurz sein wird, all meine Neugier zu befriedigen… :smile:

Die Haut ist sowohl für Wasser als auch für Fett ziemlich
aufnahmefähig.

warum sollte er nicht so oder so in die
Haut eindringen? Wenn der Stoff fettlöslich ist, warum sollte
er nicht so oder so in die Haut eindringen? Und warum sollte
er durch Tröpfchen dazu befähigt werden?

Nun - es gäbe ja noch die Möglichkeit, daß das Gift erst durch die Verbindung mit der Seife entsteht…

Also eher nicht, reden und reden lassen sollte deine Devise
lauten.

Och - ich hab schon aufgrund solcher Nebenbemerkungen Dinge gelernt…

Gruß
Sibylle

Hai, Hermann,

Es gibt den ‚Kahlen Krempling‘, der unter Umständen jahrelang
ohne offensichtliche Schäden verzehrt werden, dann aber zu
einer potentiell tödlichen allergischen Reaktion führen kann
(http://de.wikipedia.org/wiki/Pilzvergiftung#Paxillus…).

Naja - als tödliches Gift würde ich eher etwas bezeichnen, daß ganz sicher jeden tötet und nicht nur eventuell… :wink:

Gruß
Sibylle

Mich ärgert nur, daß mein Leben zu kurz sein wird, all meine
Neugier zu befriedigen… :smile:

Da hilft nur die Devise „der Weg ist das Ziel“ - also die Freude am Verstehen. Und die Gewissheit, dass es eine große Gemeinschaft von Suchenden gibt.

Nun - es gäbe ja noch die Möglichkeit, daß das Gift erst durch
die Verbindung mit der Seife entsteht…

Nun ist Seife keine besonderns spektakuläre Verbindung - im Grunde nur zerlegtes Fett - also Alkalisalze der Fettsäuren.

Fettsäuren gbt es auch in der Haut bzw. im Schweiß, also auch eher unwahrscheinlich.