Hallo
Bin total hin und hergerissen. Will/Wollte eig Engl./Geo auf
Lehramt Gym studieren, aber die prognosen sind so schlecht
(v.a mit meiner Kombi), dass ich befürchte nach dem Studium
entweder nur als Teilzeitkraft eingestellt werde oder - noch
schlimmer- arbeitslos bin.
Eine genaue Vorhersage ist immer schlecht, die staatlichen Prognosen geben ein etwas klareres Bild ab, aber endgültig lässt sich nichts sagen.
Ich rate (wie vorher bereits geschrieben) von der Kombi ab.
Trotzdem:
Es sind so viele Unsicherheitsfaktoren wie
- Zahl der Studienanfänger
- Entwicklung der Geburtenrate
- Übertrittsrate auf höhere Schulen
- Bildungspolitik
- Arbeitszeiterhöhung/-minderung
- Gründung von Privatschulen
- und nicht zuletzt die eigene Einstellungsnote
Zu meiner Zeit war es so, dass der Staat dringend Berufsschullehrämter bewarb. Als ich dann mit Studium/Ref fertig war, wurden gerade einmal 17 % meines Jahrgangs in Festanstellung (Verbeamtung) übernommen, weitere 10% bekamen eine Teilzeitstelle als Angestellter, immerhin mit der sicheren Zusage der Verbeamtung nach 2 Jahren.
Weitere 20 % kamen bei Kommunalen Trägern unter, der Rest (so wie ich) fand bei Privatschulen einen Job, oder schleppte sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag.
Woran es lag? Zwischen meiner „Anwerbung“ und dem Ende meines Refs, entschloss der Freistaat Bayern sich dazu, massive Einsparmaßnahmen wie zB Erhöhung der Unterrichtspflichtzeit, Erhöhung der Einsatzstunden der Referendare, Abbau von Minderklassen, Schließung von Standorten usw usw.
Das hat mich schlussendlich vorerst einen sicheren Job gekostet.
Wäre Hauptschullehramt eine Alternative ? (Gym/Real sind ja
derart überlaufen , also die Studenten/Anwärter)
Jain.
da die Inhalte insgesamt nicht ganz so anspruchsvoll sind wie am Gym, trifft das erst mal zu. Allerdings hast du statt 23 Stunden Unterrichtspflichtzeit auch 27 Stunden was natürlich auch mehr Kerrekturen bedeutet, da du mehr Fächer unterrichtest.
Außerdem ist es z. T. ziemlich anspruchsvoll aus den geistigen Ergüssen der Schüler etwas verwertbares herauszuziehen.
s. o.
Mehr Unterrichtsstunden
- kürzeres Studium und mehr Bedarf ?
auf jeden Fall.
Aber auch Schülerklientel, das man sich z. T. in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen kann.
Am Gymnasium kämpfst du mit „Helikoptereltern“ (sh. Buch mit gleichnamigen Titel), an der HS/MS sehr oft mit Eltern und Schülern, für die die Worte Erziehung und Verantwortung komplette Fremdworte sind. Je nach Schulbezirk ist hier auch der Ausländeranteil überproportional hoch. Das muss nicht zwingend schlecht sein, aber im Studium bereitet einen keiner drauf vor …
Wie bereits meine Vorschreiber schrieben: Neben mehr Stunden haben HS/MS-Lehrer auch weniger Gehalt. Sie werden mit A12/E12 eingestuften, ohnen nennenswerte Aufstiegsmöglichkeiten.
Am Gym/Berufliche Schulen steigst du mit A13+Z ein, A14 ist noch sicher, mit Funktionsstelle geht es bis A15. Das sind schon spürbare Unterschiede.
Beschäftige dich doch mal mit dem Studium " Lehramt an beruflichen Schulen"
Geo ist dort sicher nicht gegeben, aber Englisch auf jeden Fall. Dazu brauchst du noch eine berufliche Fachrichtung.
http://www.km.bayern.de/lehrer/lehrerausbildung/beru…
Bei allen vernünftigen Abwägungen: nimm eine Fächerkombination, an der du halbwegs Freude hast. Nimmst du Fächer, die dir gar nicht liegen, dann merkst du das im Optimalfall bereits im Studium, im schlechtesten fall erst, wenn es bereits „zu spät“ ist, ein anderer Weg wird dann schwieriger und kostet wieder …
Gruß
Wawi